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Arbeiteranwerbung.
Der steigende Bedarf der Astrolabe-Kompagnie
an eingeborenen Arbeitern nöthigt dazu, die An-
werbung von Arbeitern innerhalb des Schuthgebiets
mit verstärkter Kraft zu betreiben. Außer dem
Segelschuner „Senta"“, der, ausschließlich für diesen
Dienst bestimmt, in Herbertshöhe stationirt ist und
von dort den Bismarck-Archipel und die Salomons-
Inseln besucht, wird auch der Dampfer „Mabel“,
seit er von den regelmäßigen Postfahrten nach Sin-
gapore durch deren Uebernahme seitens des Nord-
deutschen Lloyd entlastet ist, dazu verwendet. Zur
Aufnahme der angenommenen Arbeiter ist ein zweites
Arbeiter-Depot neben dem in Herbertshöhe bestehenden
in Friedrich Wilhelmshafen im Oktober 1892 ein-
gerichtet worden. Es leitet die Anwerbungen ein
besonderer Beamter, Ludwig Kärnbach, welcher
schon in den Jahren 1886 bis 1891 im Dienst der
Neu-Guinea-Kompagnie gestanden und in demselben
Gelegenheit gehabt hat, mit Sprache und Sitte der
Eingeborenen sich bekannt zu machen.
Lopra und Baumwollernte im Bismarck-= Archipel.
Aus dem Bismarck-Archipel eingegangene Nach-
richten melden, daß dort die letztjährige Kopraernte
eine besonders gute gewesen ist. Die in Matupi,
Mioko und Ralum angesessenen drei Firmen erzielten
allein einen Ertrag von zusammen über 2000 Tons.
Auch die Verschissungen von Baumwolle aus dem
Archipel nehmen stetig zu. Die dafür in Liverpool
erzielten Preise waren zufriedenstellend.
Rus dem Bereiche der Wissivnen und
der Antishlaverei-Bewegung.
Nach einem Briefe des apostolischen Präfekten
P. Vieter in Kribi (Kamerun) befinden sich gegen-
wärtig daselbst 85 Negerkinder, die in der Mission
wohnen und von ihr ernährt und gekleidet werden.
Außerdem besuchen noch ektwa 40 Kinder und Er-
wachsene aus der Umgegend täglich den Katechismus-
unterricht. Eine ansehnliche Kirche ist gebaut.
In den beiden Stationen Marienberg und Edea
sind gegenwärtig elwa 100 Kinder untergebracht.
Auch in Edea ist eine Kirche gebaut. 33 Kinder
sind bereits gefirmt und bethätigen ihre Zugehörigkeit
zur christlichen Religion aufs Eifrigste, wie überhaupt
die Entwickelung der Gemeinden erfreulich fortschreitet.
Die Steyler Mission in Togo hat im Januar
v. Is. eine zweite Ansiedelung in Adjido, der zahl-
reich bevölkerten Halbinsel in der großen Lagune,
angelegt. Es befinden sich dort der neu eingetroffene
P. Anselmann und vier Laienbrüder. Die Mission
ist gelegentlich des Osterfestes in Gegenwart mehrerer
Beamten der Kolonie feierlich eröffnet worden. Die
Missionare hatten während der ersten Monate be-
sonders mit Krankenpflege zu thun, da in der Um-
gegend die schwarzen Pocken herrschten.
Am 24. Mai ist der Grundstein zu einer dritten
Station in Togo (Stadt) in Gegenwart des Häupt-
lings und zahlreicher Eingeborener gelegt worden.
Am 5. Dezember ist der Inspektor der evange-
lischen Missionsgesellschaft für Ostafrika in Berlin
Pastor Winkelmann, der die ostafrikanische Küste
besucht und sich einige Zeit sowohl im Hinterlande
von Dar-es-Saläm (Usaramo) als von Tanga (Usam-
bara) aufgehalten hat, mit seiner Gattin, die ihn
begleitete, wohlbehalten nach hier zurückgekehrt.
hat am selben Abend in einer zu seiner Bewill-
kommnung abgehaltenen Versammlung über seine
Erlebnisse einen interessanten Vortrag gehalten.
Rus fremden MRolonien.
Frankreich.
Die Menge der kolonialen Erzeugnisse, die nach
den Bestimmungen der Verordnung vom 30. Juni1892
eine Zollbegünfligung bei der Einfuhr nach Frankreich
erhält, ist für die Zeit vom 1. Juli 1893 bis 30. Juni
1894 durch Verordnung des Präsidenten folgender-
maßen sestgesetzt worden:
Senegal:
Kaffee 00 Kilogramm.
rantelict= Voinea
Kassee 0 000 #ilograhm
’
Kaffee 30 000 Kilogramm.
Noss-. -
Vanille 120 Kilogramm.
Num. 18 000 Liter.
St. Marie von Madagaskar:
Nelken 40 000 Kilogramm.
Rum: 4 000 Li
Franz Vesibungen. in der Südsee:
nille 120 Kilogramm.
iter.
Der Unterstaatssekretär der französischen Kolonien
hat ein Comitc supérieurde PTinstruction publique
des Colonies errichtet, welches dieselben Aufgaben
für die Kolonien erfüllen soll, wie der Couseil
supérieur de Pinstruction publique für Fraul-
reich. Die neue Körperschaft besteht aus folgenden
Mitgliedern:
Le Sous-Secrétaire d'’Etat, als Präsident;
Foncin, inspecteur géncral de Penseigne-
ment secondaire; Vizepräsident;