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Dabei wird die Vorsicht gebraucht, daß das Filter zunächst mit etwas Wasser angefeuchtet und am
Rande des Trichters gut festgedrückt wird. Das Filtrat fängt man in einem sogenannten Reagens-
gläschen auf, setzt dazu ungefähr die gleiche Menge Essigsäure, wie sie in den Laboratorien gebräuch-
lich ist, und einen oder zwei Tropfen einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz hinzu, die man sich
entweder durch Lösen des Salzes in Wasser frisch bereiten oder auch vorräthig halten kann. Falls
noch Kupfer in Lösung war, entsteht sofort eine intensiv rothe Färbung. Nur wenn dieselbe
beobachtet worden ist, kann der Beamte selbst den Syrup weiter untersuchen.
2. Bestimmung des Gehalts des Syrups nach Brix. In einem tarirten Becher-
glase werden etwa 200 bis 300 Gramm des zu untersuchenden Syrups abgewogen. Man fügt
alsdann dazu 100 bis 200 cem heißes destillirtes Wasser, rührt mit einem Glasstab, welcher mit
tarirt wurde, so lange vorsichtig (um das Glas nicht zu zerstoßen) um, bis der Syrup sich darin
vollständig gelöst hat, und stellt alsdann das Becherglas so lange in kaltes Wasser, bis der Inhalt
ungefähr Zimmertemperatur angenommen hat. Darauf stellt man das Becherglas wiederum auf
die Waage und setzt vorsichtig aus einer Spritzflasche soviel Wasser zu, daß das Gewicht desselben
gleich dem des angewandten Syrups ist; waren also beispielsweise 251 Gramm Syrup abgewogen
worden, so sind in Summa 251 Gramm Wasser zuzusetzen. Nach dem Zufügen des Wassers
rührt man nochmals um und gießt alsdann die Flüssigkeit in einen Glaschlinder, welcher zur Vor-
nahme der Spindelung dient. Die Weite des Cylinders muß derartig sein, daß die Spindel frei
in demselben schwimmen kann, ohne an der Wandung anzuhaften; auch muß derselbe zur Ver-
hinderung eines solchen Anhaftens möglich senkrecht stehen, also auf eine horizontale Fläche aufge-
stellt werden. Man senkt die Spindel vorsichtig und langsam in die Flüssigkeit ein und trägt Sorge,
daß der außerhalb verbleibende Theil derselben möglichst wenig benetzt wird. Nachdem das In-
strument zur Ruhe gekommen ist, liest man den Gehalt an derjenigen Stelle der Spindel ab, welche
mit dem Niveau der Flüssigkeit im Cylinder sich in einer Linie befindet. Man erfährt ferner die
Temperatur der Flüssigkeit aus dem Stande eines Thermometers, welches an dem Bauch der
Spindel angebracht ist, und korrigirt die abgelesenen Grade, falls die Flüssigkeit nicht zufällig die
Normaltemperatur von 17,50 C. besaß, mittelst der folgenden von Stammer entworfenen Tabelle,
für deren Anwendung eine besondere Erklärung nicht nöthig ist:
Kerichtigung der Prozente Brix nach der Temperatur 17½/2° C.
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Prozente Brix der Lösung
Temperatur
nach 25 30 35 40 50 64t0 70 55
" Ww — —
Celsius. von der Aräometeranzeige abzuziehen.
L 0,#2 O,82 O,t2 0, 38 1,11 1,22 1,26 1,29
50 0,59 O,65 O0,72 O75 O,80 O,ss 551 O,4
100 0,39 42 0 O4s O,50 0,54 /58 0,61
110 0,34 0,36 /39 E 0,/## 0½t O,50 O,53
120 O,29 0,31 0,33 0,34 O,36 „40 O,2 O, a6
130 O,24 0,26 0, O, s „29 0,33 0,35 0,30
140 O,19 O,- O,22 0,22 O,23 O,26 O, s O,32
150 0,15 0,16 E 0, 16 O,1 O,19 O,# 0,25
160 0, 10 0,11 0,12 0,.12 0,12 0,14 0, 16 Ons
170 O,on# 04 0,04 O,on 0,04 0,05 0,05 O,o
180 „o3 O,o# 03 O,os 0,03 O/0 0,08 O,
19 110 0,10 /10 /10 Ono O,10 O.os 506
200 „18 Ons 18 19 Onus b18 „15 „11
210 5½5 525 „5 „26 0,26 „26 5½2 /18
22 o 732 732 732 O, 3 0,34 /82 — 725