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6. Füllung des Wasserbehälters und Vorwärmung des Bades.
Hierauf wird der Wasserbehälter durch den Trichter mit Wasser von + 50° bis + 520 C. soweit
gefüllt, daß dasselbe anfängt durch das Abflußrohr abzulaufen.
Ist Wasser von der erforderlichen Wärme anderweitig nicht zu beschaffen, so kann man den Wasser-
behälter des Probers selbst, unter Anwendung der beigegebenen Spirituslampe oder eines Gasbrenners
oder dergl., dazu benutzen, das Wasser vorzuwärmen. Bei dieser Art der Vorwärmung ist aber jedenfalls eine
Ueberhitzung des Tragringes an dem Dreifuße zu vermeiden.
7. Füllung der Zündungslampe.
Die mit einem rund geflochtenen Dochte versehene Zündungslampe wird mit loser Watte angefüllt,
und so lange Petroleum auf die Watte gegossen, bis diese und der Docht sich gehörig vollgesogen haben.
Hierauf wird der nicht angesogene Ueberschuß an Petroleum durch Auftupfen mit einem Tuch entfernt, die
Bant aber in der Lampe belassen. Die Mündung der Docht-Tülle ist zugleich von etwa anhaftendem Ruße
zu befreien.
8. Reinigung des Petroleumgefäßes und seines Deckels, sowie des zugehörigen Thermometers; Behandlung des Petroleums
unmittelbar vor der Einfüllung.
Das Petroleumgefäß und sein Deckel nebst zugehörigem Thermometer werden nunmehr, jedes für
sich, gut gereinigt und erforderlichen Falles mit Fließpapier getrocknet.
Der Schluß der Vorbereitungen besteht darin, daß das Petroleum, falls seine Temperatur (s. Nr. 2)
nicht mindestens 2 Grad unter dem gemäß Nr. 3 ermittelten Wärmegrade liegt, bis zu 2 Grad unter letz-
terem abgekühlt wird. Das Gefäß ist auf dieselbe Temperatur zu bringen, wie das Petroleum, und, falls
es zu diesem Zwecke in Wasser getaucht wurde, aufs neue sorgfältig zu trocknen. ·
II. Das Proben.
9. Erwärmung des Wasserbades auf + 54,5 bis 550 C.
Nach Beendigung aller Vorbereitungen und nach genügender Vorwärmung des Wasserbades wirb
dieses mit Hülfe der Spirituslampe auf den durch eine rothe Marke an dem Thermometer des Wasser-
behälters hervorgehobenen Wärmegrad von + 54,) bis 550° C. gebracht.
10. Befüllung des Petroleumgefäßes und Aufsetzung des Deckels.
Inzwischen wird das Petroleum mit Hülfe der Glaspipette behutsam in das Gefäß so weit ein-
gefüllt, daß die äußerste Spitze der Füllungsmarke sich eben noch über den Flüssigkeitsspiegel erhebt. Eine
Benetzung der oberhalb der Marke liegenden Seitenwandungen des Gefäßes ist unter allen Umständen zu
vermeiden; sollte sie trotz aller Vorsichk erfolgt sein, so ist das Gefäß sofort zu entleeren, sorgfältig auszu-
trocknen und mit frischem Petroleum zu befüllen. Etwaige an der Oberfläche des Petroleums sich zeigende
Blasen werden mittelst der frischen Kohlenspitze eines eben ausgebrannten Streichhölzchens vorsichtig entfernt.
Unmittelbar nach der Einfüllung wird der Deckel auf das Gefäß gesetzt.
11. Einhängung des Petroleumgefäßes.
Das befüllte Petroleumgefäß wird hierauf mit Vorsicht und ohne das Petroleum zu schütteln, in
den Wasserbehälter eingehängt, nachdem konstatirt ist, daß der Wärmegrad des Wasserbades + 550 C.
beträgt. Die Spirituslampe wird nach dieser Konstatirung ausgelöscht.
Hatte die Wärme des Wasserbades 550 C. bereits überschritten, so ist sie durch Nachgießen kleiner
Mengen kalten Wassers in den Trichter des Wasserbehälters bis auf 550 C. zu erniedrigen.
12. Entzündung des Zündflämmchens und Aufzug des Triebwerkes.
Nähert sich die Temperatur des Petroleums in dem Petroleumgefäße dem gemäß Nr. 3 ermittelten
Wärmegrade, so brennt man das Zündflämmchen an und regulirt dasselbe dahin, daß es, seiner Größe nach,
der auf dem Gefäßdeckel befindlichen weißen Perle ungefähr gleichkommt. Ferner zieht man das Triebwerk
auf, indem man den Knopf desselben in der Richtung des darauf markirten Pfeiles bis zum Anschlag dreht.
13. Das eigentliche Proben.
Sobald das Petroleum den für den Anfang des Probens vorgeschriebenen Wärmegrad erreicht hat,
drückt man mit der Hand gegen den Auslösungshebel des Triebwerks, worauf der Drehschieber seine langsame
und gleichmäßige Bewegung beginnt und in 2 vollen Zeit-Sekunden beendet. Während dieser Zeit beobachtet
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