Dandel von Bengazi (Tripolis).*)
Infolge elner Hungersnoth, die 1892 und 1893
viele Opfer forderte, ist der Werth der Einfuhr im
Jahre 1895 auf 107 800 Pfd. Sterl. zurückgegangen,
während er 1889 bis 1891 durchschnittlich 186 000
Pfd. Sterl. erreichte. Hinsichtlich der Importartikel
herrscht auch hier eine besondere Nachfrage nach den
geringeren, billigeren Qualitäten. In ährlichem
Verhältniß ist auch der Werth der Ausfuhr efallen.
Er bekrug im Berichtsjahr 179 490 Pfd. Sterl.
Die Ernte an Gerste und Weizen war infolge
reichlichen Regenfalls ungewöhnlich gut.
Bandel Madeiras im Jahre 1895.)
Im Jahre 1895 betrug der Gesammtwerth der
Ausfuhr 205 940 Pfd. Sterl. gegen 191 864 Pffd.
Sterl. im Jahre 1893. Der Zuwachs war haupt-
sächlich veranlaßt durch die vermehrte Ausfuhr an
Wein und Stickereiwaaren. An ersterem wurde ex-
portirt 5854 Pip. im Werthe von 167 948 Pfd.
Sterl. gegen 5168 Pip. im Werthe von 150 947
Pfd. Sterl. im Jahre 1893. Der Wein wurde
hauptsächlich nach Frankreich und Rußland verkauft.
Es wurden strenge Bestimmungen gegen Weinver-
fälschung getroffen.
Der Werth der Einfuhr betrug 230 341 Pfd.
Sterl. gegen 156 669 Pfd. Sterl. im Jahre 1893.
Im Winter 1895 wurde die Insel von 2350
Fremden aufgesucht.
Auffallend war ein besonders starker Regenfall.
Betrug derselbe unter Zugrundelegung der letzten
19 Jahre durchschnittlich 26,02 Inches, so erreichte
er im Berichtsjahre 31,16 Inches. Der meiste Regen
siel im September und Oktober. Zu dleser Zeit
stellte sich auch eine länger andauernde Typhus-
epidemie ein, welche indessen wohl hauptsächlich dem
schlechten Trinkwasser zuzuschreiben ist. Wegen Er-
richtung der dringend erforderlichen Wasserleitung
sind bereits die ersten einleitenden Schritte gethan.
Britisch-Suiana im Jahre 1895/90.
Der vom Gouvernement von Britisch-Guiana für
das Jahr 1895/96 erstattete Jahresbericht schildert
die Finanzlage der Kolonie als eine weniger gün-
stige im Vergleich= zum vorhergegangenen Jahre.
Die Einnahmen beliefen sich auf 567 749 Pfd. Sterl.,
20 496 Pfd. Sterl. weniger als 1894/95. Dieser
Ausfall wird insbesondere auf die verminderten
Elnnahmen aus den auf Wein und geistige Getränke
gelegten Abgaben zurückgeführt. Die Ausgaben be-
trugen 596 493 Pfd. Sterl., 10 011 Pfd. Sterl.
mehr als im Vorjahre.
5 Aus Nr. 1817 der Dipl. and consul. reports.
*#) Aus Nr. 1812 der Dipl. and consul. reports.
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Die öffentliche Schuld der Kolonie war am
31. März 1896 auf 932 704 Pfd. Sterl. an-
gewachsen, sie hatte sich innerhalb des Jahres um
76 125 Pfd. Sterl. vermehrt. Allerdings waren
von dieser Schuld wieder 338 885 Pfd. Sterl. an
Korporationen und öffentliche Verbände ausgeliehen
worden.
Während die Einfuhr im Jahre 1894/95 einen
Werth von 1 668 750 Pfd. Sterl. erreichte, betrug
dieser letztere im Jahre 1895/96 nur 1443 553 Pfd.
Sterl. Die Gesammtausfuhr ergab mit 1769 500 Pfd.
Sterl. einen Ausfall von 270 400 Pfd. Sterl. gegen
das Vorjahr. An Zucker wurde für 1 046 160 Pfd.
Sterl., an Rum für 121 144 Pfd. Sterl. aus-
geführt. Mit Besorgniß für die Zuckerindustrie
wird darauf hingewiesen, daß die Ausfuhr dieses
Hauptprodukts der Kolonie um 200 000 Pfd. Sterl.
im Werthe gegen das Vorjahr zurückgegangen ist.
Der Werth der Goldausfuhr betrug 444 990 Pfd.
Sterl. gegen 496 899 Pfd. Sterl. im Vorjahre.
An der Ausfuhr wie der Einfuhr war in erster
Linie das Mutterland, dann die Vereinigten Staaten
von Nordamerika, Ostindien, Britisch-Nordamerika
und Britisch-Westindien betheiligt.
Während des Jahres wurden die Häfen der
Kolonie von 233 Dampf= und 423 Segelschiffen mit
einem Gesammttonnengehalt von über 280 000 Tonnen
angelaufen.
Die Goldproduktion der Kolonie betrug wäh-
rend des Berichtsjahres 121 285 Unzen, die davon
zu zahlende Abgabe 22 740 Pfd. Sterl. Die Ent-
wickelung der Goldindustrie während der letzten
10 Jahre zeigt folgende Uebersicht:
1887
betrug die Ausbeute 10 986 Unzen,
1888—1889 - - 20 216
1889—1890 - - 32 332
1890—1891 . - - 66 864 -
1891—1892 - - 110666 -
1892—1893 - -134124 -
1893—1894 -- - -138627 -
1894 —1895 -- - 132 9944
1895—1896 = - -121286 -
Der Grund, daß die Produktion in den beiden
letzten Jahren etwas zurückgegangen ist, wird in
erster Linie in dem allgemeinen wirthschaftlichen
Niedergange gesehen, der diese beiden Jahre kenn-
zeichnet.
Seit einiger Zeit hat man, abweichend von dem
bisher allgemein üblichen Verfahren der Gewinnung
von Gold in den Goldwäschereien, mit der Aus-
beutung von Quarzlagern angefangen. Zur Be-
richtszeit war bereits eine Mühle mit 20 Stampfen
fertiggestellt, zwel weitere waren im Bau. Wenn
auch bei den großen Terrainschwierigkeiten, die sich
dem Transport von Maschinen 2c. bis an Ort. und
Stelle entgegenstellen, die Erträgnisse aus diesen
Quarzlagern augenblicklich noch keine bedeutenden
sind, so erwartet man bei der Reichhaltigkeit der
Lager doch für die Zukunft von diesem Zweige der