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liger resultatloser Absiimmung diejenigen beiden Kandidaten, welche bei der
letzten Abstimmung die relatio meisien Stimmen erlangt haben, in eine engere
Wahl zu bringen.
Werd die Bestätigun versagt, so schreitet der Vorstand zu einer neuen
Wahl. Wird auch diese Woht nicht bestaͤtigt, oder die Wahl verweigert, so
steht der Regierung zu Merseburg die Ernennung auf sechs Jahre zu.
Der Direktor wird von einem Kommissarius der Regierung zu Merse-
burg in einer Sitzung des Vorstandes vereidigt.
Deer Direktor verpflichtet den Grabeninspektor, sowie die übrigen Mit-
glieder des Vorstandes durch Handschlag an Eidesstatt.
S. 30.
b) vom Vor. Der Vorstand hat fuͤr die Beaufsichtigung und Unterhaltung der Me-
liande. liorationsanlagen zu sorgen, und uͤberhaupt auch ferner alle diejenigen Rechte
und Pflichten wahrzunehmen, welche ihm nach H. 22. während der Regulirung
beigelegt sind.
Er setzt fest, welche Verbesserungen in den Anlagen ausgefuͤhrt werden
sollen, ist aber verpflichtet, zu allen Anlagen, welche das Schiffahrts= oder son-
stige Interesse des Staats beruͤhren, die Genehmigung der Regierung in Merse-
burg einzuholen. .
Der Vorstand versammelt sich alljaͤhrlich wenigstens einmal innerhalb
vier Wochen nach der Fruͤhjahrsgrabenschau, um die Jahresrechnung abzuneh-
men, den Etat festzusetzen und die sonst erforderlichen Schluͤsse zu fassen.
Die Vorschriften der . 19—21. über die Geschäftsführung des Vor-
standes und Remuneration der Vorstandsmitglieder bleiben auch künftig geltend
mit der Maaßgabe, daß die Protokolle über die Vorstandssitzungen vom Di-
rektor und zwei Mitgliedern des Vorstandes zu vollziehen sind.
F. 31.
) vom Direk- Der Direktor hat die im F. 23. dem Vorsitzenden des Vorstandes auf-
W Vor- erlegten Pflichten und zugestandenen Rechte. Ihm kommt es zu, die Zuziehung
« von Sachverständigen zu besonderen vorübergehenden Zwecken, namentlich von
Bausachverständigen zur Revision oder Wiederherstellung der vorhandenen, so-
wie zur Ausführung neuer Bauwerke gegen Remuneration zu veranlassen.
Er ist befugk, gegen die Grabenmeister Ordnungsstrafen bis zur Höhe
von fünf Thalern zu verhängen und wegen der polizeilichen Uebertretungen
gegen die zum Schutz der Sozietätsanlagen bestehenden oder noch zu erlassen-
den Gesetze und Verordnungen die Strafe bis zu fünf Thaler Geldbuße oder
drei Tage Gefängniß vorläufig fesizusetzen, nach dem Gesetze vom 14. Mai
1852. (Gesetz-Sammlung von 1852. S. 245.).
Die von ihm, nicht vom Polizeirichter, festgesetzten Strafen fließen in die
Sozietätskasse.
Er schreibt außerdem die alljährlich zwei Mal, im Frühjahr und Herbst
abzuhaltende Schau aus und leiter dieselbe; er zieht dabel den Grabeninspek-
tor