Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Dreißigster Jahrgang. 1902. (30)

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Deuten Anzeichen auf Fäulniß, so ist durch Einschnitte festzustellen, ob die Zersetzung auf die 
Oberfläche beschränkt oder in die Tiefe gedrungen ist. Bestehen über das Vorhandensein von Fäulniß 
Zweifel, so ist frisches Fleisch der Salmiakprobe') zu unterwerfen, von Salzfleisch eine kleine Probe 
zu kochen und auf seinen Geruch zu prüfen. 
S. 17. 
Liegt der Verdacht der Anwendung eines der nach §. 5 Nr. 3 der Ausführungsbestimmungen D 
verbotenen Stoffe oder des Versuchs der Einführung von zubereitetem Pferdefleisch unter falscher Be- 
zeichnung (§F. 2 Abs. 1 Nr. 4) vor, so ist eine chemische Untersuchung nach der besonderen Anweisung 
(Anlage c und d der Ausführungsbestimmungen D) zu veranlassen. 
*) Ein Reagensglas oder cylindrisches Glasgefäß von etwa 2 cm Durchmesser und 10 cm Länge wird mit 
einem Gemische von 1 Raumtheil reiner Salzsäure, 3 Raumtheilen Alkohol und 1 Naumtheil Aeiher beschickt, so daß der 
Boden des Glases etwa 1 em hoch bedeckt ist, verkorkt und einmal geschüttelt. Darauf wird von dem Fleische mit einem 
reinen Glasstab eine Probe abgentreift oder ein erbsengroßes Stüchchen vermöge der Adhäßion befestigt. Der so präparirte 
Stab wird schnell in das mit den fen erfuüllte Glas gesenkt, so daß sein unteres Ende 
etwa 1 cm von dem Flässigkeitsspiegel entfernt bleibt und auch die Wände des Gefäbes nicht berührt werden. Bei 
Gegenwart von Ammoniak entsteht nach wenigen Sekunden ein starker Nebel um die in das Gefäß versenkie Fleischprobe, 
welcher mit dem Grade der Fäulniß an Intensität zunimmt.
	        
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