Missionen, Verkehrs= und stlatistische Nach-
richten. Der Kalender ist daher für den Hand-
gebrauch vorzugsweise geeignet.
Bilder aus Ost-Afrika. Von Daniel
v. Cölln, Oberpfarrer
Mark. Mit Titelbild und Karte. Verlin
1891. Buchhandlung der Deutschen Lehrer-
zeilung (F. Zillessen Preis 1,25 M.
Die kleine, dem Generaltonsul Gerhard
Rohlfs gewidmetc, 128 Oktavseiten umsassende
Schrift schildert in frischer, jesselnder Weise die
Arbeit der Demsch-evangelischen Mission in
Ost-Afrita. Nachdem im ersten Kapitel die
im Mai 1886 erfolgte Gründung der Evan-
gelischen Missionsgesellschaft, ihr Zweck und
Ziel, die Abzweigung des Frauenvereins für
Kranlenpflege in den Kolouien, die Gründung
des Evangelischen Hospitals in Sansibar ge-
schildert sind, bringt das zweite Kapitel unter
der Ueberschrist „Die deutsche Kolonie“ eine
lurze Uebersicht über die Geschichte Deutsch
Ost-Afrikas von den ersien Erwerbungen des
Dr. Peters bis zur Niederwerjung des Auf—
slandes durch den Reichskommissar. Es folgt
die Beschreibung Dar###es-Salaams, wo der
Missionar Greiner das demisch evangelische
Missionshaus erbaut hat.
Es folgen in dem 1. bis 6. Kapitel die
Lebensbeschreibung des Missionars Greiner,
der, in der Sl. Chrischona-Gemeinde bei Vasel
gebildet, nach langjähriger Thätigleit in anderen
Gegenden Afrikas im März 1887 nach Ost
Afrila gesendel wurde, die Gründung der
Missionsstation, die Vertreibung Greiners
mit Frau und Gesährten durch den Ausstand,
die Rückkehr und der Wiederaufban der gänhlich
zerstörten Station. Nach einer kurzen Er
wähnung der Kämpfe, der Hinrichtung Buschiris
sowie der Entsendung des Frhrn. v. Soden,
schließt“ das areheneeerdbe Buch mit einer
,welches auf
dem Felo dargestell ist.
Der Ertrag des Buches soll der Evange
lischen Missionsgesellschaft für Ost Afrika zu
Gute kommen.
Praktische Grammatik der Sunaheli-
Sprache. Auch für den Selbstunterricht.
Mit Uebungsstücken, einem Lesebuche und
einem Deutsch-Kisuaheli-Wörterbuche. Von
A. Seidel. Wien, Pest, Leipzig. A. Hart-
lebens Verlag.
Das Kisnaheli ist, wie das Malayische im
indischen Archipel, seit Langem zur allgemeinen
Verkehrssprache an der ostafrikanischen Küste
zu Brück in der
vom Kap Guardasni bis Mozgambique und bis
tiej ins Innere des lropischen Afrika geworden.
Es wird voraussichtlich mehr und mehr Aus-
dehnung in Afrika gewinnen und die zahlreichen
verwandien Sprachen verdrängen. Seine Ken-
niß ist daher Jedem, der sich nach jenen
Ländern begiebt, nützlich, insbesondere aber denen
unentbehrlich, welche als Veamte oder Mit-
glieder der Schubtruppe nach Ost Afrila hinaus-
gehen.) Allen diesen wird die vorliegende
Grammatil ein schätzbares Hülsomittel sein.
Dieselbe umsaßt 11 Leltionen, ein Lesebuch
sowie ein eiwa 1000 Wörter enthaltendes
Wäörterverzeichniß.
L#Civilisation Alricaine 1876—1888.
Etude historiduc et critiduc de l’oeurre
alricaine, de Torganisation intérieure
cot die I’éGconomie politidue de I’Etat
Indéependant du Congo Dar Pierre
Kassai. Brugelles 1888. Ad. Ner-
tens, Editeur, Ruc (TOr 12.
Das vorliegende Werl enthält eine kriti-
sirende Darstellung der Entwickelung des
Kongo-Staates und manche auch für unsere
Lolonialpolitik nützliche Winke. Einc kurze
Besprechung desselben dürfte daher, wenngleich
bercits einige Zeit seit seinem Erscheinen ver-
strichen ist, wohl am Platze sein. Der Ver-
sasser weist zunächst darauf hin, daß König
Leopold II. von Belgien bei Gründung der
Association Internationale Alricaine im
Jahre 1876 als Aufgabe derselben hinstellte:
die Erörterung und Klarlegung der Mittel und
Wege, um auf dem Boden Central-Afrikas end-
gültig die Fahne der Civilisirung auszupflanzen.
Die Assceiation Internationale Alricaine
hat dieses Ziel nicht erreicht, weil sie das phil-
anthropische Interesse dem rein geographischen
opferte und zudem im Centrum Afrikas
Stationen (Karema am Tanganika-See) grün-
dete, welche mangels jeder Verbindung mit
der Küste dem Untergang geweiht waren. Aber
auch ihrer Nachfolgerin, der Association
Internationalc du Congo, ist die Erreichung
des Zieles nicht gelungen. Wenngleich ihre
Direktiven im Allgemeinen richtige waren, so
hat doch Stanley, der in ihrem Austrag von
1879 bis 188·1 am Kongo thätig war, es
nicht verstanden, denselben voll gerecht zu
werden. Zwar leistete er Bedentendes auf
*) Nach dem amtlichen Verzeichniß der Stu-
direnden des Seminars für orientalische Sprachen
an der hiesigen Universitüt werden die Lehrkurse des
Suaheli besucht von 7 In uriste n, 1 Philologen,
7 Kaufleuten und Privaten, Offizieren und 1 Medi-
ziner, im Ganzen 18 Personen.