Full text: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten. 1856. (47)

— 253 — 
sind, kann ein beglaubigter Auszug aus dem Grundsteuerkataster die Stelle 
der Taxe vertreten, und wenn der Katastral-Reinertrag solcher Grundstuͤcke 
orr Thaler, nicht übersteigt, die unter 2. erwähnte Bekanntmachung unter- 
eiben. 
Das Ergebniß der Lizitation ist der Stadtverordnetenversammlung mit- 
zutheilen und kann nur mit deren Genehmigung der Zuschlag ertheilt werden. 
In besonderen Fällen kann die Regierung auch den Verkauf aus freier 
Hand, sowie einen Tausch gestatten, sobald sie sich überzeugt, daß der Vortheil 
der Gemeinde dadurch gefördert wird. 
Für die Hypothekenbehörde genügt zum Nachweise, daß der Vorschrift 
dess Paragraphen genügt worden, die Beslätigung des Vertrages durch die 
egierung. 
v6 Verpachtungen von Grundstücken und Gerechtsamen der Stadtgemeinden 
müssen öffentlich an den Meistbietenden geschehen; Ausnahmen hiervon sind nur 
mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde geslattet. 
g. 51. 
Durch Gemeindebeschluß kann die Erhebung eines Einzugsgeldes an- 
geordnet und von dessen Entrichtung die Niederlassüng in der Gemeinde (9. 4. 
des Gesetzes vom 31. Dezember 1842. Nr. 2317.) abhängig gemacht werden. 
Außerdem kann von Allen, sowohl von den Neuanziehenden als von de- 
nen, welche der Gemeinde bereits angehörig sind, bei der Begründung eines 
selbstständigen Hausstandes eine Abgabe (EintrittS= oder Hausstandsgeld) ge- 
fordert, und von deren Entrichtung die Theilnahme an dem Bürgerrecht C. ö.) 
abhängig gemacht werden. 
Die Theilnahme an den Gemeindenutzungen (F. 49. Nr. 4.) kann außer- 
dem von der Entrichtung einer jährlichen Abgabe und anstatt oder neben der- 
selben von Entrichtung eines Einkaufsgeldes abhängig gemacht werden, durch 
deren Entrichtung aber die Ausübung des Bürgerrechts niemals bedingt wird. 
Alle derartigen Beschlüsse bedürfen der Genehmigung der Regierung. 
Beamte, denen in Folgze diensilicher Verpflichtung ihr Aufenthalt in einem 
Stabtbezirke angewiesen ist, sind zur Entrichtung des Einzugsgeldes und des 
Hausslandsgeldes nicht verpflichtet. 
Die mit dem Besitze einzelner Grundstücke verbundenen oder auf sonsii- 
gen besonderen Rechtstiteln beruhenden Nutzungsrechte sind den Bestimmungen 
dieses Paragraphen nicht unterworfen. 
g. 52. 
Soweit die Einnahmen aus dem slädtischen Vermögen nicht hinreichen, 
um die durch das Bedürfniß oder die Verpflichtungen der Gemeinde erforder- 
lichen Geldmittel zu beschaffen, können die Stadtverordneten die Aufbringung 
von Gemeindesteuern beschließen. 
Diese können bestehen: " # 
I. In Zuschlägen zu den Staatssteuern, wobei folgende Bestimmungen 
gelten: di 
Jahrgang 1856. (Nr. 1400.) 34 1) die 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.