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dasjenige, so sie im anfang ihrer einrichtung werden nöthig haben, gereichet, auch
sonst überall ebener gestalt begegnet und fortgeholfen werden, wie es mit ver-
schiedenen Familien, so sich aus der Schweiz in unsere Lande begeben und
darinnen niedergelassen, bis anhero gehalten worden
11.
In einer jeden stat wollen wir gedachten unseren Französischen Glaubens-
genossen einen besondern Prediger halten, auch einen bequem ort anweisen lassen,
woselbst das exercitium religionis reformatae1) in Französischer Sprache, und der
gottesdienst mit eben den gebräuchen und ceremonien gehalten werden soll, wie
es bis anhero bei den Evangelisch-Reformirten Kirchen in Frankreich bräuchlich
gewesen.
1.
Gleichwie auch diejenige von der Französischen noblesse, welche sich bis
daher unter unsere protection und in unsere dienste begeben, eben der ehre,
dignitäten, praerogativen, als andere unsere Adeliche Unterthanen genießen:
wir auch deren verschiedene zu den vornehmsten Chargen und Ehrenämtern an
unserem Hofe, wie auch bei unserer militz wirklichen emploiret: also sind wir
auch gnädigst geneigt, ebenmäßige gnade und beförderung den Französischen von
Adel, so sich inskünftige in unseren Landen werden setzen wollen, zu erweisen,
und sie zu allen chargen und bedienungen und dignitäten, wozu sie capable
werden befunden werden, zu admittiren: gestalt dann auch dieselbe, wann sie
einige Lehen und andere Adelige Güter in unseren Landen erkaufen und an sich
bringen, dabei eben die rechte, gerechtigkeiten, freiheiten und immunitäten, deren
andere unsere angebohrene unterthanen genießen, sich gleichergestalt in alle wege
zu erfreuen haben sollen
Urkundlich haben wir dieses edickt eigenhändig unterschrieben, und mit unserem.
Gnadensiegel bedrukken lassen. So geschehen zu Potsdam, den 29. October 1685.
Friedrich Wilhelm,
Churfürst.
40.
Aus dem politischen Testament des Großen Kurfürsten.)
16607.
Fundort: G. Küntzel und M. Haß, Die volitischen Sestmente der Hohenzollern. Leipzig und Berlin 1911.
d. 1. 41—68.
Die vatterliche liebe So ich als ein vatter kegen seinen Sohn, undt zu-
kunftigen Sukzessoren trage, hatt mich verursacht, Ihme einige auß langer er-
fahrenheitt nutzliche unterrichtungen zu hinterlassen, undt also dieses kurtzlichen in
die Feder zu fassen, in betrachtung, das es Ihme nottig undt dienlich zu wissen
ist, wie Er Seine gantze Regierung fuhren sollel
Nun ist undt bestehet zu forders die rechte tugendt eines rechtschaffenen
Regenten darin, das Er Gott, der In erschaffen, undt zu einem herrn undt
Regenten so vieller Lande undt leutte gesetzet, recht von hertzen furchte, liebe, undt
1) Ausübung der reformierten Religion.
2) Eigenhändige Reinschrift des Großen Kurfürsten vom 19. Mai 1667, aufbewahrt im
Kgl. Hausarchiv zu Charlottenburg.
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