J.
A- 29. Oktober 1879 meldete ich mich in Potsdam beim Regi—
ment zum Dienst zurück und trat bei der Leibkompagnie ein.
Ich erhielt sogleich von meinem Hauptmann, Oldwig v. Natzmer, die
Rekruten zur Ausbildung. Es war mir eine hohe Freude, dies un—
verbildete Menschenmaterial im Laufe der Ausbildungszeit Form und
Schliff gewinnen zu sehen. Der wegen seiner Strenge gefürchtete
Natzmer zeigte eine geradezu „mütterliche“ Fürsorge für seine Leute
und verstand es ausgezeichnet, ihre Herzen zu gewinnen. Daß auch
mir das gelang, bewies mir der Eifer meiner Rekruten beim Dienst
und das Vertrauen, mit dem sie außer Dienst mit ihren kleinen
Sorgen und Nöten zu mir kamen.
Am 17. März 1880 konnte ich meine Rekruten dem Obersten
Kriegsherrn im Beisein meines Vaters vorstellen. Die Besichtigung
war eingehend und erstreckte sich auch auf die Instruktion, der die
Vorstellung der Leibkompagnie in der Kompagnieschule folgte. Wie
die Besichtigung ausgefallen ist, geht aus dem „blauen Brief“ her-
vor, der mir fünf Tage darauf, zu Kaisers Geburtstag, die Beförde-
rung zum Hauptmann brachte. Denn in ihm stand der Satz:
„ . daß es mir eine große Freude gewesen ist, mich von Euer
Königlichen Hoheit Fortschritken im Dienst persönlich zu überzeugen
und insbesondere, Sie am 17. ds. Mts. die Leibkompagnie zu meiner
vollsten Zufriedenheit vorstellen zu sehen“. Schnell wurden die Stern-
chen für die Epauletten besorgt, und bei der Geburtstagsgratulation
187