3. Versteinerte Hölzer
Stationsleiter Conrau.
4. Getrocknete Früchte von Botaniker Zenker
in Bipindi.
5. Sämereien aus Kwai von Stationsleiter Eick,
darunter solche einer wahrscheinlich neuen, wilden
Bananenart und solche des Juniperus procera.
Beide trafen in so reichlicher Menge ein, daß davon
nicht nur an viele botanische Gärten des In= und
Auslandes, sondern auch an Private abgegeben
werden konnte. Unsere Gärten sind dadurch um
zwei neue, schöne Ziergewächse bereichert worden.
6. Proben der Kulturerfolge Kwais mit euro-
päischen Getreide= und Futterpflanzen, dargestellt
durch in natürlicher Größe getrocknete Halmbündel
von Weizen, Roggen, Hafer, Gerste und Lupinen.
Sie haben, zu einem Tableau vereinigt, Aufstellung
im botanischen Museum gefunden und bekunden allen
Besuchern desselben die enorme Fruchtbarkeit des
Bodens in der Umgebung der Kulturstation Kwai.
Abgegeben wurden von Seiten der botanischen
Centralstelle in letzter Zeit Sämereien der verschie-
densten Nutzpflanzen, meist aus Indien und Austra-
lien stammend, namentlich auch vieler Palmen an
die Gärten und Stationen von Victoria, Busa,
Johann Albrechtshöhe, Lome, Kete-Kratji, Windhoek,
Dar-es-Saläm, Kwai, Moschi, Iringa, Dabaga und
Lewa. — Ein nach Victoria entsandter Wardscher
Kasten ist nach einer Mittheilung des Direktors
Dr. Preuß dort in vortrefflichem Zustande ange-
ommen.
1
aus Mundame von
Stipendium zu einer Joologisch-botanischen Forschungs-
expedition nach dem #vassagebiet.
Das Kuratorium der Herrmann und Elise geb.
Heckmann Wentzel-Stiftung hat eine Summe von
26700 Mk. zur Durchführung einer zoologisch-
botanischen Forschungsexpedition nach dem Nyassa-
gebiete gewährt. Der mit den botanischen Angelegen-
heiten der Expedition betraute Botaniker Götze tritt
demnächst seine Reise nach Ostafrika an.
Auszeichnung des Dr. 8jöstedt.
Dem Assistenten bei der Königlichen entomo-
logischen Versuchsstation in Stockholm Dr. Dugve
Siöstedt, welcher in den Jahren 1890 bis 1892
eine ergebnißreiche Forschungsreise im Nordwesten des
Kamerungebietes ausgeführt hat, ist der Rothe
Adler-Orden 4. Klasse verliehen worden.
Die deutsche Tiefsee= Expedition,
welche am 1. August Hamburg auf dem Dampfer
„Valdivia“ verlassen hat, wird unter Anderem auch
die Küste Deutsch-Südwestafrikas bis Kapstadt be-
suchen und auf dem Heimwege von Indien aus
520
Deutsch-Ostafrika anlausen, wo ein mehrtägiger Auf-
enthalt in Dar-es-Saläm genommen werden wird.
In den südwestafrikanischen Gewässern sollen be-
sonders die Strömungs- und Fischereiverhältnisse
Gegenstand näherer Untersuchung bilden.
–.!.. — — —
Berichtigung.
In dem Artikel „Die portugiesischen Kolonien
in Westafrika“ in Nr. 15, S. 466 ff., des Kolonial-
blattes ist Dollar irrthümlich statt Milreis gesetzt
worden. Ein Milreis in Gold hat einen Werth
von 4,5 Mark.
i71# VVyVVVVTYTVYVVVyYVYVVTyT VV FV
Tiktter atur.
Rudolf Plehn: Beiträge zur Völkerkunde
des Togogebietes. Halle 1898.
Der Verfasser, Forstassessor und Lieutenant im
reitenden Feldjägerkorps Plehn, hat in der vor-
liegenden Schrift die Beobachtungen und Forschungen
verwerthet, welche er während mehrjähriger Thätigkeit
als Stationsvorsteher von Misahöhe gesammelt hat.
Auf Grundlage der Arbeit ist ihm von der philo-
sophischen Fakultät der Universität Halle der Doktor-
titel verliehen worden.
— e
Professor Dr. C. Keller: Die ostafrikanischen
Inseln. Mit 42 Bildern und 15 Karten im
Text, 3 farbigen Karten und 8 Vollbildern.
Berlin 1898. Verlag von Schall & Grund.
Mit diesem Werke ist der zweite Band der
„Bibliothek der Länderkunde“, herausgegeben von
Dr. A. Kirchhoff, Professor der Erdkunde an der
Universität Halle-Wittenberg, und Rudolf Fitzner,
erschienen. Die heutige Kenntniß unseres Erdballs
in einer Reihe von Bänden allgemeinverständlich,
aber auf durchaus wissenschaftlicher Grundlage
darzustellen, ist der Zweck dieses Unternehmens.
Getreu diesen Grundsätzen wird jetzt der
zweite Band „Die ostafrikanischen Inseln“ heraus-
gegeben. Seit Jahrhunderten ist die europische
Kolonisationsarbeit mit Ersolg im ostafrikanischen
Archipel thätig gewesen. Die großen Unternehmungen
auf dem Festlande Ostafrika, die gegenwärtig mit
erneuter Kraft einsetzen, haben naturgemäß die vor-
gelagerten Inseln den europäischen Interessen wieder
näher gerückt, insbesondere ist eine durchgreifende
Wandlung der madagaskischen Verhältnisse einge-
treten. Das Hovareich, das seit Beginn dieses Jahr-
hunderts den europäischen Mächten so viel Interesse
einflößte und doch unabhängig blieb, ist vor Kurzem
in Trümmer gegangen.
Thierwelt und Pflanzenwelt der Inseln besitzen
ein alterthümliches Gepräge, das stark vom Festlande
abweicht. Der Verfasser bereiste zum Zwecke natur-
wissenschaftlicher Studien im Jahre 1886 den ost-