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Pangani 7,1 péCr.,
Dar-es-Salaam 21,1 pCt.,
25,5 pCt., 11. Tanga 33,3 pCt.,
50,0 pCt.
Aus dieser Uebersicht ergiebt sich das
Resultat, daß der Gesundheitszustand im Monat
Oltober im Allgemeinen als ein recht günstiger
zu bezeichnen war. Erfreulich ist es, daß sich
namentlich auch auf den südlichen Stationen,
wie Kilwa und Lindi, welche in den ersten
Monaten nach ihrer Besetzung sehr hohe Pro-
zentsätze aun Ertrankungen aufzuweisen hatten,
die Verhältnisse ganz beträchtlich gebessert haben.
Es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß, je mehr
die Stationen ihrer Vollendung entgegengehen,
und je mehr dic Assanirung der näheren und
weiteren Umgebung derselben fortschreitct, sich die
Prozentsätze allenthalben noch weiter erniedrigen
werden.
8. Bagamoyo 20,0 pCt.,
10. Milindani
12. Mpwapwa
S
Bericht des Dr. öintgraff.
Barombi-Station, 10. November 1890.
Am 1. Oktober 1890 traf ich in Beglei-
lung des Herrn Lieutenant v. Spangenberg
sowie des Erxpeditionsmeisters Huwe in
Kamerun ein. Nachdem die umsangreiche La-
dung vom Dampfer übergenommen war, schickte
ich am 12. Oktober bereits den Herrn Liente-
nant v. Spangenberg mit einer Anzahl
Bvote sowie zwei Tage später den Expeditions-
meister Huwe mit Kanus Mungo aufswärts
nach der Barombi-Station. Am 16. Ollober
juhr ich selbst mit der Barkasse von Kamerun
ab, landele am 19. Oktober in Mundame und
traf noch am Abend desselben Tages in Be-
gleitung des Herrn Lieutenant v. Spangen-
berg, der einen Tag früher in Mundame
eingetrossen war, sowie des Führers der
Kamerun-Hinierland-Handelsexpedition, des
Herrn Nehber, Agenten der Firma Janten
und Thormaehlen, aus Barombi-Station ein;
Huwe blieb in Mundamc, um den Ueberland-
transport der angekommenen Güter von Mun-
dame nach Barombi zu überwachen. Auf dem
Wege nach der Barombi-Station, kurz vor
Mundame, traf ich unerwartet Herrn Dr. Preuß,
der sich nach Kamerun begab und auch mit der
Barkasse hinabfuhr.
Aus der Station, woselbst sich der früher
in Diensten des Kaiserlichen Gouverneurs von
Kamerun, Herrn v. Soden, beschäftigt ge-
wesene,
ditionsmeister Carstensen befand,
zunächst die Arbeiten vorgenommen,
nöthig sind, um dieselbe auch für die
wurden
welche
Zulunft
I
Karawanen zu erhalten, vor allen Dingen
Pflanzungen angelegt sowie ein Stück Urwald,
ca. 6 Morgen groß, urbar gemacht, um da-
selbst noch vor dem Aufbruch nach Baliburg
Reis, welchen ich aus Monrovia mitgebracht
hatte, auszusäcn, dessen Ertrag die Expeditions-
kosten in Verbindung mit den Bananen, Cassada
und Cocopflanzungen nicht unwesentlich zu ver-
ringern verspricht.
Die von Kamerun aus abgeschickten mit
Lasten beladenen Kanus trasen ziemlich spät
ein, da der Mungo sehr viel Wasser und
Strom hatte, die neuen Träger aber ungeübte
Ruderer waren.
Montag den 27. Oktober schickte ich Herrn
Lientenant v. Spangenberg mit ca. 60 Mann
zum befreundeten Häuptling NGuti von
Ssulwe, an der Banyang-Grenze, um mit den
Banhangs Friedensunterhandlungen anzu-
knüpsen; sowie um daselbst 1250 Reisrationen
zu deponiren, bestimmt, in einem Falle von
Feindseligkeit der Banyangs die durch das Land
derselben marschirende große Expedition mit
den nöthigen Lebensmitteln bis zu dem zu-
sammentressen mit den Balis zu versorgen.
Herr Lieutenant v. Spangenberg hatte den
Austrag, nur unter den im beisolgenden Be-
richte des betrefsenden Herrn angeführten Be-
dingungen den Frieden zu gewähren, kurz und
bündig auszutreten, überhaupt bei nicht ge-
fügiger Haltung der Banyangs den Grundsatz
„Lex mihi Aars“ zu vertreten. Den Bericht
des Herrn Lieutenams v. Spangenberg,
welcher nach 11 Tagen zurück war, lege
ich bei
Was die in demselben enthaltene Abtrelung
der zwei Dörfer an die Expedition sowie die
Häuptlingswürde des Ior. Zintgraff oder
dessen Siellvertreiers betrifft, so mußte ich den
Eingeborenen gegenüber, da denselben die Vor-
stellung von einem Kaiserlichen Gonvernemen
noch fehlt, unsere ihnen bekannte Person in den
Vordergrund stellen. Indessen werden dieselben,
wenn schon langsam, aber doch sicher lernen,
wer hinter dem neuen Banyang-Häuptling oder
big massn — großer Herr, für den die be-
freundeten Stämme die Wege in Stand setzen,
sieht, nämlich das Kaiserliche Gouvernement,
dessen Autorität unter den Binnenstämmen ich
auszubreiten und zu besestigen habe.
Wenn die Banyangs die mit Blut unter-
zeichneten Abmachungen halten werden, glaube
ich, daß dieses die beste Lösung des Banyang-=
von mir in Dienst genommene Erpe-
noch als Stützpunkt für hin= und hergehende
Konsliltes ist. Denn so ist ein absatzfähiges
wohlhabendes Gebiet mit seinen Bewohnern
erhalten geblieben, während im andern Falle
ihre Verjagung und damit die Verödung des
nndes politische Nothwendigkeit gewesen wäre.