Schaumwein, schampün, wird namentlich aus
Frankreich (Marke Farre) weniger aus Deutsch-
land im Jahreswerthe von etwa 70 000 Rupien
eingeführt.
Jahresbericht der deutschen Ostafrika-Cinie.
Dem Jahresbericht der deutschen Ostafrika-
Linie für das Jahr 1896 entnehmen wir folgende
Angaben: „Im Jahre 1896 sind 19 Reisen mit
elgenen Schiffen gemacht worden, gegen 18 im Jahre
1895. Der Gewinn der Reisen stellt sich auf
1077 139 Mk. 63 Pf. gegen 990 285 Mk. 34 Pf.
im Jahre 1895. Dem gegenüber stehen größere
Unkosten, und besonders die Zinsen auf den Vorschuß,
welcher zur Bestreitung der Kosten für den neuen
Dampfer Könige aufgenommen werden mußte. Der
Nettoüberschuß ergiebt danach eine Summe von
1 000 714 Mk. 90 Pf., und wir haben beschlossen,
hiervon 567 426 Mk. 87 Pf. zu Abschreibungen zu
verwenden gegen 472 000 Mk. im Vorjahre, und
75.000 Mk. auf das Reparaturenkonto zu überweisen.
Es bleibt alsdann nach Zurücklegung des statuten-
mäßigen Reservefonds und nach Abzug der Tantieme
des Aufsichtsraths und Vorstandes eine Summe von
304728 Mk. 97 Pf. zur Verfügung, welche wir
der Generalversammlung vorschlagen als 6 PéCt.
Dividende auf das Aktienkapital von 5 000 000 Mk.
zur Vertheilung zu bringen, und den Saldo von
4728 Mk. 97 Pf. auf das nächste Jahr vorzutragen.
Die neuen Dampfer Herzoge und Könige sind
uns inzwischen zu unserer Zufriedenheit von den
Erbauern geliefert worden. Dieselben haben in den
Pläßen, wo sie sich zeigten, den ungetheilten Beifall
des Publikums gefunden, und es ist außer Frage,
daß diese sehr schön eingerichteten Dampfer den Ruf
unserer Linie wesentlich befestigt haben und ferner
befestigen werden. Im Laufe des Jahres 1896 sind
wir dem Bedürfniß entsprechend auf der Route durch
den Suezkanal vom vierwöchentlichen auf den drei-
wöchentlichen Verkehr übergegangen, diese Maßnahme
hat sich als allseitig richtig erwiesen. Wir waren in
der Lage, unsere sämmtlichen Reisen fahrplanmäßig
auszuführen, und sind von größeren Havarien ver-
schont geblieben. Mit Anfang dieses Jahres haben
wir auch die Fahrten um das Kap der guten Hoff-
nung wieder ausgenommen und hoffen somit voll-
stäindig den Ansprüchen des Verkehrs auch für die
Zukunft entsprechen zu können. Unser Vorstands-
mitglied, Herr Hertz, weilt momentan in Südafrika,
um die Interessen unserer Linie an Ort und Stelle
zu studiren.“
Aus dem Brreiche der Wisstonen und
der Antisklaverei-Bewegung.
Von den Pflegeschwestern meldet „Unter dem
rothen Kreuz“: In Windhoek steht die kontraktmäßige
Ablösung der Schwestern bevor, und am 30. Mai!
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werden zwei Ersatzschwestern nach dorthin abgesendet
werden müssen. Es find geeignete, tüchtige Kräfte
dafür bereits in Aussicht genommen. Schwester Lilly
Pückler ist inzwischen nach mehrjähriger Thätigkeit
in Deutsch-Ostafrika glücklich wieder in der Heimath
angelangt.
Die Evangelische Missionsgesellschaft für
Deutsch-Ostafrika hat Ende März unter dem
Vorsitz des Geheimen Ober-Regierungsraths Graf
Bernstorff ihre Hauptversammlung abgehalten.
Missionsinspektor Pastor Winkelmann gab den
Bericht über das verflossene Jahr. Die Mission
hat im vergangenen Jahre unter besonders großen
Schwierigkeiten arbeiten müssen. Doch sind Aufgaben
gelöst worden, die schon lange der Lösung geharrt
hatten. Die Krankenpflege in Dar-es-Saläm ist von
der Regierung übernommen worden und die geistliche
Versorgung der Deutschen will jetzt der evangelische
Oberkirchenrath übernehmen. Der Geistliche wird
vielleicht schon im Juli hinausgehen. Damit sind
zwei Aufgaben erledigt, die der Mission ungeheuere
Kräfte gekostet haben. Die Gesellschaft unterhält
sieben Stationen. Die so überaus wichtige Arbeit
an der Küste konnte leider nicht mit dem wünschens-
werthen Nachdruck betrieben werden. Es giebt dort
wenig seßhafte Leute, daher ist die Gemeindebildung
schwierig. In Dar-es-Salaäm ist die Arbeit sehr
schwierig, ebenso in Tanga, wohin im Juli Missionar
Oßwald gegangen ist. In Usaramo zählte die
Station Kisserawe 100 Schüler. Acht Personen
wurden getauft, zehn standen am Schlusse des Jahres
im Katechumenenunterricht. In Maneromango ist
die Arbelt nicht über die Anfänge hinausgekommen.
Von dort aus sind sechs Plätze versorgt worden.
Bei den Waschamba hingegen zeigt sich in ihrem
geschlossenen Volksthum noch die Stärke des Heiden-
thums. Dem Kassenbericht ist zu entnehmen, daß
der Einnahme von 79 759 Mark (für Mission:
59 564 Mk., für Krankenpflege 20 195 Mk)) eine
Ausgabe von zusammen 107 154 Mk. gegenübersteht.
Es ist also leider ein Fehlbetrag von 27 395 Mk.
entstanden.
Wie die „Berichte der Rheinischen Mission“
melden, hat Missionar Pabst-Rietfontein seine Heim-
reise angetreten und wird bald hier eintreffen.
Missionar Kronsbein wird wahrscheinlich vorläufig
nach Berseba gehen. In ganz Großnamaland hat
es stark geregnet. Missionar Pabst kam auf seiner
Reise nach dem Kapland nur durch „grüne Triften“,
wie er schreibt. Von einem Näherkommen der Rin-
derpest hört man gottlob nichts.
In Ovamboland hat Missionar Wulfhorst
wieder 18 Heiden taufen können.
Nach Neu-Guinea sind Anfang April die Bräute
der Missionare Hanke und Helmich, Fräulein
Laura Scheel aus Barmen und Fräulein Ida
Winkelströter, abgereist.