Full text: Leitfaden der Erdkunde für Mittelschulen

Sie einzelnen Lardicheften Bayerns. 51 
Siedelungen. Den Dlain entlang folgt Stadt um Stadt und zwar: am 
Roten Main Vanreuth, die Hauptitabt von Oberfranken, einjt die Nefidenz der 
Markgrafen von Bayreuth, 32000 &. Groß it die Indujtrie der Stadt, befonders 
in Webereien, weltberühmt das Richard Wagner » Thecter dafelbit; am Weißen 
Main Stulmbach, 11000 E., mit großen Bierbrauereien; anı Main die Städtchen: 
Lichtenfels, befannt durch Seine Korbmaren, und Stafjelftein; nahe dei biejem 
das Schloß Banz, das jchönjte im jsranfenlande, und Banz gegenüber Vier- 
zehnheiligen, der bejuchteiie Wallfahrtsort in }sranfen. 
An der Regnig liegt Bamberg, der Sig eines Erzbiüchois, eine jchüne 
Stadt in hübicher, milder und fruchtbarer Gegend, daher der ausgebreitete Übjt- 
und Gemüjebau, 45000 €. Die Gemerbetätigfeit erjtredt jich cur Weberei und 
Erzeugung von Zeilervaren. Unter ben Gebäuden tritt befonders der romanilche 
Dom herpor mit den Grabmälern Kaijer Heinrich® des Zweiten und jeiner Gemahlin 
Kunigunde.!) — Fordheim, 8000 E., hat in feiner Imgegend jtarfen Objthau. 
Die Gebirge Dberiranfens. Die das Obermaintal umgrenzenden Ge: 
birge find das tichtelgebirge, der isranfenmwald und der nörbliche Teil bes 
sränfifchen Jura. 
Oberfranfen ift die gehirgigfte Provinz Vayerns. 
Das Fichtelgebirge. Es ijt ein waldreihes Mafiengebirge mie der 
Böhmermald und beteht wie diefer aus Granit ımd Brei. Seine Geitalt 
üt die eines Hufeilens, da® nach Nordoften zum Egertal geöffnet und nach Süb- 
meiten geichlojfen ift. Gegen die Mitte fällt es zur wiejenreihen Hochebene von 
Wunfiedel (580 m) ab. Seine höchjten Erhebungen, Schneeberg, 1100 m, und 
Ochienfopr, 1000 m, liegen im Südweiten. 
Der landihaftliche Schmud bes Gehirges bejteht in defjen ausgedehnten 
Wäldern fowie in feinen selsmeeren, dem Erzeugnis verwitternden Granit 
geiteind. Das grobartigite dieier elienraeere weilt die Zowifenburg bei Run: 
tiedel auf. — Bedeutiam ijt das jsichtelgebirge insbefondere wegen der von ihm 
ausgehenden Klüfje; es bildet nämlich Die Wafiericheide zwijchen drei großen 
Stromgebieten. Nah Weiten (zum Rhein) fließt der Weine Main, nad) 
Süden (zur Donau) die (Fichtel-) Naab, nad) Tften die Eger und nad; Norden 
die Saale; Eger und Saale münden in die Elbe. 
Das Klima des Gebirges ijt jeiner Höhe wegen raud. Die Nieberichläge 
jind zahlreid. 
. Anbau und Gewerbe. Infolge des ungünftigen Klimas hat, wie im 
Böhmerwalde, die Sandwirtfhaft geringere Bebeutung. Sie erzeugt Buier, 
Kartoffeln und Flache. Die Bewohner waren deshalb gezwungen, fich der In: 
duftrie zuzumenden. Solche bilden der Bergbau auf Granit und Syenit, dann 
die Granit und Syenit-Schleiferei und bie Porzellanmanufaftur. Wußer 
dieten Beichäftigungen, die im Boden ihre Grundlage haben, wirb bejonders 
Weberei in großem Umfange getrieben. Sie vor allem ernährt die fehr zahl 
reiche Bevölferung (90 E. auf 1 qkın). Im Sommer beiafien lich manche Be: 
wohner deö Gebirges mit dem Sammeln von Wreijelbeeren, die wegen ihrer 
Güte großen Abiay finden. " 
’) Durmanerslang!, Bamberger Dom, Bien. Hölzel.
	        
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