„B. 17./6.
ich möchte
1. mal öffentlich feststellen, daß diese Geschichte von den 400 000
Mark, die systematisch verbreitet worden ist, völlig erlogen
ist; ich habe weder je Vermögen gehabt, noch mit dem Ban-
kier Wolff in irgendeiner Beziehung gestanden. Ich bin ver-
mögenslos im vollsten Sinne des Wortes, habe Hniemand
beraubt und niemand beerbt“; "
2, die Perfidie der Schriftleitung des Bundes der Landwirte
brandmarken, die ihren Lesern die Unwahrheit auftischt, um
mich in schlechtem Licht und in schlechter Gesellschaft erschei-
nen zu lassen.
ich glaube, es wäre am besten, in der Norddeutschen kurz und
kräftig entgegenzutreten. Vielleicht haben Sie die Güte, ein paar
Worte zu entwerfen.
Im übrigen autorisiere ich Sie, wem Sie wollen zu sagen,
daß ich, seit ich Hauptmann bin, von meinem Gehalt gelebt, alle
meine Pferde von meinem Gehalt bezahlt habe, und stolz darauf
gewesen bin, als armer Offizier mich anständig durchzuschlagen.
v. C.“
Bei der Berufung ins Kanzleramt war er der gehorsame
Diener seines Königs. Es ist aber ein Irrtum, daß er dieses Amtes
ohne das Bewußtsein der Verantwortlichkeit vor der Nation nur
nach höheren Weisungen gewaltet habe. Im Gegenteil, er fühlte
sich durchaus als Staatsmann und sprach es offen aus, daß
ein Staatsmann, der sich ohne innere Uberzeugung zu einem be-
liebigen Schritt drängen lasse, nichts tauge. Gerade in den letzten
kritischen Wochen gebrauchte er wiederholt das Wort: Nur nicht
schlapp werden!
Für staatsmännische Entwürfe großen Stils fehlten ihm zeit,
Erfahrung und Phantasie. Vor allem war es ihm nicht gegeben,
das Völkerleben nicht bloß in seinen Einzelerscheinungen, sondern
auch in den verborgenen Zusammenhängen zu erfassen und mit
Schöpferkraft ein Ganzes zu bilden. Er war wie einer, der Busch
und Baum, Fluß und Anger, jedes einzelne der Gegend scharf
106