Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

Manibot Glaziovii. Etwas Samen 
wurde von Kamerun, wo der Baum in einigen, 
vom Gouverneur Frhrn. v. Soden eingeführten 
Exemplaren vorhanden ist, bezogen. Von dieser 
schnell wachsenden, guten Kautschuk liefernden 
Pflanze, sind jetzt sechs über 1 m große 
Bäunmchen vorhanden. Mit dem Verpflanzen 
muß bis zur Regenzeit gewartet werden. 
Mangilera indic a. Auf Wunsch wurden 
uns einige Hundert junge Mangopflanzen von 
Kamerun übermittelt. 
Dieselben sind im Sebbegarten in Beeten 
verschult und sollen in der Regenzeit an 
den Wegen als Alleebäume verpflanzt werden. 
Von europäischen Gemüsen werden 
im Garten in Sebbe das ganze Jahr hindurch 
gebaut: 
Bohnen, Stangen= und Buschbohnen, 
Carotten, 
Kohl, weißer und rother, Kopf- 
Winterkohl, 
Kürbis, 
Melonen, 
Petersilie, 
Pfeffer, Paprika, 
Pfefferkraut, 
Nadies, roth und weiß, rund und lang, 
Rettig, schwarzer und weiher, 
.„Rüben, Teltower und schwarzrothe, lange Salate, 
Salat, gelber und rothblättriger, 
Sellerie, 
Spinat, 
Tomatoes, 
Zwiebeln. 
Bei anhaltender Dürre (Trockenheit) ist 
ein= bis zweimaliges Begießen per Tag noth- 
wendig, und müssen die Saat und die Pflanzen 
durch leichte Dächer von Palmenblättern gegen 
Sonnenstrahlen geschützt werden. 
Abends ist die Bedeckung wegen des starken 
Thaufalls, damit dieser den Pflanzen nicht 
verloren geht, abzunehmen und Morgens 
wieder aufzulegen. 
Begossen wird Morgens und Abends. 
Werden die Pflanzen größer, dann sind 
sie langsam an Licht zu gewöhnen, indem 
sie mit dünnerer Bedachung bedeckt werden. 
Nach acht Tagen kann der letzte Schutz 
entfernt werden, d. h. von der Zeit der Licht- 
gewöhnung ab gerechnet. 
Die enannten Gemüsegedeihen ausgezeichnet, 
und ist, wenn gehörig aufgepaßt wird, siets 
reichlich srisches Gemüse vorhanden. 
Die Versuche mit Kartoffeln lieferten zwar 
Erträge, doch waren die Früchle stels wässerig 
und grüner 
  
175 — 
und glasig, und thut man daher besser, sich 
mit den monatlich hier vorlaufenden Dampfern 
Kartoffeln von Madeira oder Europa kommen 
zu lassen. 
Viehbestand. 
Pferde werden im Schutgebiet nicht ge- 
züchtet, sondern entweder aus Lagos oder dem 
Hinterland aus Salaga importirt. 
Bestand an Pferden: 
in Klein-Popo und Sebbe 3 Stiick, 
Porto Seguro 1 aAaus Marocco 
importirter 
Hengst, 
Bagida 1 
Lome 3 
Bismarcksburg 2 „" 
10 Stück Pferde. 
Rindvieh wird in Klein-Popo, Gunn- 
Koffi, Porto Seguro und Atakpame gezichtet. 
Es ist ein kleines schwarzes, weißgeslecktes Nind. 
Bestand an Rindvieh: 
in Klein-Popo und Umgegend ca. 200 Stück. 
(Gunn- Koffi - 
-Porto-Seguro - 
250 
Rindvieh 640 Stück. 
Schafe giebt es im Schutzgebiet drei 
Sorten, ein kleines ca. 40 cm, ein mittleres 
ca. 60 cm und ein großes ca. 80 cm groß. 
Die Sorten sind derartig durcheinander 
gemiccht, daß keine Sorte mehr zu unterscheiden 
ist. Das mittlere und große Schaf haben 
eine dem Hundehaar ähnliche Wolle, wolche 
sic jährlich einmal flockenweise verlieren. 
Die Wolle wird im Schutzgebiet nicht be- 
nutzt, und dienen die Schafe nur zum Schlachten. 
Von der Firma I. K. Vietor sind in 
letzter Zeit Schafböcke aus Marocco und 
Deutschland zur Veredelung der Zucht importirt, 
doch bis jetzt ohne Erfolg. 
Meiner Ansicht nach müßte in den großen 
Grassavannen Togos eine größere Wollschaf- 
zucht mit gutem Profit betrieben werden können. 
Bestand an Schafen im Schutzgebiet 
ca. 20 000 Stück. 
Ziegen werden gleichfalls drei Sorten 
unterschieden. Eine kleine 25 bis 30 cm, eine 
mittelere eiwa 50 cm und eine große etwa 
70 cm groß. 
Die Sorten sind ebenso, wie bei den 
Schafen, durch Inzucht gemischt. Die mittlere 
und große Sorte werfen zweimal im Jahre, 
je ein bis sechs Junge, die kleine Sorte jungt 
. Atakpanie
	        
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