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ist lediglich Vertrauenssache des Absenders zum Posthilfstellen-Inhaber. Die Haftpflicht der Post beginnt
erst mit der Ablieserung an den Landbesteller. Die eingelieferten Pakete, die übernommenen Wert= und
Einschreibsendungen und Postanweisungen hat der Posthilfstellen-Inhaber sogleich in sein Annahmebuch
einzutragen. Der Einlieferer kann sich davon überzeugen oder die Sendung selbst eintragen.
Eine Nebengebühr wird nicht erhoben.
zeit der Einlieferung.
§ 30. 1 Die Sendungen sind bei den Postanstalten während der Postschalterstunden und,
wenn sie mit der nächsten dazu geeigneten Post befördert werden sollen, vor deren Schlußzeit ein-
zuliefern.
II Die Postschalterstunden werde nach den örtlichen Verhältnissen festgesetzt und durch den
Postbericht im Schaltervorraum bekanntgemacht.
Iin Als Schlußzeit bei den Annahmestellen gelten in der Regel die nachbezeichneten Fristen
vor dem planmäßigen Abgang der Post:
1. für gewöhnliche Briefe und Postkarten
eine viertel bis eine halbe Stunde;
2. für gewöhnliche Drucksachen, Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendungen
eine halbe bis eine Stunde;
3. für einzuschreibende Briefsendungen
eine viertel bis eine halbe Stunde;
4. für alle anderen Gegenstände
eine Stunde.
IV Ist die ordnungsmäßige Bearbeitung innerhalb der Fristen wegen besonderer Verhältnisse
unausführbar, so können die Schlußzeiten angemessen verlängert werden. Dasselbe gilt im Einzel-
falle, wenn ein Absender gleichzeitig größere Mengen einliefert.
V Bei Beförderung durch die Eisenbahn werden die Schlußzeiten um soviel verlängert, als
erforderch ist, um die Sendungen nach dem Bahnhof zu befördern und dort zu verladen.
I Für Posten, die außerhalb der gewöhnlichen Dienststunden abgehen, bildet spätestens
deren Ablauf die Schlußzeit.
VII Die Briefkasten an und in den Posthäusern werden bei Eintritt der Schlußzeit jeder
Post, zu den außerhalb der gewöhnlichen Dienststunden abgehenden Posten auch noch vor deren
Abgang geleert. Die Leerungszeiten der anderen Briefkasten werden nach den örtlichen Bedürfnissen
festgesetzt; die Zeit der nächsten Leerung ist an jedem Briefkasten ersichtlich. Die Briefkasten auf den
Bahnhöfen werden möglichst kurz vor dem planmäßigen Abgang jedes zur Postbeförderung benutzten
Zuges geleert. Gewöhnliche Briefsendungen können, soweit nicht für einzelne Züge Einschränkungen
bestehen, durch den Briefeinwurf am Bahnpostwagen bis zum Abgang des Zuges eingeliefert werden.
VIII Gestatten es die örtlichen Verhältnisse, so nehmen Postanstalten Einschreibsendungen und
gewöhnliche Pakete, selbständige Telegraphenanstalten Einschreibbriessendungen außerhalb der Schalter-
stunden an. Die näheren Bestimmungen hierüber werden durch den Postbericht (u) bekannt-
gemacht. Für jede Sendung ist eine Einlieserungsgebühr von 20 Pf. vorauszuentecchten.
Einlieferungsschein.
31. Der von der Post ausgestellte Einlieferungsschein beweist die Einlieferung der Sendung;
der Einlieferer hat sich daher nicht zu entfernen, ohne ihn in Empfang genommen zu haben. Vermag
er den Schein nicht vorzulegen, so gilt im Streitfall die Einlieferung als nicht geschehen, wenn sie
nicht — Buchungen ersichtlich ist oder anderweit vom Absender überzeugend nach-
gewiesen wir
Leitung der Postsendungen.
§ 32. Die Postbehörde bestimmt, wie die Sendungen zu leiten sind.