später voneinander Abschied nahmen, schüttelte mir der brave Lotse
kräftig die Hand und sagte voller Herzlichkeit: „I am proud to have
piloted the eldest grandson of my beloved Queen to Gravesend
to take part in the Jubily festivities of his grandmother *).“
Die Fahrt die Themse hinauf war bei dem starken Schiffsverkehr
höchst abwechslungsreich und fesselnd. Wir ankerten bei Gravesend,
während die von Kapitän Tirpitz entlassene Torpedobootsdivision schon
vorher nach Sheerneß gelaufen war und dort kameradschaftliche Auf—
nahme durch die englischen Marinebehörden, insbesondere den Stations-
chef, gefunden hatte. Später erzählte mir mein Bruder, daß auch
das Erstaunen der Seeoffiziere in Sheerneß über die Leistung der
Torpedobootsdivision groß gewesen sei. Nach einigen Stunden
Wartens in Gravesend schiffte ich mich aus, um in Begleitung von
Sir Howard Elphinstone als Ehrendienst im Extrazug nach London
zu fahren. In Spencer House, das uns während der Festlichkeiten als
Wohnung zur Verfügung gestellt worden war, traf ich mit meiner
Frau zusammen, die mit unserem ältesten Sohne über Blissingen
gereist war. Der kleine Brinz Wilhelm war der einzige Urenkel der
Königin, der bei ihrem Jubiläum anwesend war.
*
Der englische Hof hatte fast drei Jahrzehnte lang infolge der seit
dem Tode des Prince-Consort von der Königin geübten völligen
Zurückgezogenheit keine Feste mehr veranstaltet. Die Beamten waren
daher für die vielseitigen Aufgaben des Regierungsjubiläums nicht
recht vorgeschult, und Mißverständnisse und kleine Reibungen, die durch
unvorhergesehene Anderungen hervorgerufen wurden, unvermedidlich.
Daß es so kommen werde, prophezeite uns bereits der zu meiner
Frau kommandierte Generaladjutant der Königin, General Me Neill.
*) „Ich bin stolz darauf, den ältesten Enkel meiner geliebten Königin zur
Tellnahme an den Jublläumsfekerlichkeiten selner Großmutter nach Gravesend ge-
lotst zu haben.“
17° 259