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bare zu erledigen mit der Truppe, sondern besonders
um eine frische und freie Arbeit und Instandhaltung
zu befördern.
1. Justruktion, sitzend abhalten, erzählend, nicht
streng dienstlich.
2. Schießen in den verschiedensten Stellungen
nach verschiedenen Scheiben in Salven und einzelnen
Verbänden mit kleinen Uebungen.
3. Uebungsmärsche verbunden mit Lagerbau,
Hüttenbau. Auf dem Marsche Brückenbau, Kennt—
lichmachung und Einfassung von Quellen und Wasser-
stellen, Einrichtung und Aufräumung von Lagerstellen.
Latrinenbau in der Nähe an geeigneten Stellen der
Lagerstellen für die Karawanen. Fähreneinrichten,
Knüppeldämme über Sümpfe legen u. s. w.
4. Uebungen in der Station, Wachtdienst, all-
monatlich einmal Alarm, Besetzung der Station,
gründliche Ausbildung aller Leute an den Geschützen.
5. Felddienstübungen mit Ideen, die allen
Leuten möglichst zu erklären sind, und hierbei be-
sonders Ausbildung der weißen und schwarzen
Führer Feldwachtdienst. Ausbildung der Irregu-
lären.
Nach jeder Uebung, die nicht mit besonderer
Berücksichtigung der Disziplin ausgeführt werden
kann, ein kurzes Exerziren, Griffe u. s. w., sonst
Exerziren derartig, daß es nicht langweilt, also
häufig nur kurze Zeit und abwechselungsreich, dann
aber durchaus streng und stramm.
6. Baden (wenn möglich Schwimmen) der Leute,
gegen Abend Spielen, Ballspiele u. s. v. Einfahren
und Einreiten von Reitthieren. Wöchentlich mindestens
einmal einen halben Tag frei zum Inordnunghalten
der Schamben und Gärten, die den Soldaten gehören.
Bauten bei der Station: Spielplatz, Badeplatz,
Schießstand, Schaurihütte, Straßen als Alleen mit
Bäumen, Versuchsplantagen, Felder und Gärten zum
Ernähren der Leute. Unterkunst für gefangene wilde
Thiere und eventuelle Zucht derselben, wie z. B. von
Zebras, Straußen u. s. w.
Ueber die friedliche Unterwerfung des von englischem
auf deutsches Gebiet übergetretenen bäuptlings
Mbaruk bin Raschid
berichtet der Kaiserliche Gonverneur unter dem
30. April, wie folgt:
Am 11. d. Mts. wurde mir vom Bezirksamt
Tanga die Drahtmeldung übersandt, daß Mbaruk
bin Raschid mit seinen sämmtlichen, etwa 3000 Köpfe
zählenden Leuten unweit Moa von englischem auf
deutsches Gebiet übergetreten sei.
Meine Absicht war, Mbaruk auf möglichst fried-
lichem Wege zu entwaffnen und ihn und seine Leute
zur Ansiedelung auf deutschem Gebiet zu veranlassen.
erließ an Mbaruk die Aufforderung, nach
Moa zu kommen, woselbst ich persönlich mit ihm
handeln wolle.
verhandeln wollte, und theilte ihm gleichzeitig meine
Bedingungen mit, daß er in Moa die Waffen nieder-
legen müsse und sich im Uebrigen jeder gesetzwidrigen
oder gewaltthätigen Handlungsweise gegen die auf
deutschem Gebiete wohnenden Eingeborenen zu ent-
halten habe. Bei Erfüllung dieser Forderungen
sagte ich ihm sowie seinen Anhängern Leben und
Freiheit zu; auch wollte ich ihm bis zur Anweisung
von Wohnplätzen für seine sämmtlichen Leute freie
Verpflegung gewähren. Zu letzterem Zugeständnisse
mußte ich mich wohl oder übel verstehen, weil
anderenfalls die von Mitteln gänzlich entblößten
Anhänger Mbaruks, wollten sie nicht verhungern,
aus Nahrungsmangel höchst wahrscheinlich sich grober
Uebergriffe gegen das Eigenthum der Eingeborenen
schuldig gemacht hätten.
Mit einer Kompagnie an Bord schiffte ich mich
am 13. d. Mts. auf der „Rovuma“ ein und hatte
auf der Durchfahrt in Sansibar Gelegenheit zu einer
Unterredung mit dem politischen Agenten und eng-
lischen Generalkonsul Mr. Hardinge. Derselbe
hatte erst durch mich Kenntniß von dem Uebertritte
Mbaruks von englischem auf deutsches Gebiet erhalten
und war, einem vor mir ausgesprochenen Wunsche
Folge gebend, an Bord der „Rovuma“ gekommen,
woselbst ich ihn von meinen Absichten und von dem
Inhalt der an Mbaruk ergangenen Aufforderung in
Kenntniß setzte. Mr. Hardinge sprach die Be-
fürchtung aus, daß Mbaruk nur deshalb auf deut-
sches Gebiet gegangen sei, daß er sich in Sicherheit
vor den verfolgenden englischen Truppen ausruhen
und verproviantiren könne, um alsbald wieder mit
frischen Kräften den Krieg gegen die Engländer fort-
zusetzen. Ich sagte Mr. Hardinge zu, daß ich die
Ausführung einer derartigen Absicht selbstverständlich
nicht dulden würde; auch war ich mit ihm darüber
einig, daß Mbaruk, falls er sich meinen friedlichen
Vorschlägen geneigt erwies, in beiderseitigem Interesse
nicht nahe der Grenze, sondern möglichst südlich des
Sigiflusses angesiedelt werden müsse. Für den
15. d. Mts. verabredete ich mit Mr. Hardinge
ein weiteres Zusammentreffen vor Jasin; bis zu
diesem Tage hoffte derselbe nähere Instruktionen von
seiner Regierung in London erhalten zu haben. Wie
ich gleich vorgreifend bemerken will, sand jene Unter-
redung am 16. d. Mts. auf der Rhede in Moa statt.
Bei meiner am 14. d. Mts. in Moa erfolgten
Ankunft erhielt ich die Nachricht, daß Mbaruks An-
hang, der auf annähernd 3000 Leute geschätzt wurde,
unweit Maharani, südlich des Umbaflusses und theil-
weise im deutschen Gebiet lagere. Mbaruk selbst
zeigte mir brieflich an, daß er meiner Aufforderung
Folge leisten und in Moa mit mir persönlich ver-
Ich ließ deshalb die an Bord der
„Rovuma“ befindliche Kompagnie ausschiffen und
Moa besetzen. Am 16. April fand das angekündigte
Zusammentreffen mit Mbaruk statt, welch Leßterer
in Begleitung von etwa 200 Bewaffneten zu diesem
Zwecke von Maharani nach Moa marschirt war.