hier eine nur etwa 300 m breite Stelle feststellen.
Da das Land nur geringe Höhe einnimmt, könnte
ähnlich wie in Jap eln Kanal oder wenigstens ein
Bootsslip angelegt werden, vorausgesetzt, daß sich
unter der Erdschicht kein Felsen befindet. Mas
verließ mich mit seinen Leuten, und ich marschterte
durch eln ziemlich coupiertes Terrain nach dem
Distrikt Arekolong an der Nordküste von Babelsoap
und schlug am Nachmittage mein Lager in einem
Fischerhause auf einem langen Steindamm des Dorfes
Jnbukel auf. Das Land fällt hier steil ab in das
Meer, die Felswände bestehen aus mehr oder weniger
dünnen Lagen, die parallel zuelnander gelagert sind
und sich wie Aiphaltpflaster noch weit auf dem
Meeresboden hinziehen. Mit Sonnenuntergang traf
das Boot mit dem Gepäck ein, welches von Eibukes
um die Nordspitze herumgesandt war, und gleich-
zeitig eine Anzahl Fischerkanus mit viel Beute, von
der den Polizeisoldaten reichlich überlassen wurde.
Am 29. Juli wurde das Boot direkt nach
Mologejok gesandt, während ich mir 3 Soldaten zu
Fuß nach Angkaklau ging. Der Weg führte durch
souder gehaltene Tabakfelder und Wiesen mit Futter-
gras (in Jap Aterau genannt) wleder über die
Landenge von Aréngel nach dem Dorfe Gol und
von da teuweise durch Tarosümpfe, dann auf dem
mit mächtigen, die Kokospalmen weit überragenden
Kasuarinen bestandenen Sandstrand, der bei Hoch-
wasser vom Meer bedeckt wird, nach dem Dorfe
Golap an der Ostküste.
Stellen die Felsen stell ins Meer, sie lassen aber
telne einzelnen Lagen, sondern nur weiße Streifen
erkennen. Von dem Dorf Golap führt der Pfad
weiter am Meere entlang über die kleinen Piätze
Ngersang und Aulima und wendet sich dann ins
Innere durch die Dörser Ngarakamalil und Ngar-
taramang. Das Terram wud dort sehr hägelig
und ist mit Wlesen bedeckt, auf denen Ziegen weiden.
Von einzelnen Stellen genleßt man schöne Fern-
sichten. Dann geht der Pfad m zahllosen Schlangen-
linten auf handbrelten Rücken, die em Europäer
mit Schuhwerk nicht benutzen kann, er muß deshalb
die Tarofümpfe bis an die Kniee durchwaten. Nach
ununterbrochenem siebenstündigem Marsch wurde
Angkaklau errelcht und gerastet. Es befindet sich
hier das Haus eines bekannten Zauberes (Kalis),
ein zwelstöckiger Bau mit schwarz-weiß-rot gestrichenen
Balken und einem Kreuz auf der Frontscite. In
den Fenstern des Oderstocks, beziehungsweise außer-
halb derselben, sind roh geschnitzte Figuren angebracht,
von denen elne mit Zylinderhut und nach oben
gedrehtem Schnurrbart geschmückt ist. Der Kalis
selbst trug das Haar kurz geschoren mit einem Bund
um den Kopf und hatte in der Tat ein etwas
gelsterhastes Aussehen. Mit diesen Zauberern, die
mir ihren Ratschlögen einen nicht zu unterschätgenden
Einfluß auf die Bevölkerung ausüben, hat die Ver-
waltung immer noch zu rechnen. Ich habe schon
früher bekannt gegeben, daß jeder gegen die Regierung
50
Auch hier fallen an einzelnen
agitierende Kalis von den Palau verbannt würde,
und es ist mit einer einzigen Ausnahme auch kein
anderer Fall bekannt geworden; es liegt aber auf
der Hand, daß bei der geringen Fühlung, die ich
bei den seltenen Besuchen der Palau mit deren
Bewohnern nur haben kann, das wenigste zu meiner
Kenntinis gelangt. Ich hatte vor 3 Jahren eine
Gelsterhütte erworben und an Bord des Schiffes
einen schweren Sturm zu bestehen; das war von
den Zauberern gleich als Strafe des Schicksals
ausposaunt worden, und diesmal ist es mir ähnlich
ergangen und wird jedenfalls auch ähnlich aus-
genutzt werden.
Von Angkaklau führt kein Pfad weiter nach
Süden, so benugzte ich nach Eintritt der Flut ein
Kanu und fuhr kurz vor Sonnenuntergumg nach dem
Platz Mologeiok, den ich abends um 8 Uhr erreichte.
Hier wurde ich von den Kapuzinern in freundlochster
Weise ausgenommen. Den folgenden Tag hütete
ich zur Schonung einer mir in Eibukes zugezogenen
Wunde am Fußknöchel das Haus. Es erschienen
dort alle zehn ehemaligen Polizeisoldaten von den
Palau in ihrer ihnen mitgegebenen einfachen Uniform,
augenscheinlich z2zehr erfreur über meinen Besuch und be-
trachteten es als selbstverständlich, während meines
gesamten Aufenthaltes unentgeltlich Dienst zu tun.
Es war ein Vergnügen zu sehen, wie sie sich Ge-
wehre geben ließen und wieder übten. Am 31. August
besuchte ich die neue Station der japanischen
Kaschinlo in Plisan und besah in strömenden Regen
den Distrikt Mologejok.
Da ein Weg nach dem Distrikt Eirei, den ich
zu besuchen hatte, nicht führt, benußte ich am
nächsten Morgen 6 Uhr ein Kanu, das mich in
4 Stunden dorthin brachte. Nachmutag um 4 Uhr
verließ ich Exel und kam nach fünfstündiger Kanu-
fahrt auf der Insel Koror an, wo ich mich bei der
zweiten Kapuzinerstatlon einquartierte.
Am 3. und 4. August übernahm ich auf der
Insel Maläkal, dem Sitz der bisherigen Polizei=
station, das amtliche Inventar, die Bücher und die
Kasse, welche von dem Sohne des verstorbenen
farbigen Statlonsaufsehers in Verwahrung genommen
war, und besuchte die japanischen Handelsfakroreien
auf Maläkal.
Die große Häuptlingsversammlung, welche für
den 4. August in dem alten Gemeindehaus von
Koror einberufen war, vereinigte die Vertreter
samtlicher zur Gruppe gehöriger Inseln mit Aus-
nahme von der südlichsten, Angaur, die durch eine
breite, gefährliche Straße von der Hauptgruppe
getrennt liegt und mit ihr nur seltene Verbindung
unter Benutzung günstiger Winde unterhält. In
der Versammlung wurde meine eigene Wahrnehmung
über die Zunahme der Schlldlauskrankheit bestätigt
und berichtet, daß selt der Aufforderung des Bezirks-
amts 32 000 junge Palmen gepflanzt seren. Da
diese Zabl viel zu gering ist, wurde angeordnet, daß
zur Zeit des Vollmondes jeder Dorfvorsteher seinem