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in den Händen als Zeichen ihrer Friedensabsichten.] gehabt, auf unsere Anlunft zu warten, um ein
Sie baten um die Freigabe der Frau und des
Sohnes Muhosas und baten um dessen Einsetzung
als Sultan durch die Behörde. Ich erklärte mich
bereit, alle Gefangenen sofort gegen Lösegeld frei-
geben zu wollen, die Frau und den Sohn Muhosas
aber als Unterpfand mit nach Tabora nehmen zu
wollen, bis die Verhandlungen über die Ernennung
eines neuen Sultans mit den beiden anderen Sultanen
Uvinzas abgeschlossen sein würden. Für die Ge-
fangenen wurde kein Lösegeld gebracht, trotzdem
Muhosas Leute sicher wußten, daß das den Arabern
geraubte Elfenbein noch vorhanden sein müsse. Die
Parlamentäre versolgten mich mit ihren Bitten um
Freigabe ihres Monangwas (Kronprinzen), doch blieb
ich bei meiner ersten Entscheidung. Leider ist es
der Frau und dem Sohne Muhosas gelungen, aus
der Tembe in Ujiji sammt Kette zu entweichen,
durch die arge Nachlässigkeit eines Sudanesen-
Postens, den Lieutenant v. Bothmer entsprechend
bestraft hat. Die gefangenen alten Weiber und
Kinder auch noch weiter mit zu schleppen, hätte
keinen Zweck gehabt, überdies hätten wir dieselben
nicht über Wasser transportiren können aus Mangel
an Booten, ich gab sie zwei Tage vor unserem Ab-
marsche aus Ujül frei und schickte sie unter sicherem
Geleite in ihre Heimath.
In den nächsten Tagen, wie ich jetzt bei Rück-
kunft in Tabora erfahre, werden Gesandte der Brüder
Muhosas aus Uvinza kommen, und wird jedenfalls
diese noch bis heute unerledigte Sache geordnet
werden.
Am 17. Juli 1893 marschirten wir von Mu-
hosa ab. Wir sollten in den nächsten Tagen Ort-
schaften der Mutter Muhosas passiren, ich hatte an
diese Boten vorausgeschickt, um die Leute zu be-
ruhigen. Wir wurden überall von den Dorfältesten
erwartet und höchst ängstlich und scheu begrüßt, auch
war sofort zu sehen, daß die Bewohner zum größten
Theil sich gedrückt hatten. .
Am 19. Juli 1893 erreichten wir Kionga des
mächtigen, gut gesinnten, allgemein beliebten Sultans
Mtao. Dieser empfing uns durch seinen Sohn sehr
freundlich und die Klage der Warambo-Elefanten-
jäger klonnte anstandslos zur gegenseitigen Zufrieden-
heit geregelt werden.
Am 23. Juli 1893 gingen wir 3 ½ Stunde vor
Ujiji zu Lager. Ich schickte sofort zuverlässige Wang-
waner zur Rekognoszirung nach Uüsji. Nicht lange
nach uns trafen eine große Anzahl Araber in Prunk-
gewändern und mit zahlreichem Gefolge auf ihren
schönen Maskateseln im Lager ein, um uns feierlichst
willkommen zu heißen in Uiji. Sämmtliche Araber
waren mir seit Jahren bekannt, und somit hatte die
Begrüßung einen freudigen Anstrich auf beiden Sei-
ten. Rumaliza war vor einigen Tagen plötzlich von
größten Ueberraschung der Araber abgefahren; er
hatte, wie die Araber behaupteten, bestimmt die Absicht
freundschaftliches Schauri mit uns zu machen. Dies
widerspricht aber Rumalizas eigener Mittheilung an
mich, auch hatte er schon zur Zeit von Decles An-
wesenheit in Ujiji, wie die Araber erzählten, nach
und nach, von diesem unbemerkt, seinen riesigen An-
hang (3000 Ruga-Ruga mit Gewehren) nach Urundi
und Usige verschifft. Ein Boot hatte er seit Wochen
für sich bereit gehalten, die Schiffer mußten sogar
nachts darinnen schlafen.
Die Araber blieben bis 4 Uhr nachmittags bei
mir und wurden dann gut gelabt entlassen.
Die zur Rekognoszirung ausgeschickten Wang-
waner kamen noch nachts zurück mit der Meldung,
daß in Ujisi Alles zu unserem freundschaftlichsten
Empfange vorbereitet sei. Rumaliza selbst hätte noch
vor seiner Abreise dafür Sorge getragen. Er hatte
auch gesorgt, daß alle eventnell nicht gut gesinnten
Elemente mit unter seinem Anhange von Ujiji ab-
zögen. Die von Rumaliza für uns bereit gehaltenen
zwei Temben erschienen den gut instruirten Wang-
wanern als zu ungesund und tief gelegen und sorg-
ten sie daher unter Vermittelung des Arabers Msaba-
bin Yem, daß uns eine hochgelegene Tembe, nahe
der seinigen, ausgeräumt und hergerichtet würde.
Am 24. Juli 1893 marschirten wir endlich mit
entfalteter Kriegsflagge unter klingendem Spiel in
Ujlji ein. Der Marsch von unserem letzten Lager
bis dahin ist sehr ermüdend und würde ein Angriff
auf Uj##ji von dieser Seite aus sehr schwierig ge-
wesen sein. Dicht hinter unserem letzten Lager sieht
man zum ersten Mal für kurze Zeit den Tanganyika,
dessen Anblick allgemein freudige Stimmung in
unseren Leuten hervorruft. Dann fällt das hügelige
Terrain der leßten Tage ziemlich steil zum Thale
des Luitsche ab. Der Weg ist steinig und vom Regen
stark durchspült, der Baumwuchs hört gänzlich auf.
Im Thale angelangt, muß man sich zwei Stunden
lang durch steifes Gras, Schlingpflanzen und scharfes
Schilf durchwinden. Der Boden ist zerrissen und
schollig. Es ist ein zu dieser Zeit ausgetrockneter
Morastboden. In der Regenzeit ist jedenfalls das.
ganze Thal von Luitsche überfluthet und dann un-
passirbar. Die dunkelrothbraunen Gewässer des
Luitsche, die zwischen auf beiden Seiten steil ab-
fallenden, hohen Uferböschungen in raschem Laufe
dahin strömen, reichten zur Zeit den Leuten bis
unter die Achselhöhlen. Am jenseiligen Ufer sam-
melten wir unsere Leute, unter Vorantritt der Spiel-
leute erstiegen wir auf ziemlich sanft ansteigendem,
sandigem, schattenlosem Wege die letzte, etwa 200 Fuß
hohe Terrainwelle, die uns noch vom Orte Ujiji
(Kawele) treunt. Oben angelangt, waren wir auch
schon in unserem Lager; es war dies der zu Ujiji ge-
hörende Ort Kasimba, Lager des Arabers Msaba
bin Yem, der uns mit großer Menschenmenge und
sämmtlichen Arabern entgegenkam und bestens em-
pfing. Kasimba ist der gesundeste Punkt von ganz
Ujä, wenn überhaupt von einem gesunden Orte