zeigte sich auch in der Unterhaltung, die stets in gedämpftem Ton
geführt wurde. Einen tiefen Eindruck machte es auf mich, als am
Schluß der Mahlzeit sich alle Anwesenden erhoben, der Regiments-
kommandeur das Wohl der Königin mit den Worten: „Her Majesty
the QOueen!“ ausbrachte, und alle Herren, ein jeder für sich, wieder-
holten: „Ihe Queen!“) die meisten setzten dem noch hinzu: „God
bless her!“, und dann leerten wir in feierlicher Stille die Gläser.
So gedachte in würdiger und eindrucksvoller Weise am Schluß des
Tages der britische Offizier seines Herrschers.
Ein anderer Oheim von mir, der General Prinz Eduard von
Weimar, lud mich auf einen Tag zu Besuch nach Portsmouth ein,
wo er garnisonierte. Ich verbrachte in seinem gastlichen Hause ange-
nehme Stunden, die durch Besuche von Kasernen und militärischen
Anlagen sowie der Werft unterbrochen wurden. Auf letzterer habe
ich unter anderen Schiffsneubauten auch die Panzerschiffe „Inflexible“
und „Dreadnought“ besichtigt“). Die „Inflexible“, ein sogenanntes
Zitadellschiff mit 11 400 Tonnen Wasserverdrängung, damals das
stärkste Banzerschiff der britischen Flotte, wurde später unter dem
Kommando des Kapitäns Fisher, des nachmaligen berühmken
Admirals, der Mittelmeerflotte zugeteilt. Auch das die Reede ver-
teidigende, auf der äußersten Spitze einer langen Sandbank aus
schweren Granitquadern erbaute Spitfort habe ich damals in Augen-
schein genommen. 6
Ein andermal bot sich mir die Möglichkeit, ein Bataillon der
Scots Guards, das unter dem Kommando des Obersten Moncrieff
in Windsor in Garnison stand und die zahlreichen Wachen in dem
ausgedehnten Windsor Castile besetzen mußte, zu besuchen. Das
Kasernement der Mannschaften war sehr einfach, man kann sagen,
spartanisch, in den Stuben herrschte musterhafte Ordnung und pein-
*) Vgl. Anhang Nr. 6.
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