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bestimmtes möglichst schlierenfreies, gut durchsichtiges Standglas von durchgehend gleicher Weite und mit
glatt abgeschnittenem Rande, dessen Durchmesser etwa zweimal so groß ist, als der größte Durchmesser
des Thermo-Alkoholometers, soweit zu füllen, daß nach dem Eintauchen des Instruments der Flüssigkeits-
spiegel noch mehrere Centimeter unterhalb des Gefäßrandes steht. Nach kräftigem Durchrühren der Probe
wird das Standglas fest aufgestellt und thunlichst abgewartet, bis die Temperatur der Probe mit der
Temperatur der Luft sich annähernd ausgeglichen hat.
Die Alkoholometerspindel wird dann langsam in die Flüssigkeit eingesenkt, so daß jedes Schwanken
der Spindel und damit eine Benetzung oberhalb der Linie der Einstellung vermieden wird.
Dabei ist darauf zu achten, daß die Spindel sich durchaus rein erweist, z. B. nicht mit fettigen
Fingern in Berührung gekommen ist, weil sonst die nachstehend näher bezeichnete Linic, in welcher der
Dupkensspiegel die Spindel schneidet, leicht verändert wird.
Die Ablesung des Alkoholometers erfolgt an derjenigen Linie, in welcher der Flüssigkeitsspiegel
die Spindel schneidet. Die Ermittelung dieser Schnittlinie wird aber dadurch erschwert, daß um die
Spindel ein kleiner, die Schnittlinie verdeckender Flüssigkeitswulst sich bildet, wie solcher in der nach-
stehenden Zeichnung A,
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etwas vergrößert angedeutet ist. ,
Um die Schnittlinie zu erkennen, bringt man das Auge in eine Stellung dicht unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels; man erblickt dann an der Stelle, über welcher der Flüssigkeitswulst liegt, nur noch
einen Strich, welcher aus dem Flüssigkeitsspiegel zu beiden Seiten der Spindel deutlich hervortritt und
scharf von der Spindel sich abhebt. Dieser Strich, wie ihn die vorstehende Zeichnung B andeutet, giebt
die Schnittlinie. Hält man das Auge zu tief unterhalb des Flüssigkeitsspiegels, so sieht man statt des
* eine länglich runde Fläche; erst wenn man das Auge hebt, zieht die Fläche sich zu dem Strich
zusammen. «
Die Angabe des der Ablesungslinie zunächst liegenden Skalenstrichs gilt als scheinbare Stärke
der Flüssigkeit. Liegt die Ablesungslinic in der Mitte zwischen zwei Skalenstrichen, so wird die Angabe
des oberen Striches genommen. 4 *!-*½-
Unmittelbar auf die Alkoholometerablesung folgt die Ablesung des Thermometers. Dabei bringt
man das Auge in gleiche Höhe mit dem oberen Ende der Queckjilbersäule. Die Angabe des zunächst
liegenden Skalenstrichs gilt als Wärmegrad der Flüssigkeit. Trifft das Auge auf die Mitte zwischen zwei
Skalenstrichen, so wird auch hier die Angabe des oberen Striches genommen.
8. 8.
Soll auf ein und dasselbe Abfertigungspapier der Inhalt mehrerer vollständig gefüllter
Fässer von annähernd gleich großem, d. h. nicht mehr als 10 Prozent von einander abweichendem
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