Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Dreißigster Jahrgang. 1902. (30)

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Die Farbe des Herzfleisches ist rothbraun, die Konsistenz derb, besonders an der linken Herzlammer. Die 
Herzfurcken sind mit weißem oder gelblich-weißem Fettgewebe angefüllt. 
4. Leber. 
Die Leber gesunder Thiere zeigt eine glatte und glänzende Oberfläche; die Farbe ist rothbraun 
(lebenswarm hellbraun, späler dunkelbraun, bei setten, häufig auch bei hochträchtigen Thieren sieht das 
Organ gelbbraun und trübe aus). Die Konsistenz ist sestweich. Bei der Leber des Schweines ist die 
Läppchenzeichnung deutlich erkennbar. 
5. Magen und Darm. 
Bei gesunden Thieren sind Magen und Daim äußerlich glatt und glänzend, ihre Wände sehen 
weißlich-grau bis bläulich-grau aus. Die Schleimhaut des Darmes ist grau bis graugelb, sammetähn- 
lich, schlüpfrig. 
6. Milz. 
Die Farbe dieses Organs verhält sich im frischen Zustande bei den verschiedenen gesunden 
Schlachtthieren wie folgt: Bulle und Mastochs rothbraun, Kuh graubläulich, Kalb rothbraun-bläulich- 
violett, Schaf und Ziege rothbraun, später dunkelroth, Schwein unmittelbar nach der Schlachtung roth, 
später dunkelroth. Auch die Konsisten" zeigt Verschiedenheiten. Beim Bullen und Mastchsen ist das 
Organ ziemlich fest, bei der Kuh schlaff. Die Milz der Kälber und Schweine zeigt eine schlaffe Konsistenz, 
die Schaf= und Ziegenmilz fühlt sich weich bis elastisch an. Die Milz des Bullen und Mastochsen hat 
Jewölbte, die der Kuh platte Flächen. 
7. Nieren. 
Die Nieren gesunder Thiere sehen rothbraun aus, die Konsistenz ist fest, die Oberfläche und 
Schnittfläche glatt und glänzend. Ihre Obeifläche und noch deutlicher die Schnittfläche der Rindenschicht 
laßt zahlreiche feinste rolhe Pünkichen erkennen. Bei hochgemästeten Schweinen, seltener bei Rindern und 
Schafen, kann die Farbe der Nieren gelbbraun und trübe sein. 
8. Gebärmutter. 
Von außen sieht die Gebärmutter gesunder Thiere grauweiß oder grauröthlich aus. Die Schleim- 
haut ist gelblich bis röthlichgrau und beim Rinde, bem Schafe und bei der Ziege mit faltenartigen Er- 
hebungen versehen, aus denen sich bei der Trächtigkeit die sogenannten Gebärmutterknöpfe oder Cotyledonen 
“* eln. Beim Schafe und bei der Ziege zeigt die Gebärmutter flache Knöpfe mit schüsselartigen Ver- 
tiefungen. 
9. Das Muskelfleisch einschließlich des zugehörigen Fett= und Bindegewebes, der 
Knochen und Gelenke sowie des Brust= und Bauchfells. 
Bei gesunden Thieren sind das Brust= und Bauchfell glatt glänzend, hellgrau und durchsichtig. 
Das Muskelfleisch, das Feit= und das Bindegewebe sind bei geschlachtelen Thieren nahezu blutleer. Das 
Fettgewebe ist bei Rindern weiß bis blaßröthlich, fest und an der Oberfläche meist etwas wellig bis 
traubig. Der Talg von Weidcthieren und älteren Kühen kann gelb aussehen. Die Knochen haben eine 
dicke, seste, grauweiße oder graugelbe Rindenschicht. Das Knochenmark ist fest, rein weiß bie röthlichgelb. 
Das Fellgewebe von Schafen und Ziegen ist weiß und fest, von Schweinen weiß, seinkörnig und weich. 
Das Muskelfleisch sieht aus: beim Jungrinde blaßroth, beim Bullen dunkelroth, beim Ochsen hellroth, 
bei Kühen hell= bis dunkelroth, beim Milchkalbe hell- bis dunkelgrauroth, beim Schafe lebhaft rolh, beim 
Schweine blaßroth bis graurolh. Das Fleisch älterer Thiere ist in der Regel dunkler. 
Bei mageren Thieren ist zwar wenig Fettgewebe vorhanden, doch ist dasselbe, im Gegensatze zu 
dem Fettgewebe der in Folge einer Krankheit abgemagerten Thiere, fest, nicht zähe, weder feucht, noch 
sulzig; die Muskeln nicht abgemagerter Thiere sühlen sich voll, elastisch, niemals schlaff oder welk an.
	        
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