Full text: Deutsches Kolonialblatt. II. Jahrgang, 1891. (2)

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sie uuch Süden bis zu einem Punlt am Gasch- 
Flusse, 20 engl. Meilen oberhalb von Kassala, 
und erreicht dann eine unter 11° 52° N-Br. 
gelegene Furth des Atbara. Die Linie folgt 
dann dem Atbara aufwärts bis zu dessen Zu- 
sammenfluß mit dem Kor Katamot (Hahamot) 
und läuft von hier aus westlich, bis sie den 
Kor Lemsen trifft, welchem sie flußaufwärts bis 
zu seiner Vereinigung mit dem Nahad folgt. 
Sodann bildet der Rahad die Grenze bis zum 
Schnittpunkt mit dem 35. Grad O Lg. Diesem 
Meridian folgt die Linie bis zum 6. Grad 
N.Vr., um sodann in östlicher Richtung letz 
lerem Breitengrade entlang zu laufen, bis der 
selbe den Juba Fluß trifft. Von hier aus 
bildet der Juba bis zu seiner Mündung die 
Grenze. 
Kassala fällt hiernach nicht in die italienische 
Interessensphäre. Die italienische Regierung 
ist jedoch berechtigt, salls dies aus militärischen 
Rücksichten erforderlich sein sollte. Kassala nebst. 
einem näher bestimmen angrenzenden VBezirlke 
zu besetzen. Eine solche Besetung soll indeß 
den Rechten der egyptischen Regierung nicht 
präjudiziren, letztere bleiben vielmehr gewahrt, 
bis die egyptische Regierung in der Lage ist, 
den fraglichen Bezirk wieder zu besetzen und 
Ordnung daselbst uufrecht zu erhalten. 
Die italienische Regierung verpflichtet sich 
serner, am Atbara leine Wasserbauten zu er- 
* 
  
und Pemba. 
richten, welche seinen Absluß in den Nil merklich 
1! 
verändern lönnten. 
Endlich wird 
der Straße zwischen Metemma und Kassala 
#ugesichert. 
verschiedenes aus Ost-Afrika. 
Die Uebersiedelung des Reichslommissariats 
von Sansibar nach der Küste, und zwar der 
Kommandantur, Verwallungs und Medigzinal- 
Abtheilung nach Bagamoyo, der Sce-Abthei- 
lungnach Dar-es-Salaam, ist um 26. Januar d. J. 
vollzogen worden. Bagamoyo vergrößert sich 
sictig. Es wird forkwährend gebaut und haben 
zu diesem Zwecke die 
der Stadt fortgeräumt werden müssen. In 
Dar-es-Salaam wird eifrigst an den Bauten 
für das Gouvernement gearbeitet und die 
Arbeit durch einen großen Andrang von Arbeit 
suchenden Wasaramos begünstigl. Die Vor 
arbeiten für den Bau der Eisenbahn Dar es 
Salaam—Bagamoyo sind soweit gediehen, daß 
der Bahnkörper bis Bueni, 32 km, die Hälste 
der ganzen Strecke, tracirt ist. 
Italien Abgabenfreiheit auf . 
früheren Befestigungen 
Machemba 
Tippu Tip war auf dem Wege von 
Tabora zur Küste schwer ertranlt; sein Ein- 
kreuten an der Küste wurde erwartet. 
ie Wahehe hatten die südlichste der Kara- 
wanenstrahen beunruhigt und durch einen Ein 
fall in Usagara eine Panil hervorgerufen, die 
sich den latholischen Missionen mittheilte. 
Chef Ramsay, welcher mit einer Kompagnie 
abgesandt wurde, gelang es, eine friedliche 
Lösung herbeizuführen. Nach kurzen Ver 
handlungen in Mkondon boten die Wahehe zum 
Zeichen ihrer Unterwürfigkeit ein Geschenk von 
66) Stück Rindvieh dar und versprachen, allen 
gestellten Forderungen — Rückgabe der ge- 
raubten Menschen und Eutschädigung der 
Wasagara — nachzukommen. Als Sicherheit 
für die Einhaltung dieser Versprechungen schlossen 
sich 150 Wahehe mit viel Elfenbein und Vieh 
dem Ches RNamsay an. 
In den Stationen des Südens ist der 
Aufbau sietig fortgeschritten. In dem Haupt 
ort der Insel Masia, Schole, ist ein schwarzer 
Ossizier mit 16 Mann stationirt worden: 
ebenso eine stehende Patronille in Kisiwani. 
Masia ist der Hauptvermittelungsort im Handel 
mit dem Rufidschi-Delta. Die Iunsel ist reich 
au Bieh, aber weniger fruchtbar als Sansibar 
Es befinden sich nur Kolosnuß-= 
plantagen daselbst. Nellennslanzungen gedeihen 
nicht. 
Die Bevölkerung hinter Kilwa ist durchaus 
ruhig. Auch cinc Anzahl von Häuptlingen 
des Hinterlandes von Lindi hat sich gegen 
unter deutschen Schuß gestellt. 
Machemba selbst hat Friedensverhandlungen 
angetnüpft und zwei seiner Söhne in Be- 
gleitung von einigen Alidas mit 70 Mann 
nach Milindani gesandt. Die Leute waren 
bereit, ihre Wassen abzuliefern, arbeiten auf 
der Station und zeigen den aufrichtigen Wunsch 
nach friedlicher Einigung. 
Die Landeserzeugnisse der Goldküsten- Kolonie, 
deren Gewinnung und verwerthung. 
Im Herbste des Jahres 1887 trat in der 
englischen Goldlüsten-Kolonie aus amtliche Ver 
aulassung eine Kommission von Sachverstäu 
digen zusammen, um ein Gutachten über die 
Schritte auszuarbeilen, welche für die Ent 
wickelung der natürlichen Hülfsquellen der 
Kolonie, insbesonderc in landwirthschaftlicher 
Hinsicht, zu thun seien. Der Bericht wurde 
Ende 1889 erstatieet und liegt jetzt im Druck
	        
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