Full text: Deutsches Kolonialblatt. V. Jahrgang, 1894. (5)

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oder Dörfern, die gelegentlich in Kämpfe ausarten, 
noch immer an der Tagesordnung. 
Die Ernte hat in der ersten Hälfle des Berichts- 
jahres unter den Heuschrecken sehr gelitten, so daß in 
einzelnen Gegenden eine Hungersnoth entstand. 
Olücklicherweise war dieselbe nicht von langer Dauer, 
die die Herbsternte besonders günstig ausfiel. Die 
Dasuios konnten troßz amtlicher Belehrung nicht be- 
greifen, weshalb sie während der Hungerperiode 
Getreide und Mais zu äußerst hohen Preisen kaufen 
mußten, während sie beim Verkauf dieser Lebens- 
mitkel nach der nächsten Ernte von den Händlern 
mr sehr niedrige Preise erhielten. Die Häuptlinge 
versuchten die Händler dadurch zu boykottiren, daß 
sie die Abgaben nothwendiger Bedarfsartikel, wie 
Milch und Brennholz, an dieselben sowie den Verkauf 
von Getreide unter einem von ihnen festgesetzten 
Preise untersagten. Selbstverständlich konnten sie diese 
Meßbregeln nicht aufrecht erhalten, da die Händler 
für Getreide nicht höhere Preise zu zahlen im Stande 
waren, als die jeweiligen Marktverhältnisse es ge- 
statteten. 
Infolge der ungünstigen Ernteverhällnisse sind 
mr 87 658 Säcke Kornfrüchte im Berichtsjahr aus 
Basutoland ausgeführt worden (im Vorjahr 162 154). 
Die Heuschrecken haben bekanntlich im letzten 
Jahre in ganz Südafrika, auch im südwestafrikanischen 
Schutzgebiete, bedeutenden Schaden angerichtet. Es 
ist daher von Interesse zu erfahren, daß sich in 
VBasutoland zwei Arten der Bekämpfung dieser Plage 
bewährt haben: 
1. Die sogenannten fliegenden Heuschrecken (die- 
jenigen, die soweit ausgewachsen sind, daß sie fliegen 
lönnen) werden, während sie auf dem Erdboden 
nhen, durch Viehherden niedergetreten. 
2. Die sogenannten Voetgangers (Heuschrecken, 
di noch nicht fliegen, sondern nur hüpfen können) 
werden auf Flächen, die mit geschnittenem trockenem 
Oras bedeckt sind, getrieben und hier verbrannt. 
Perschiedene Wikttheilungen. 
Damburgs Dandel mit den Rolonien. 
Die „Tabellarischen Uebersichten des Hambur- 
gischen Handels im Jahre 1892“ geben über den 
Handel Hamburgs mit den deutschen Schu-gebieten 
jolgende Zahlen: 
A. Einfuhr im Jahre 1892. 
Aus Deutsch-Westafrika 
(Togogebiet und Kamerun). 
100 kg Werth 
Mk. 
Kalao .... 300 38 800 
Roher Tabak ..,.. 35 10 040 
Mais .... 345 4620 
Gummi elastieum 2161 665 070 
  
100 kg Werth 
Mk. 
Kupfrer 52 3 500 
Elefantenzähne . . 231 405 540 
Palmöl . .11845 472950 
Ebenholz. 281 3340 
Piassava- · 111 4350 
Palmkerne 609 982 1 390 9900 
Naturalin 32 11 200 
Passagiergnt. 34 12 890 
Andere Artikel. .... 3 490 
Im Ganzen 85 495 3 026 780 
Die Einfuhr betrug im Jahre 1890 68 853 00 kg 
im Werthe von 2 243 080 Mk., im Jahre 1891 
979 782 kg im Werthe von 3 026780 Mk. und ist 
gegen das letzte Jahr in Mais (1891 5635 00 kg zu 
69 740 Mk.), Gummi (1891 2441 00 kg zu 808 840 
Mk.), Palmöl (1891 13 046 00 kg zu 594 540 Mk.), 
Palmkernen (1891 77 275 00 kg zu 1 692 610 Mk.) 
zurückgegangen, dagegen in Kakao (1891 299 00 kg zu 
35 390 Mk.), rohem Tabak (1891 47 00 kg zu 7650 
Mk.), Elefantenzähnen (1891 7800 kg zu 137570 Mk. ) 
und in Piassava (1891 39 00 kg zu 3210 Mk.) ge- 
stiegen. 
Aus Deutsch-Ostafrika. 
100 kg Werth 
Mk. 
Gummi Kopal 51 19 060 
Gummi elasticum 642 241 080 
Lebende Thiere ... 3 680 
Elfenbein 331 8 490 
— 834 16 480 
Kop 630 14 480 
kurersuie u. rusibne . 3710 
Kuriositäten 2 28 370 
Passagiergut 121 44 610 
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Im Ganzen 2415 384 000 
Die Einfuhr betrug im Jahre 1890 100900 kg 
im Werthe von 158 240 Mk., im Jahre 1891 
572 400 kg im Werthe von 520 270 Mk. und ist 
gegen das letzte Jahr in Gummi elasticum (1891 
58 800 kg zu 271 800 Mk.), Häuten und Fellen 
(1891 enda zu 130 000 Mk.) zurückgegangen, da- 
gegen in Elfenbein (1891 143 kg zu 2120 Mk.) 
gestiegen; Sesamsamen (1891 78 800 kg zu 21 460 
Mt.) und Kopra (1891 48 800 kg zu 17890 Mt.) 
weisen in der Menge einen Mehrbetrag und im 
Werthe einen Verlust auf. 
Aus Neu-Guinca. 
Pfeffer . 3000 kg zu 1700 Mt. 
Im Jahre 1890 wurden 200 kg zu 300 Ml. 
eingeführt, 1891 betrug die Gesammt-Einfuhr 
951 400 kg im Werthe von 32 700 Mk., darunter 
befanden sich an bhosphorsaurem Kalk 923 800 kg 
im Werthe von 29 730 Mk.
	        
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