würdigkeiten. In dem Alexander-Newskijkloster, einem hochberühmten
Wallfahrtsort, der die Gebeine des Heiligen, nach dem er genannt ist,
und vieler anderer berühmter Persönlichkeiten birgt, stand ich auch vor
dem Grabstein des gewaltigen Heerführers Suworow, auf dem nur
die kurzen, aber bedeutungsvollen Worte zu lesen waren: „Hier
liegt Suworow.“
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Es war manchmal reichlich spät, bis ich den üblichen Tages—
bericht an meinen Großvater niederschreiben konnte, aber es gewährte
mir doch große Freude, ihm über die Vorgänge zu berichten, von
denen ich wußte, daß er sie mit lebhafter Tellnahme verfolgte. Ich
freute mich auch, wenn ich ihm Grüße alter Bekannter übermitteln
konnte, an die er mir Empfehlungen mitgegeben hatte, wie z. B.
der Frau v. Rohrbeck, die bei seiner Schwester Charlotte, der
Katserin von Rußland, Kammerfrau gewesen und jetzt Verwalterin
des Kronschmucks war. Die freundliche alte Dame wurde ganz ge-
rührt, als ich ihr meines Großvaters Grüße ausrichtete. Zum andern
war es eine uralte Hofdame, Bartenieff mit Namen, die ebenfalls
im Dienste seiner Schwester gestanden hatte. Sie übertrug ihre
Anhänglichkeit auch auf mich, und als ich nach meiner Thronbe-
steigung zum ersten Male in Peterhof weilte, ließ sie sich mit ihren
O Jahren noch in einem Lehnstuhl, von Kissen aufrecht gehalten,
ans Fenster rollen, um mir einen Gruß zuzuwinken. Der Zar machte
mich selbst auf sie aufmerksam, indem er mir beim Vorbeifahren
zurief: „Voila la chere Mademoiselle Bartenieff, qui espère d’at-
trapper un regard de ta part!“?)
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Am Abend des 22. Mai verließ ich Petersburg und relste nach
Moskau ab, das zu besichtigen der Zar mich in der Unterredung
*) „Da ist die teure Mademofsselle Bartenteff, die elnen Blick von dir zu
erhaschen hofft!“
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