Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Sechzehnter Jahrgang. 1888. (16)

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der Filtersäcke leicht zu erzielen ist. Nach den vorliegenden Erfahrungen braucht auch in den 
ungünstigsten Fällen die Reinigung nicht öfter als monatlich einmal zu erfolgen. 
27. Es kommen Melassebrennereien vor, in welchen der durch den Alkoholmesser fließende 
Branntwein eine nicht unbeträchtliche Menge von Säure enthält und dabei eine so hohe Temperatur 
hat, daß eine Beeinflussung der feineren Metalltheile des Meßapparates durch aufsteigende Säuredämpfe 
zu befürchten ist. Obwohl Brennereien mit solchem Betriebe nur ausnahmsweise sich vorsinden, 
so haben sie doch Veranlassung gegeben, besondere Alkoholmesser anzufertigen, bei welchen die 
feineren Metalltheile gegen alle aus dem Branntwein aufsteigenden Dämpfe abgedichtet sind. 
Figuren 8 und 8a geben Ansicht und Grundriß eines solchen Apparates. Die Feder, 
der Stoßhebel und das ganze Alkoholwerk befinden sich in dem gedichteten vorderen Theil, während 
die Trommel, der Topf und demgemäß auch der Schwimmer außerhalb desselben liegen. Der 
gedichtete Theil besteht in einem gußeisernen Kasten, den eine in der Darstellung der Fig. 8 
abgenommene Deckplatte vorn verschließt. Die letztere wird mit Schrauben fest angedrückt; ihre 
Ränder sind mit Tuch bekleidet, um den dichten Abschluß zu sichern. Der gedichtete Kasten steht 
an zwei Stellen mit den anderen Theilen des Meßapparates in Verbindung. Zunächst geht die 
Achse der Kleeblattscheibe M, welche bei diesen Alkoholmessern mit der Trommelachse nicht zusammen- 
fällt, durch die hintere Wand des Kastens hindurch. Dasselbe gilt für die Achse y des Stoßhebels, 
und zwar ist für letzteren Zweck in der Kastenwand eine größere Durchbrechung vorgesehen, welche 
durch die dicht aufgeschraubte Platte 7 geschlossen wird; an dieser Platte sind die beiden Lager für 
die Achse y angegossen (Fig. 8a). Die Stellen, an welchen die beiden Achsen durch die Kasten- 
wand bezw. die Platte 7 hindurchgehen, sind mit Schutzrohren umgeben, welche den Eintritt von 
Säuredämpfen in das Innere des Kastens möglichst erschweren. 
Um die Trommelbewegung auf die Kleeblattscheibe M zu übertragen, sind auf die Achsen 
der Trommel und des Kleeblattes die Zahnräder m. und m: (Fig. 8a) aufgesteckt, welche in 
einander eingreifen. Die Einschaltung der Zahnräder bedingt es, daß die Bewegung der Trommel 
hier in entgegengesetzter Richtung geschehen muß als bei den gewöhnlichen Alkoholmessern, damit Klee- 
blattscheibe und Alkoholrad in demselben Sinne wie dort sich drehen. Das Zahnrad mi, trägt eine 
kurze, über die Radzähne radial hervortretende Nase, und in das Zahnrad me sind in der Nähe 
des Umfanges zwei Stifte senkrecht zur Radfläche eingesetzt. Beim Einlegen der Trommel in ihre 
Lager soll die Nase am Rad mi, gerade in die Lücke zwischen den beiden Stiften des Rades m2 
eingreifen und damit den Trommelkammern die richtige Lage gegen die Kleeblattscheibe gegeben 
werden. Die Zeichnung zeigt Stifte und Nase in ihrer äußersten Stellung. Der in Fig. 8a noch 
angedeutete lange Vorstecker t dient dazu, ein Ausheben des vorderen Theiles der Trommelachse 
zu verhindern. 
Der Fallhebel XHH und das Alkoholrad R sind ebenso eingerichtet wie bei den gewöhn- 
lichen Alkoholmessern, dasselbe gilt von den Zählwerken; nur die Umschlußkappen der letzteren zeigen 
eine etwas andere Gestalt als dort; sie werden mit vertikal stehenden Schrauben befestigt; auch 
wird bei beiden Zählwerken die geränderte Stellschraube rechts eingesetzt. Wesentliche Aenderungen 
finden sich in den Verbindungsstücken zwischen Feder Q, Stoßhebel K und Schwimmer P. Das 
bei anderen Alkoholmessern übliche Gehänge (vergl. Fig. C auf S. 90) gelangt hier in getrennten 
Theilen zur Anwendung. Das freie Ende der Feder ist mit dem rechten Arm des Stoßhebels 
durch den Bügel p (Fig. 8) unter Vermittelung einer Nuß (wie in Fig. C) unmittelbar verbunden. 
Ferner ist auf den hinter der Platte 7 liegenden Theil der Achse 7 ein Arm h“ (Fig. 8aa) fest 
aufgesteckt, dessen Ende mittelst der Oese h den Drahthaken des Schwimmers P trägt. Die Länge 
des Armes h läßt sich durch eine Stellmutter in derselben Weise ändern, wie dies für die Länge 
der Feder O mit Hülfe der Mutter u möglich ist. Die Probegewichte werden nach Abnahme der 
Oese h unmittelbar auf den Sattel der Stellmutter bei h’ aufgehängt, weshalb für jede der drei 
Federstellungen nur je ein Probegewicht in Gestalt einer runden, in der Mitte schneidenförmig 
ausgedrehten Scheibe vorhanden ist. Schließlich ist noch zu erwähnen, daß auch die Schrauben I 
und I am Federbock hier anders angeordnet sind als bei den gewöhnlichen Alkoholmessern; sie 
liegen übereinander, die eine über, die andere unter der Drehachse des Bockes (Fig. 8). Die 
Muttergewinde beider Schrauben liegen im Federbock, die Schraubenenden wirken gegen die Lager- 
platte seiner Drehachse, welche Platte an der Seitenwand des gedichteten Kastens befestigt ist. 
27. Alkoholmesser 
mit gedichtetem 
Schutzkasten.
	        
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