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sie uuch Süden bis zu einem Punlt am Gasch-
Flusse, 20 engl. Meilen oberhalb von Kassala,
und erreicht dann eine unter 11° 52° N-Br.
gelegene Furth des Atbara. Die Linie folgt
dann dem Atbara aufwärts bis zu dessen Zu-
sammenfluß mit dem Kor Katamot (Hahamot)
und läuft von hier aus westlich, bis sie den
Kor Lemsen trifft, welchem sie flußaufwärts bis
zu seiner Vereinigung mit dem Nahad folgt.
Sodann bildet der Rahad die Grenze bis zum
Schnittpunkt mit dem 35. Grad O Lg. Diesem
Meridian folgt die Linie bis zum 6. Grad
N.Vr., um sodann in östlicher Richtung letz
lerem Breitengrade entlang zu laufen, bis der
selbe den Juba Fluß trifft. Von hier aus
bildet der Juba bis zu seiner Mündung die
Grenze.
Kassala fällt hiernach nicht in die italienische
Interessensphäre. Die italienische Regierung
ist jedoch berechtigt, salls dies aus militärischen
Rücksichten erforderlich sein sollte. Kassala nebst.
einem näher bestimmen angrenzenden VBezirlke
zu besetzen. Eine solche Besetung soll indeß
den Rechten der egyptischen Regierung nicht
präjudiziren, letztere bleiben vielmehr gewahrt,
bis die egyptische Regierung in der Lage ist,
den fraglichen Bezirk wieder zu besetzen und
Ordnung daselbst uufrecht zu erhalten.
Die italienische Regierung verpflichtet sich
serner, am Atbara leine Wasserbauten zu er-
*
und Pemba.
richten, welche seinen Absluß in den Nil merklich
1!
verändern lönnten.
Endlich wird
der Straße zwischen Metemma und Kassala
#ugesichert.
verschiedenes aus Ost-Afrika.
Die Uebersiedelung des Reichslommissariats
von Sansibar nach der Küste, und zwar der
Kommandantur, Verwallungs und Medigzinal-
Abtheilung nach Bagamoyo, der Sce-Abthei-
lungnach Dar-es-Salaam, ist um 26. Januar d. J.
vollzogen worden. Bagamoyo vergrößert sich
sictig. Es wird forkwährend gebaut und haben
zu diesem Zwecke die
der Stadt fortgeräumt werden müssen. In
Dar-es-Salaam wird eifrigst an den Bauten
für das Gouvernement gearbeitet und die
Arbeit durch einen großen Andrang von Arbeit
suchenden Wasaramos begünstigl. Die Vor
arbeiten für den Bau der Eisenbahn Dar es
Salaam—Bagamoyo sind soweit gediehen, daß
der Bahnkörper bis Bueni, 32 km, die Hälste
der ganzen Strecke, tracirt ist.
Italien Abgabenfreiheit auf .
früheren Befestigungen
Machemba
Tippu Tip war auf dem Wege von
Tabora zur Küste schwer ertranlt; sein Ein-
kreuten an der Küste wurde erwartet.
ie Wahehe hatten die südlichste der Kara-
wanenstrahen beunruhigt und durch einen Ein
fall in Usagara eine Panil hervorgerufen, die
sich den latholischen Missionen mittheilte.
Chef Ramsay, welcher mit einer Kompagnie
abgesandt wurde, gelang es, eine friedliche
Lösung herbeizuführen. Nach kurzen Ver
handlungen in Mkondon boten die Wahehe zum
Zeichen ihrer Unterwürfigkeit ein Geschenk von
66) Stück Rindvieh dar und versprachen, allen
gestellten Forderungen — Rückgabe der ge-
raubten Menschen und Eutschädigung der
Wasagara — nachzukommen. Als Sicherheit
für die Einhaltung dieser Versprechungen schlossen
sich 150 Wahehe mit viel Elfenbein und Vieh
dem Ches RNamsay an.
In den Stationen des Südens ist der
Aufbau sietig fortgeschritten. In dem Haupt
ort der Insel Masia, Schole, ist ein schwarzer
Ossizier mit 16 Mann stationirt worden:
ebenso eine stehende Patronille in Kisiwani.
Masia ist der Hauptvermittelungsort im Handel
mit dem Rufidschi-Delta. Die Iunsel ist reich
au Bieh, aber weniger fruchtbar als Sansibar
Es befinden sich nur Kolosnuß-=
plantagen daselbst. Nellennslanzungen gedeihen
nicht.
Die Bevölkerung hinter Kilwa ist durchaus
ruhig. Auch cinc Anzahl von Häuptlingen
des Hinterlandes von Lindi hat sich gegen
unter deutschen Schuß gestellt.
Machemba selbst hat Friedensverhandlungen
angetnüpft und zwei seiner Söhne in Be-
gleitung von einigen Alidas mit 70 Mann
nach Milindani gesandt. Die Leute waren
bereit, ihre Wassen abzuliefern, arbeiten auf
der Station und zeigen den aufrichtigen Wunsch
nach friedlicher Einigung.
Die Landeserzeugnisse der Goldküsten- Kolonie,
deren Gewinnung und verwerthung.
Im Herbste des Jahres 1887 trat in der
englischen Goldlüsten-Kolonie aus amtliche Ver
aulassung eine Kommission von Sachverstäu
digen zusammen, um ein Gutachten über die
Schritte auszuarbeilen, welche für die Ent
wickelung der natürlichen Hülfsquellen der
Kolonie, insbesonderc in landwirthschaftlicher
Hinsicht, zu thun seien. Der Bericht wurde
Ende 1889 erstatieet und liegt jetzt im Druck