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Gesetz-Sammlung
für die
Königlichen Preußischen Staaten.
Nr. 35—
(Nr. 10382.) Gesetz, betreffend die Abgrenzung und Gestaltung der Berufsgenossenschaften
auf Grund des §. 141 des Unfallversicherungsgesetzes für Land- und Forst-
wirthschaft (Reichs= Gesetzbl. 1900 S. 641). Vom 16. Juni 1902.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.
verordnen auf Grund des §. 141 des Unfallversicherungsgesetzes für Land= und
Forstwirthschaft (Reichs-Gesetzbl. 1900 S. 641) für den gesammten Umfang der
Monarchie, mit Zustimmung beider Häuser des Landtags, was folgt:
Einziger Paragraph.
Das Gesetz vom 20. Mai 1887 (Gesetz= Samml. S. 189), betreffend die
Abgrenzung und Organisation der Berufsgenossenschaften auf Grund des F. 110
des Reichsgesetzes über die Unfall= und Krankenversicherung der in land-- und
forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen vom 5. Mai 1886, erhält
nachstehende Fassung:
Artikel I.
In jeder Provinz bilden die Unternehmer der unter F. 1 des Reichsgesetzes
vom 30. Juni 1900 (Reichs-Gesetzbl. S. 641) fallenden Betriebe eine Berufs-
genossenschaft.
Die hohenzollernschen Lande werden der Berufsgenossenschaft der Rhein-
provinz, die Stadt Berlin der Berufsgenossenschaft der Provinz Brandenburg
angeschlossen.
Der Sitz der Berufsgenossenschaft ist die Provinzialhauptstadt, sofern durch
den zuständigen Minister nichts Anderes bestimmt wird.
Artikel II.
Die Berufsgenossenschaft zerfällt in Sektionen. Jeder Kreis (Oberamts-
bezirk) bildet eine Sektion. „
SEesetz-Samml. 1902. (Nr. 10382.) 51
Ausgegeben zu Berlin den 25. Juli 1902.