diese Dinger da nur noch zum Fliegentöten. Die „Provence' schießt
allein die ganze Holzflotte in kurzer Zeit zusammen!“ Vergänglichkeit
alles Irdischen!
Im Frühsahr endete die Zeit im Paradiese. Wir traten die Rück—
reise über Marseille, Lyon, Arles, Nimes, Orange und Avignon nach
der Schweiz an. Die herrlichen römischen Bauwerke in den ge—
nannten Städten wirkten tief auf des Knaben Gemüt. In Avignon
standen wir auf der herrlichen Brücke und besuchten das Schloß des
Papstes, und da dieses Kaserne war, konnte ich mich mit den fran-
zösischen Soldaten in harmloser und ungezwungener Weise unter-
halten. Wir ahnten nicht, daß noch in dem gleichen Jahre der große
Kampf zwischen den beiden Nationen ausgefochten würde, der Deutsch-
land wieder einen und das deutsche Kaisertum neu erstehen lassen
sollte.
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Dies waren des Knaben erste Eindrücke von dem schönen Lande,
dessen Bolk in ewiger Feindschaft dem seinen gegenüberstand, ihn
selbst gar in späteren Jahren mit den Giftpfeilen seiner haßerfüllten
Presse verfolgt hat. Da aber bekanntlich die Kindheitserinnerungen
dlefenigen sind, die am festesten sich einprägen und am lebendigsten
wirken, steht trotz allem, was geschehen ist, vor meinem getstigen Auge
heute noch die Erinnerung an das Paradies von Cannes in hellsten
Sonnenschein eines schönen Märchens.
WV.
Mehrere Monate nach unserer Rückkehr aus Cannes brach der
Deutsch-Granzösische Krieg aus. Ich entsinne mich noch deutlich, wie
mein Bater eines Morgens auf unser Zimmer kam und, zu Fräu-
lein Darcourt gewandt, die uns gerade französischen Unterricht gab,
mit allen Zeichen der Erregung sagte: „Kh, Mademoisellel Vos
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