welches Waffen und Geschosse der ältesten und neuesten Konstruktion enthielt.
Gewöhnliche Hotchkiß, einläufige Hotchkiß, Nordenfeldt-Mitraklleusen, Ge-
schüge schweren und leichten Kalibers, Massen von Geschossen, meist mit Blei-
mänteln, nur sehr wenige mit Kupferführung (Langgranaten). Besonders
die Langgranaten der Bootsgeschütze hatten 3 Kupferringe. Dann gingen
wir durch die verschiedenen Reparaturwerkstätten und Gießerelen durch und
fuhren dann mit der Pinasse wieder an Bord der „Serelna“ bei mehreren
allerlkebsten Kaiserl. Bachts vorbei. Alle wurden jedoch durch die schöne
große Kaiserliche Bacht „Dirschawa“ überragt, welche Du schon von der
Zusammenkunft in Danzig her kennst. Wir liefen aus dem Kriegshafen
heraus und nahmen den Kurs nach der Außen-Reede vor Kronstadt. Wir
passterten viele große Handelsdampfer, die vor Anker lagen und den Momene
abwarketen, wo eine Stelle im Hafen für sie frei werden würde. Darauf
liefen wir zu#schen 2 alten Skeinforts — aus Granitquadern gebaut — durch,
deren Geschütze aus 6 Reihen von Scharten übereinander feuern. Diese
VCorts liegen sedoch von vorn genommen in der 2. Linie echeloniert auf die
neuen Forks der 1. Linie. Letztere sind etwa 800 —1000 Meter weiker
vorgelegt und sind aus Granktquadern mit starker Erdrevetierung. Dieselben
sind mit vielen Geschützen schwersten Kalibers und mit einer großen Anzahl
Mörsern armiert. Sle haben auch gepanzerte Deckungen, so z. B. das
Fort Milutin 7 Panzertürme mit Geschützen darin. Jedes der neuen Forts
hat außerdem einen Hafen für sich, In welchen sich die Monitors, Banzer-
kanonenboote etc. nach Belleben zurückziehen können, sobald der Gegner ihnen
Schaden zugefügt hat. Nach genügender Ortentierung kehrken wir um und
liefen wieder nach Petersburg zurück.
Wilhelm Brinz von Preußen.
Nr. 10.
(Zu Seite 200.)
Prinz Wilhelm an Katser Wilhelm I.
Sekret. Winkerpalais 21. V. 1884.
Anschließend an den Bericht über Kronstadt erlaube ich mir ganz ge-
horsamst einige Eindrücke und Bemerkungen, welche ich teils vernommen,
teils selbst gemacht habe, mitzuteilen.
Zunächst in bezug auf des Kaisers Mafestät. Derselbe ist im Laufe der
Zeit, die ich hier zugebracht habe, immer freier und offener mir gegenüber
geworden, und möchte ich dieses nicht zum Geringsten auf die Konversation
von neulich schieben. Er hält fest im Auge die engste Freundschaft mit uns,
z ist noch eine Portion Abneigung gegen Osterreich bei ihm vor-
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