vollendet ist. Das Ganze wird in kleinerem Maß-
* das Ansehen des Klosters Maria-Einsiedeln
aben.
RAus fremden MHolonien.
Britisch-Ren. Guinea.
Aus der englischen Parlamentsvorlage — Nr. 168
— über die Verhältnisse in Britisch-Neu-Guinea
während des Etatsjahres 1894/95 entnehmen wir
folgendes allgemein Wissenswerthes:
Der stellvertretende Gouverneur Mr. Winter
war während des größten Theiles des Jahres mit
Unterbrechungen auf Inspektionsreisen, wobei er des
Oefteren gezwungen war, gegen verschiedene Ein-
geborenenstämme wegen begangener Verbrechen Straf-
expeditionen in das Innere zu veranstalten. So
war eine solche veranlaßt durch die Ermordung
des Goldsuchers Hurley im Hinterlande von Bartle
Bay. Außerdem waren verschiedene Streitigkeiten
zwischen den einzelnen Völkerschaften untereinander
sowie zwischen solchen und den Missionen beizulegen.
Gelegentlich einer Inspektionsreise war Mr. Winter
am 6. März 1895 bei den Trobriands-Inseln auch
Zeuge eines Erdbebens. Ein mit diesem in Ver-
bindung stehendes Ueberfluthen der Küsten hat ver-
schiedenklich nicht unbedeutenden Schaden angerichtet.
Auch traf Mr. Winter in dieser Gegend auf Ar-
beiter, welche wegen des infolge einer nicht näher
festzustellenden Krankheit bei einem Stammesgenossen
eingetretenen Todesfalles von einer Plantage auf
deutschem Schutzgebiete entflohen waren und von der
Insel Nusa bei Neupommern stammten. Im All-
gemeinen war festzustellen, daß die wilde Berg-
bevölkerung vielfach die Leute an der Küste be-
lästigte. .
Die Berichte der Vorsteher der vier Verwaltungs-
bezirke (West-, Central-, Ostbezirk und derjenige der
Louisiaden-Inselgruppe)lauten im Allgemeinen günstig.
Nach dem Bericht des Kommandeurs der Schutztruppe
hat sich diese, die sich aus den Eingeborenen des
ganzen Schutzgebietes rekrutirt, gut bewährt.
Die Strafgefangenen, welche am 30. Juni 1895
110 betrugen, wurden zu öffentlichen Arbeiten ver-
wendet, so hauptsächlich zur Trockenlegung der Sümpfe
bei Samarai.
An öffentlichen Arbeiten wurden ferner neue
Wegeanlagen ausgeführt und mehrere Gebäude neu
errichtet; außerdem wurden auch für das Gouverne=
ment zwei neue Fahrzeuge in den Dienst gestellt.
Der Werth der Einfuhr bezifferte sich im Jahre
1894/95 auf 28 367 Pfd. Sterl. gegen 11 108 Pfd.
Sterl. im Jahre 1888/89. Der Werth der Aus-
fuhr belief sich in der gleichen Zeit auf 16 215 Pfd.
Sterl. gegen 5 94 3 Pfd. Sterl.
Der Hauptausfuhrartikel war die Perlmuschel
im Werthe von 3005 Pfd. Sterl. wurde im
Laufe des Berichtsjahres auch mit Ausfuhr von
Schwämmen begonnen, an welchen in der Kolonie
ein großer Reichthum vorhanden zu sein scheint.
Die Kolonie wurde ausschließlich von englischen
Schiffen angelaufen.
Die Einnahmen der Kolonie betrugen 5109 Pfd.
Sterl., wovon 4622 Pfd. Sterl. auf Zölle entfielen,
die Ausgaben betrugen 15 000 Pfd. Sterl.
Die Goldausbeute machte im Berichtsjahre keine
Fortschritte, trotzdem verschiedene Trupps von Gold-
suchern das Land durchforschten.
Die Kolonie war während des ganzen Jahres
von den Pocken, die im deutschen Nachbargebiete
stellenweise aufgetreten waren, verschont geblieben.
Besonders bewährt hat sich das Institut der
Dorfkonstabler. Das sind Eingeborene, welche als
Vertrauensleute des Gouvernements den Verkehr
zwischen diesem und ihren Stammesgenossen zu
führen haben und ersterem für Aufrechterhaltung von
Zucht und Ordnung verantwortlich sind.
Weinerzeugung in den britisch australischen Rolonien
im Jahre 18914/95.7)
Der Anbau von Reben in den aaustralischen
Kolonien hat im Berichtsjahre nur wenig an Aus-
dehnung gewonnen. Die Gründe hierfür dürften
wohl theilweise darin zu suchen sein, daß infolge der
hohen Arbeitslöhne die Anlage und Unterhaltung
der Weingärten mit verhältnißmäßig bedeutenden
Kosten verknüpft ist. Ueberdies haben auch die
australischen Weine auf dem europäischen Markte
nicht die Aufnahme gefunden, die von manchen
Seiten erwartet wurde. Andererseits dürfte die
Furcht vor den den Rebstock verheerenden Krank-
heiten, die unter den obwaltenden Verhältnissen nur
sehr schwer auszurotten sind, in gewissem Grade
hemmend gewirkt haben.
Ueber die mit Reben bepflanzten Flächen in den
verschiedenen britischen Kolonien Australiens sind für
das Berichtsjahr die folgenden Angaben veröffentlicht
worden:
4 Gegen das
Angebaute Vorjahr mehr (—)
4 Fläche oder weniger (—
Kolonie A Acker
Neusüdwales 7577 + 224
Queensland 1987 — 13
Südaustralien 17 418““) —
Vittoria.. 30307 + 32
Westaustralkten 18464 + 221
Zusammen 59 153 + 464
— 23939 ha + 187 ha
Die Weinerzeugung der genannten Kolonien wies
im Berichtsjahre folgende Ergebnisse auf:
à) Aus dem Deuuschen Handels-Archiv 1896, S. 184.
*) Für Südaustralien ist die angebaute Fläche für das
Jahr 1893/94 angegeben, da amtliche Angaben für das
Jahr 1894/95 bisher nicht vorliegen.