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Linksdrehung an, welche bei 20“ C. gleich 0,022 der ursprünglichen Rechtsdrehung ist, doch beträgt
dieselbe immer mindestens den fünften Theil der letzteren. Es sollen daher nur solche Abläufe als
mit Stärkezucker versetzt behandelt werden, deren Linksdrehung nach der Inversion geringer ist als
1½/ der Rechtsdrehung vor der Inversion. Beispielsweise würde ein Syrup von 55° Polarisation,
welcher nach der Inversion eine Linksdrehung von weniger als — 11 oder etwa gar Rechts-
drehung zeigt, als mit Stärkezucker versetzt zu bezeichnen sein. «
a) Stärkezuckerfreie Abläufe.
Bei stärkezuckerfreien Abläufen kann die Gesammtzuckerbestimmung in einer einzigen
Operation ausgeführt werden.
Man wägt das halbe Normalgewicht (13,024 g) ab, löst in einem Hundertkölbchen in 75 cem
Wasser, setzt 5 cem Salzsäure von 119 spezisischem Gewicht hinzu und erwärmt auf 67 bis
70° C. im Wasserbade. Auf dieser Temperatur 67 bis 70° C. wird der Kolbeninhalt noch
5 Minuten unter häufigem Umschütteln gehalten. Da das Anwärmen 2½ bis 5 Minuten in An-
spruch nehmen kann, so wird die Ausführung dieser Operation im Ganzen 7½ bis 10 Minuten in
Anspruch nehmen; in jedem Falle soll sie in 10 Minuten beendet sein. Man füllt zur Marke auf,
verdünnt darauf 50 cem von den 100 cem zum Liter, nimmt davon 25 com (entsprechend O,#168
Substanz) in eine Erlenmeyersche Kochflasche und setzt, um die vorhandene freie Säure zu neutrali-
siren, 25 cem einer Lösung von kohlensaurem Natron hinzu, welche durch Lösen von 1,7 8g wasser-
freiem Salze zum Liter bereitet ist. Darauf versetzt man mit 50 cem Fehlingscher Lösung, erhitzt
in derselben Weise wie bei der Invertzuckerbestimmung zum Sieden und hält die Flüssigkeit
genau 3 Minuten im Kochen. Das Anwärmen der Flüssigkeit soll möglichst rasch mittelst eines
guten Dreibrenners geschehen und unter Benutzung eines Drahtnetzes mit übergelegter ausgeschnittener
Asbestpappe 3⅛ bis 4 Minuten in Anspruch nesimen- sobald die Flüssigkeit kräftig siedet, wird
der Dreibrenner mit einem Einbrenner vertauscht. Nach beendetem Erhitzen verdünnt man die
Flüssigkeit in der Kochflasche mit dem gleichen Volumen luftfreiem Wasser und verfährt im übrigen
genau wie bei der Invertzuckerbestimmung. Zur Berechnung des Resultats können die in der
Literatur vorhandenen Tabellen nicht dienen, weil dieselben nicht für Invertzucker, sondern nur für
Glukose oder auch Gemenge von Invertzucker mit Saccharose gelten; der der gefundenen Kupfer-
menge entsprechende Rohrzuckergehalt des Ablaufs ist vielmehr ausschließlich mit Benutzung der
folgenden Tabelle zu ermitteln, welche ihn unmittelbar in Prozenten angiebt. Der Umrechnung des
Invertzuckers in Rohrzucker ist man demnach bei Benutzung der Tabelle überhoben.
Tabelle zur Berechnung des dem vorhandenen Invertzucker entsprechenden prozentnalen Rohrzucker-
gehalts aus der gefundenen Kupfermenge bei 3 Minuten Kochdauer und O,1628 g Substanz.
Rohr- # Rohr- Rohr Nohr- Nohr-
Kupfer. zucker. Kupfer. zucker. Kupfer. zu bör- Kupfer. zucker. 1 Kupfer. gucker.
me Prozent mg Prozent mg Prozent mg Prozent2 Prozent
1
79 24,5 92 28, 0 105 32%½% 118 36,11 131 40,12
80 24,87 93 28, 0 106 32,0 119 36, 13210)
81 25, 1r 94 29,10 107 33,0% 120 37,0!. 133 41,o#n
82 25,17 95 29,10 108 33,36 121 372 134 41,35
83 25,8 96 29,7#r 109 33,7 122 37,603 135 41,09
84 26,os 97 30,02 110 33,,: 123 37,1 136 41,8
80 26,33 98 30,# 111 34,r 124 38,53 6 137 42,0
86 26,½% 99 30,64 112 341,22 3856 1s38 42,60
87 26% 100 30,o3 113 34,6 126 38, 1309 42, 91#
88 272 100|0%0 1144%
89 27,5 102 31,54 115 35,40 18 39,7 141 13,3
00 2 103 315 116 365%% %3% 11223
9118% 104 3222 111 83% 130 143 4½