esse für die Kaiserliche Marine durch Vorträge zu wecken und zu
entwickeln. So habe ich z. B. über Schiffstppen, über die Geschwader-
übungen, an denen ich fast alljährlich teilnahm, über die Flotteninspi-
zierung meines Baters 1880, über die Flottenschau in Spithead,
der ich im Juni 1887 beigewohnt habe, sowie auch einmal über See-
minen und Fischtorpedos gesprochen, diese Waffe begann damals die
Aufmerksamkett auf sich zu lenken. Selbstverständlich war die Wirkungs-
möglichkeit meiner Bemühungen an sich nur beschränkt, auch der „Wider-
stand der stumpfen Welt“ so schnell und so leicht nicht zu besiegen.
Erst später war es mir beschieden, mit der Kraft „jenes Glaubens,
der sich, stets erhöhter, bald kühn hervordrängt, bald geduldig schmiegt“,
mein Bolk zur Tat mit fortzureißen.
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Im Juli 1881 wurde meinem Großvater der bevorstehende Besuch
der britischen Reserveflotte unter dem Kommando meines Oheims, des
Herzogs von Edinburgh, angezeigt. Kiel wurde zum Ankerplatz be-
stimmt, und ich erhielt von meinem Großvater den Auftrag, in seiner
Bertretung den Herzog zu empfangen und zu bewirten. Voller Freude
reiste ich nach Kiel und wurde dort in der liebenswürdigsten Weise
von Helnrich im Schloß aufgenommen, wo er inzwischen sein Quar-
tier aufgeschlagen hatte.
Auf der Kieler Förde im Außenhafen lagen nach meiner Er-
innerung „Breußen“, „Friedrich der Große“, „Griedrich Karl“ und
„Kronprinz“ vor Anker. Am nächsten Vormittag lief das aus noch voll-
getakelten Banzerschiffen bestehende englische Reservegeschwader unter
Führung des Herzogs von Edinburgh in Kiellinie ein und machte
an den Bosen fest, das Flaggschiff „Hercules“ kam gerade dem Schloß
gegenüber zu liegen.
Nach Austausch der Salute und offiziellen Begrüßungen von seiten
der Marinebehörden fuhr ich an Bord des „Hercules“ und bewill-
kommnete dort namens meines Großvaters meinen Ohefm. Im An-
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