Full text: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten. 1833. (24)

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nehmen, und daß die abgenommenen Quantitaͤten auf Salzbuͤcher, welche den 
Gemeinen oder, den Umstaͤnden nach, auch einzelnen groͤßeren Grundbesitzern oder 
Fabrikanten zu ertheilen sind, abgeschrieben werden. Die Koͤniglich-Preußische 
Regierung verspricht dabei, auch ferner, so weit es von der Großherzoglichen 
Regierung gewuͤnscht wird, den Salzbedarf fuͤr das Amt Allstedt aus der Koͤ- 
niglichen Saline zu Artern um den nach Maaßgabe des 7ten Artikels des Ver- 
trages vom 27 ten Juni 1823. zu bestimmenden Preis zu liefern, wobei es je- 
doch der Großherzoglichen Regierung unbenommen bleibt, diesen Bedarf von 
anderen Salinen zu entnehmen, und wird in letzterem Falle die Königlich-Preu- 
ßische Regierung, vorbehaltlich der zur Verhütung mißbrauchlicher Verwendung 
des Salzes bei solchen Salztransporten erforderlichen Controle, der Durchfuhr 
kein Hinderniß in den Weg legen. 
F. Bei der Einfuhr von Mehl aller Art, Graupen, Gries, Nudeln, 
Puder und Stärke, desgleichen Fleisch, es sen frisch, gesalzen oder gercuchert, 
in Preußische Städte, wo Mahl= und Schlachtsteuer besteht, ist diese Abgabe 
eben so wie von inländischen gleichartigen Erzeugnissen zu entrichten, und ist es 
gleichmaßig auch bei der Einfuhr Preußischer Erzeugnisse der eben bezeichneten 
Art in Großherzogliche Ortschaften zu halten, in welchen die gedachten Gegen- 
siände mit einer Verbrauchssteuer belegt sind oder künftig etwa belegt werden, 
so also, daß diese Artikel ganz den inländischen gleich behandelt werden müssen. 
G. Da endlich der Debit der Spielkarten in den Königlich-Preußischen 
Staaten zu den Staatsmonopolien gehört, und auch in dem Großherzogthume 
Sachsen-Weimar-Eisenach seither schon Beschränkungen unterlag, so bleibt der 
Uebergang derselben aus dem Großherzoglichen Gebiete in das Königlich-Preu- 
ßische Gebiet verboten, und der Großherzoglichen Regierung überlassen, auch ih- 
rerseits die in dieser Beziehung ihr nöthig erscheinenden Anordnungen hinsichtlich 
einer Verkehrsbeschränkung oder eines Einfuhrverbotes zu erlassen. 
Art. 5. In Folge der in dem vorhergehenden Artikel verabredeten Anordnungen 
wird, mit alleiniger Ausnahme des Salzes und der Spielkarten, so wie der 
Fälle, wo nach Lilt. enes Artikelc eine Besteuerung auch der fremden Er- 
zeugnisse eintritt, zwischen den Großherzoglichen Aemtern Allstedt und Oldisleben 
und den Koniglich= Preuß#ischen Landen, nebst den in letzteren eingeschlossenen 
fremden souverainen Landen und Landestheilen, ein völlig freier und unbelasteter 
Verkehr mit den gegenseitigen Erzeugnissen und Waaren Statt finden, und es 
bören hienach namentlich auch alle Binnenzölle, dieselben mögen bisher unter 
dem Namen Geleit oder unter irgend einer anderen Benenmung bestanden ha- 
ben, gänzlich auf. 
Art. 6. Die Chausseegelder oder andere stan derselben bestehende Entrichtungen, 
eben so Pflaster-, Damm-, Brücken= und Fährgelder, sind zwar unter der eben 
ausgesprochenen Aufhebung nicht begriffen, indessen sollen auch derartige Er- 
(No. 1480.) he-
	        
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