kadronsfronten mit umgehängtem Karabiner und angefaßtem Säbel
bildete den Abschluß der Vorstellung, die unverkennbar einen günstigen
Eindruck machte. Mit kurzen, kernigen Worten sprach der Komman-
dierende dem Regiment seine volle Zufriedenheit aus. Zu der Be-
sichtigung hatten sich übrigens als Zuschauer und „Sachverständige“
auch viele Kameraden des Ersten Garderegiments zu Fuß einge-
funden. Auch sie waren von der Exaktheit der Bewegungen und
Griffe überrascht, und ein älterer Stabsoffizier konnte sich nicht ent-
halten, seine „Kritik“ in die Worte zu fassen, bei den Husaren mit
ihren knappen Reitstiefeln, eng anliegenden Reithosen und gutsitzen-
den Pelzen sehe der Parademarsch weit eleganter aus als bei der
Infanterie!
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Im Frühjahr 1887 sollte ich das Regiment auf dem Bornstedter
Felde meinem Großvater vorstellen. Da der Kaiser aber an diesem
Tage verhindert war, nahm in seinem Auftrage der Kommandierende
General v. Pape die Besichtigung ab. Bei der Frühfahrsparade
auf dem Lustgarten ruhten die Augen des Allerhöchsten Kriegsherrn
zum letzten Male auf dem Garde-Husarenregiment, sein freundliches
Kopfnicken drückte seine volle Zufriedenheit aus.
Der Sommer bot verschiedentlich Gelegenheit zu Ubungen inner-
halb des Regimentes sowie zu einer zweitägigen Alarmbereitschaft,
an die sich eine zweitägige Ubung im Gelände anschloß. Durch das
Entgegenkommen der Infanterteschießschule bei Spandau war es mir
möglich, die Gefechtsausbildung mit dem Karabiner durch ein Scharf-
schießen im Regiment zu erproben. Es gewährte mir hohe Be-
friedigung, als ich das zum ersten Male wie ein Infanteriebataillon
zu einer Scharfschießübung zusammengefaßte Regiment beim Schießen
beobachten konnte. Die Instruktion auf dem Schießstand und die
eingehende Ausbildung zu Fuß mit dem Karabiner hatten gute
Früchte getragen. Denn die später eingereichten Treffresultate be-
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