war dessen Etat so sparsam wie möglich bemessen. Die Abteilung I
mit ihren beiden Unterabteilungen A und B hatte bei A (Politik)
fünf, bei B (Personalien) zwei vortragende Räte. A stand un-
mittelbar unter dem Staatssekretär, B hatte einen Dirigenten. Die
Abteilung II (Handel, Konsulatswesen, Auswanderung) zählte unter
einem Direktor sechs vortragende Räte, während die ebenfalls unter
einem Drektor stehende Abteilung III (Völkerrecht, Reklamationen,
Grenz= und Auslieferungssachen, Kunst und Wessenschaft, Staats-
recht) fünf vortragende Räte hatte. Im ganzen also 2 Direktoren,
1 Dirigent, 18 Räte.
Zwischen den Abteilungen bestand keine organische Verbin-
dung außer der, die durch die Instanzen des Staatssekretärs und
des Unterstaatssekretärs gegeben war. Trotz des engen Zusammen-
hangs von Politik und Wirtschaft war die Arbeit in der Abteilung l A
scharf von der in der handelspolitischen Abteilung geschieden. Da
die Abteilungen nach Materien, die Referate innerhalb der Abtei-
lungen dagegen nach Ländern geteilt waren, hätte eine ständige
Fühlung der beiderseitigen Referenten für ein bestimmtes Land
unterhalten werden sollen. Das war aber nicht der Fall, die rein
politischen Berichte und Erlasse waren ausschließliche Domäne von
A und wurden der anderen Abteilung auch nur in Ausnahmefällen
zur Kenntnis mitgeteilt. Die Hauptursache des Fortbestehens der
alten Tradition lag darin, daß in der Abteilung I A der strengste
Hüter der Geheimdiplomatie, der Wirkliche Geheime Legationsrat
v. Holstein, den Geschäften ihren Gang vorschrieb, und daß er,
befangen in dem Gedankenkreise der alten Kabinettspolitik, den in
den Völkern wirkenden Kräften, besonders den wirtschaftlichen und
finanziellen, und ihrem Einfluß auf die auswärtige Politik nur
geringe Beachtung schenkte.
Der Umfang der Geschäfte schwoll von Jahr zu Jahr an.
Um so fleißiger mußte gearbeitet werden. Der glatte Lauf des
inneren Betriebes beruhte wesentlich auf der sorgfältigen Auswahl
und Erziehung der mittleren Beamten. Im gentral= und im
Chiffrierbureau wurde im Schichtwechsel bis in die späte Nacht
gearbeitet. An der Spitze des Zentralbureaus stand damals wie
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