slelten · und Ropraer zeugung in Pemba und Sansidar.“)
(Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Sansibar.)
Es läßt sich schon jetzt mit Bestimmtheit annehmen,
daß die Nelkenernte ein ungünstiges Ergebniß haben
wird. In den letzten fünf Monaten des Jahres 1899
sind nach der „Gazette for Zanzibar and ast-
Africa“ 140 887 Frasilah nach Sansibar gebracht
worden, während im Jahre 1898 innerhalb des
gleichen Zeitraumes 294 828 Frasilah auf den Markt
gelangten. Da die Blüthe der Nelken diesmal früher
als gewöhnlich eingetreten ist, stellt die angebrachte
Nelkenmenge schon den größten Theil der letztjährigen
Nelkenernte dar, deren Gesammtertrag nicht mehr
als ein Drittel der vorigen Ernte (628 600 Frasilah)
betragen und wahrscheinlich selbst erheblich hinter
einer Mittelernte zurückbleiben wird. Der Mangel
an Arbeitern auf den Nelkenpflanzungen, die überaus
reichliche Ernte des Vorjahres, nach welcher die
Bäume erfahrungsgemäß wenig tragen, der häufige
und starke Regen der letzten Monate, welcher das
Pflücken der Blüthen erschwerte und ihr Abfallen
begünstigte, haben zu dem ungünstigen Ergebniß bei-
getragen; auch sind viele Nelkenbäume, insbesondere
die, welche an den äußeren Grenzen der Pflanzungen
stehen, abgestorben. Die Preise sind bisher noch
nicht gestiegen, da die großen in Europa, besonders
in Rotterdam, befindlichen Lager den Markt ungünstig
beeinflussen. Für das Frasilah Pemba-Nelken werden
2,55 Dollar, für das Frasilah Sansibar-Nelken 2,65
bis 2,70 Dollar bezahlt.
Die Kopraerzeugung im Jahre 1899 steht
gleichfalls sehr (nach der „Gazette“ um 200 000 engl.
Pfund) gegen die des Vorjahres (8 223 779 engl.
Pfund) zurück. Im Jahre 1900 wird das Ergebniß
schwerlich günstiger sein. Eine bestimmte Erntezeit
für Kokosnüsse giebt es nicht, jedoch werden gewöhnlich
nach der kleinen Regenzeit größere Mengen von
Kokosnüssen angebracht, und es ist sicher, daß die
jetzt reifenden Früchte sowohl ihrer Zahl als auch
ihrer Größe nach gegen die der Vorjahre zurück-
bleiben. Die ungünstige Witterung und besonders
der durch die Arbeitsverhältnisse verursachte Mangel
an Pflege der Bäume haben auch hier dieses Resultat
berbeigeführt. Rechenberg.
Die Gonga- Inseln im Jahre 12909.
Bis zur Mitte des Jahres litten die Kokosnuß-
bäume noch unter der Wirkung des Orkans und der
Trockenheit des Jahres 1896, vom Juli an wurde
dagegen Kopra in beträchtlicher Menge eingebracht,
bis zum Ende des Jahres am 31. Dezember die
wurde, welcher vier Tage anhielt und dessen Wir-
kungen man noch nicht übersehen kann.
Während des Jahres wurden frische Früchte,
*) Aus dem Deutschen Handels-Archiv 1900, S. 197.
389
hauptsächlich Bananen, in stets wachsendem Maße nach
Neu-Seeland verschifft, so daß jetzt an diesen Erzeug-
nissen in einem Monat durchschnittlich 6000 Bündel
ausgeführt werden. Die Ausfuhr könnte auch noch
einige Steigerung erfahren, wenn sich nur ein Markt
für die Waare findet; andererseits kann der Ueber-
schuß jederzeit getrocknet werden und ergiebt dann
ein Dessertobst, ebenso angenehm wie Feigen.
In den ersten sechs Monaten betrug der Werth
der auf britischen Dampfern nach Nukualofa einge-
führten Waaren nur 727 Pfd. Sterl. und der Werth
der Ausfuhr 632 Pfd. Sterl. Im dritten Viertel-
jahr dagegen, dem letzten, für welches die Angaben
vorliegen, bezifferte sich die Einfuhr auf britischen
Dampfern auf 1776 Pfd. Sterl. und die Ausfuhr auf
999 Pfd. Sterl. Auf anderen Schiffen wurden wäh-
rend der ersten neun Monate des Jahres 1899 für
1576 Pfd. Sterl. Waaren eingeführt und für 9449 Pfd.
Sterl. ausgeführt. Ein Dampfer fährt monatlich nach
Auckland und einer nach Sydney. Ein großer Theil
der Kopra wandert jetzt in eine Oelmühle in Sydney.
Am Schiffsverkehr im Hafen der Hauptstadt Nukua-
lofa war im abgelaufenen Jahre die britische Flagge
mit 25 029 Registertons betheiligt, die norwegische
mit 3140 t, diejenige der Vereinigten Staaten von
Amerika mit 163 t und die deutsche mit 156 t.
Oeffentliche Bauten wurden 1899 nicht begonnen
und die bestehenden sollen in Verfall gerathen, be-
sonders auch die Werftanlage in Nukualofa gefährdet
sein, so daß die Dampfer der Union Company schon
längst keine Ladung nach Nukualofa mehr annehmen
und diesen Hafen nur noch anlaufen, um die Post
und Passagiere zu landen. (Nach einem englischen
Konsulatsbericht, veröffentlicht im Board of Trade
Journal.)
Landkonzessionen in der Goldküsten--Rolonie.
Die „Government Gazette for Gold Coast“
1900 Nr. 8 enthält eine Verordnung vom 1. März
1900, betreffend die von Eingeborenen erworbenen
Landkonzessionen in der Goldküsten-Kolonie. Es wird
danach eine Abtheilung des Obergerichts damit be-
traut, alle solche Konzessionen zu prüfen und nur die
gültig befundenen zu bestätigen. Konzessionen für
Minernrechte dürfen 20, solche für Holzschlag, Kaut-
schuk oder dergleichen nicht 40 engl. Quadraimeilen
übersteigen. Alle Zahlungen an die eingeborenen
Konzessionsverkäufer erfolgen durch Vermittelung des
Gouvernements. Jeder Konzessionsinhaber muß an
das Gouvernement fortan von je 20 Schill. Gewinn
1 Schill. zahlen. Wer nach Mineralien prospektiren
will, hat einen Erlaubnißschein bei
Inselgruppe wieder von einem Orkan heimgesucht hat einen Erlaubnißschein beim Gouverneur zu
lösen und dafür 20 4 Lizenz zu zahlen.?)
*) Eine Verordnung vom 9. März 1900 theilt die
Goldküsten Kolonie in 15 Distrikte.