Full text: Kaiser Wilhelm II. Aus meinem Leben 1859-1888.

welches Waffen und Geschosse der ältesten und neuesten Konstruktion enthielt. 
Gewöhnliche Hotchkiß, einläufige Hotchkiß, Nordenfeldt-Mitraklleusen, Ge- 
schüge schweren und leichten Kalibers, Massen von Geschossen, meist mit Blei- 
mänteln, nur sehr wenige mit Kupferführung (Langgranaten). Besonders 
die Langgranaten der Bootsgeschütze hatten 3 Kupferringe. Dann gingen 
wir durch die verschiedenen Reparaturwerkstätten und Gießerelen durch und 
fuhren dann mit der Pinasse wieder an Bord der „Serelna“ bei mehreren 
allerlkebsten Kaiserl. Bachts vorbei. Alle wurden jedoch durch die schöne 
große Kaiserliche Bacht „Dirschawa“ überragt, welche Du schon von der 
Zusammenkunft in Danzig her kennst. Wir liefen aus dem Kriegshafen 
heraus und nahmen den Kurs nach der Außen-Reede vor Kronstadt. Wir 
passterten viele große Handelsdampfer, die vor Anker lagen und den Momene 
abwarketen, wo eine Stelle im Hafen für sie frei werden würde. Darauf 
liefen wir zu#schen 2 alten Skeinforts — aus Granitquadern gebaut — durch, 
deren Geschütze aus 6 Reihen von Scharten übereinander feuern. Diese 
VCorts liegen sedoch von vorn genommen in der 2. Linie echeloniert auf die 
neuen Forks der 1. Linie. Letztere sind etwa 800 —1000 Meter weiker 
vorgelegt und sind aus Granktquadern mit starker Erdrevetierung. Dieselben 
sind mit vielen Geschützen schwersten Kalibers und mit einer großen Anzahl 
Mörsern armiert. Sle haben auch gepanzerte Deckungen, so z. B. das 
Fort Milutin 7 Panzertürme mit Geschützen darin. Jedes der neuen Forts 
hat außerdem einen Hafen für sich, In welchen sich die Monitors, Banzer- 
kanonenboote etc. nach Belleben zurückziehen können, sobald der Gegner ihnen 
Schaden zugefügt hat. Nach genügender Ortentierung kehrken wir um und 
liefen wieder nach Petersburg zurück. 
Wilhelm Brinz von Preußen. 
Nr. 10. 
(Zu Seite 200.) 
Prinz Wilhelm an Katser Wilhelm I. 
Sekret. Winkerpalais 21. V. 1884. 
Anschließend an den Bericht über Kronstadt erlaube ich mir ganz ge- 
horsamst einige Eindrücke und Bemerkungen, welche ich teils vernommen, 
teils selbst gemacht habe, mitzuteilen. 
Zunächst in bezug auf des Kaisers Mafestät. Derselbe ist im Laufe der 
Zeit, die ich hier zugebracht habe, immer freier und offener mir gegenüber 
geworden, und möchte ich dieses nicht zum Geringsten auf die Konversation 
von neulich schieben. Er hält fest im Auge die engste Freundschaft mit uns, 
z ist noch eine Portion Abneigung gegen Osterreich bei ihm vor- 
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