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Rrankenbaus in Ramerun.
Das während der Unruhen beschädigte Kranken-
haus zu Kamerun ist am 21. Februar wieder
eröffnet worden.
Togv.
Sollunion zwischen dem deutschen Schutzgebiete Cogo
und der britischen Goldküstenkolonie.
Das im amtlichen Theil abgedruckte Abkommen
mit Großbritannien über eine Zollunion zwischen
dem deutschen Schutzgebiete Togo und dem ästlich
vom Volta belegenen Theile der britischen Goldküsten-
kolonie ist abgeschlossen worden, da es sich beiderseitig
als nothwendig herausgestellt hat, die ungeachtet der
politischen Selbständigkeit wirthschaftlich zusammen-
gehörigen Gebiete unter die Herrschaft desselben Zoll-
tarifs zu bringen. Es ist zu hoffen, daß die höhere
Besteuerung der Spirituosen, des Pulvers und der
Gewehre die beiden Regierungen obliegende zivili-
satorische Thätigkeit in jenem Theile Afrikas fördern
wird. Der Wegfall des Salzzolles wird dem Handel
zu statten kommen. Die Erhöhung des Tabokzolles
und die Einführung einer kleinen Abgabe vom Werth
bei einigen wenigen Waaren sollen dagegen der
Kolonialverwaltung neue Mittel zuführen, um die
begonnenen und allseitig als die wichtigsten Miltel
zur Stärkung des Handelsverkehrs dienenden Wege-
bauten mit größerem Nachdruck weiterzuführen.
Besuch des Generals Dodds.
General Dodds, der bisherige Kommandeur der
französischen Truppen in Dahome, hat vor seiner
Nückkehr nach Europa dem Kaiierlichen Landes-
hauptmann v. Puttkamer zu Sebbe einen Besuch in
Begleitung des französischen Residenten von Grand
Popo abgestattet und mit ihm die Angelegenheiten
der beiden Nachbarkolonien eingehend erörtert.
Deutsch-Südwelkafrika.
Susammentreß#en des Majors v. Francois mit Major
Leutwein.
Nach eben eingetrosfenen Berichten des Majors
v. Frangois hat Hendrik Witboi in einem
Briefe an ihn um Frieden gebeten. Er hat später
den Brief allerdings abgeleugnet, aber die Aussage
des Unterkapitäns Adam Lambert in Bethanien,
dem Witboi selbst erzählt hat, daß er um Frieden
gebeten, bestätigt die Echtheit des Brieses. In
Berseba hat der Major v. François den Major
Leutwein gelroffen und sich mit ihm über das
weitere Vorgehen verständigt. Nach Angra Pequena,
Bethanien, Gubub-Aus, Keetmanshoop, Rietfontein,
Warmbad, Gibeon und Uhabis sind Militärposten
gelegt worden. Von Bethanien, wo er Anfang April
war, ist Major v. Frangois nach Uhabis gezogen
und dort am 19. April eingetroffen. Von da ist
er am 23. nach Warmbad gegangen. Die Heran-
führung des Proviants für die Truppe wird von
Bethanien und Keetmanshoop erfolgen.
Rus dem Brreiche der Missionen und
der Antisklaverei-Bewegung.
Thätigkeit des Frauenvereins für Krankenpflege
in den Rolonien.
Schwester Margarethe in Kamerun wird auf
Anrathen des Arztes die Heimreise nach Deutschland
antreten. Zu ihrem Ersatz ist Schwester Marie
Bauschlicher aus Baden am 10. Mai von Ham-
burg abgereist. Eine weitere Pflegeschwester, Wilhel-
mine Hagißt, ist am 18. März in Kamerun ein-
getroffen. — Die Schwester Emma Kubanke zu
Beliao in Kaiser Wilhelmsland, welche viel vom
Fieber zu leiden gehabt hat, ist auf der Heimreise
begriffen. «
In Tanga ist auf einer zu wissenschaftlichen
Zwecken unternommenen Reise das Vorstandsmitglied
der Berliner Gesellschaft für evangelische Mission in
Ostafrika, Dr. A. W. Schleicher, gestorben. Der
Verstorbene hat sich durch afrikanische Sprach-
forschungen, unter denen „Afrikanische Petrefakten“
und „Grammatik der Somali-Sprache“ hervor-
zuheben sind, hervorgethan.
Am 4. Februar d. Is. ist auf der Station der
norddeutschen Mission Amedschovhe im Togogebiete
der seit einem halben Jahre dort thätige Missionar
D. Bavendamm am Gallenfieber verstorben.
Die unter Mitwirkung der Herren Superintendent
Merensky und D. Grundemann herausgegebene
Zeitschrift „Afrika“ bringt in ihrer Mainummer einen
Aussatz des Regicrungsraths Dr. Jacobi über
„Mission und Kolonisation“, welcher geeignet ist,
dem großen Publikum einen richtigen Einblick in die
civilisatorische Bedentung der Missionsbestrebungen
zu gewähren. Nach einem Hinweis auf den Einfluß
der Mission auf die Einschränkung des Sklaven-
unwesens und die Förderung der Sprachkunde sährt
der Verfasser fort:
In ganz unmittelbarer Weise aber fördert die
Mission die Kolonisation durch die aus der ganzen
Art des Missionsbetriebes sich von selbst ergebende
Thätigkeit der Missionare als wirthschaftlicher Pio-
niere. Jede Missionsstation ist ein Centrum für die
wirthschaftliche Erforschung und Erschließung des in
Angriff genommenen Landes. Da der Missionar
von vornherein auf längere Zeit auf der Station