— selbst beim Exerzieren seinen Ordonnanzoffizieren gegenüber, zu
denen ich auch gehört habe. Er hatte eine kleine komische Angewohn-
heit, die uns allen sehr viel Bergnügen berestete und die darin bestand,
daß er, wenn er in Erregung geriet, in den Ruf „Hol mich der
Teufel!“ auszubrechen pflegte.
Als ich eines Abends wieder wie so häufig nach Babelsberg zu
Tisch befohlen war, fragte mich mein Großvater, was wir am Norgen
auf dem Bornstedter Felde gemacht hätten. Auf meine Antwort:
„Vorberestende Ubungen für das Oivisionsexerzieren bei Teltow“
mußte ich mefnem Großvater die oben geschilderten Ubungen aus-
einandersetzen. Mit steigender Aufmerksamkeit hörte der Katser zu,
wobei er oft zustimmend mit dem Kopfe nickte. Als ich geendet hatte,
erklärte mein Großvater, daß er am nächsten Tage sich das einglied-
rige Exerzieren einmal ansehen wolle. Daraufhin erbat ich sofort
die Erlaubnis, dem Brigadekommandeur den entsprechenden Befehl
überbringen zu dürfen, erhielt ste, sprang in meinen Wagen und fuhr
nach der Bflla des Generals v. Brozowski. Nach lebhafter Be-
grüßung fragte dieser, was ich brächte. „Einen Befehl Seiner
Mafestät!“ Der General nahm sofort die Hacken zusammen: „Der
lautet?“ „Seine Mazestät befehlen, daß der Herr General ihm morgen
die Brigade in eingliedriger Formation vorexerzkeren sollen.“ Mit
dem Schreckensruf: „Hol mich der Teufel!“ fiel der General auf
den nächsten Stuhl. Nachdem es mir gelungen war, ihn zu beruhigen,
da der Allerhöchste Kriegsherr allen vernünftigen Neuerungen volles
Verständnis entgegenbrächte, sagte der General: „Ja, Sie haben
ganz recht, aber, Königliche Hohekt, der Kommandierende General
v. Pape und der Divisionskommandeur Graf Brandenburg, die
Gegner von Neuerungen! Hol mich der Teufel!“
Am nächsten Morgen versammelte sich unsere Brigade bek richtigem
Kaiserwetter an der „Schanze', Front gegen die Chaussec, in besseren
Garnsturen, Zunächst erschlen eine Anzahl Herien aus Berlin, dar-
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