Germans to the kront!
Das Verhältnis des deutschen Mutterlandes zu seinen Schutzgebieten
befindet sich in fortwährendem Fluß. Nur das Bleibende in der Er—
scheinungen Flucht, die Natur der unserer Pflege anvertrauten Tropen—
länder, die Geschichte ihrer Erwerbung ließ sich in dem engen Rahmen
eines Buches für jedermann zusammenfassen. Der Herausgeber stützte sich
bei der Lösung dieser schwierigen Aufgabe auf die Vorarbeit bedeutender
Kenner jener Gebiete und ihrer Bewohner.
Es haben in diesem Buche auch die zum Teil sehr tragischen und
durchweg spannenden Ereignisse der letzten Jahre, die heldenhafte Haltung
unserer Truppen auf dem heißumworbenen Boden Chinas, die siegreich
beendeten dreijährigen Kämpfe gegen Hereros und Hottentotten, gegen
Wüstensand, Sonnenbrand, Krankheit und Entbehrung in „Südwest“
eine möglichst eingehende Würdigung erfahren, da sie für die Weltmacht—
stellung unseres teuren Vaterlandes von so hervorragender Bedeutung
waren.
Die schwer erworbenen Schutzgebiete zu beleben und für das Vater—
land fruchtbar zu machen, dazu brauchen wir, außer billigem und be—
reitwilligem Kapital, mutige, selbstbewußte Männer, Pioniere, Grenzer,
Hinterwäldler, Vorkämpfer. Wer ans dem Nichts etwas schaffen und
aufbauen will, der muß auch aus sich selbst etwas machen dürfen. Das
Vaterland muß ihm dieselbe Überlegenheit zugestehen, ihm denselben Rück-
halt gewähren, welche den Engländer vor aller Welt auszeichnen. Dies
ist der Wunsch aller wirklichen Kenner des kolonialen Wesens und ge-
langt hier zum Ausdruck.
So möge denn auch die Neubearbeitung dieses Werkes dem für uns
so ehrenvollen Rufe ein Echo geben, der inmitten der Gefahr und im
Angesicht des Todes so oft gehört worden ist und der auch die Über-
schrift zu diesem Vorwort bildet.
Berlin, im Sommer 1907.
Der Verfasser.