meines Dortseins ihren Anfang nahmen, waren die
Gründe, welche den regen Verkehr veranlaßten.
Für alle Darlegungen und Anordnungen der
Regierung offenbaren die Eingeborenen viel Ver-
ständnis und volles Vertrauen. Die deutsche Flagge
weht nicht nur bei den Oberhäuptlingen, sondern
wird gelegentlich auch von anderen Eingeborenen an
Land und in Kanus als Ergebenheitszeichen geführt.
Truk hat bereits jetzt politisch und wirtschaftlich
gute Anfänge aufzuweisen, welche es seiner aussichts-
reichen Zukunft um einen bedeutenden Schritt näher
gebracht haben.
Am heutigen Ostersonntage bin ich nach fast
achtwöchentlicher Abwesenheit mit dem Reichspost-
dampfer „Oceana“ wieder in Ponape eingetroffen.
Aus dem Bereiche der Wissionen und
der KAnkisklaverei-Bewegung.
Zu dem Plan einer Vereinigung der Missions-
gesellschaft für Deutsch-Ostafriko (Berlin III) mit
der Rheinischen Missionsgesellschaft wird in dem
Organ der letzteren Gesellschaft u. a. geschrieben:
Wenn manche unserer Freunde dem Plan einer
Vereinigung der beiden Gesellschaften oder richtiger
gesagt, einer Eingliederung der Ostafrikanischen Mission
in die Rheinische Mission und ihrer Unterstellung
unter unsere Deputation mit unverhohlenem Wohl-
wollen gegenüberstanden und gegenüberstehen, so ist
das durchaus verständlich, besonders auch im Blicke
auf das Missionsganze, da wir nun einmal für unsere
deutschen Verhältnisse keineswegs in der durch die
Sonderexistenz vieler kleiner Missionsgesellschaften
herbelgeführten Zersplitterung der Kraft einen Gewinn
zu sehen imstande sind, und weil wir uns auch nicht des
Eindrucks verschließen können, daß die Ostafrikanische
Mission zum guten Teil in demselben Nährboden
wurzelt, wie unsere Rheinische Mission. Andererseits
ist es aber ebenso zu begreifen, daß sich auch starke
Bedenken gegen den Plan regen mußten
Unsere Deputation hatte kein Recht, den Antrag des
Berliner Vorstandes kurzerhand und von vornherein
abzuweisen, hielt sich vielmehr vor Gott und der
Missionsgemeinde für verpflichtet, eine nach allen
Seiten hin gewissenhafte Prüfung ganz nüchtern und
objektiv, ohne jede Voreingenommenheit, für oder
wider, ins Auge zu fassen. In eine solche Prüfung
einzutreten, dazu ist es aber bis jetzt noch nicht ge-
kommen. Wir vertrauen aber auch hier, daß Gott
zu seiner Zeit völlige Klarheit schaffen wird, und
wenn er Klarheit gegeben hat, — wie, das wissen
wir noch nicht —, dann wird es Sache unserer
Gesellschaft sein, einfach das zu tun, was zu tun sie
sich im Blick auf das Missionsganze und im Blick
auf unsere eigene Mission verpflichtet fühlt.
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Das Leben und Treiben in der Knabenschule in
Bombe (Kamerun) schildert Miss. Greule im
„Evangelischen Heidenboten“, wie folgt:
Beim Lernen und Lehren waren mir und wohl
auch den Schülern die Stunden am liebsten, in
denen wir Katechismus und Biblische Geschichte hatten.
Des öftern zeigten mir Fragen der Schüler, daß sie
den besprochenen Dingen mit Interesse folgten. Für
beide Teile weniger angenehm waren die in Deutsch
und Geographie erteilten Lektionen. Als ich mit
der Knabenanstalt begann, hatten sich nicht sehr viele
Schüler zum Aufnahmeexamen eingestellt, so daß ich
keine große Auswahl hatte. Von den älteren zeigten
sich bald verschiedene zu schwach für das Deutsche,
und doch wollte ich sie ihrer Anstrengungen im
übrigen Lernen, auch ihres guten Betragens und
christlichen Charakters wegen nicht unter dem Jahre
wegschicken. Also hieß es sich gedulden. Wenn's dann
in solch einer deutschen Stunde gar keinen Ruck vor-
wärts tun, der Lehrer aber ein wenig aus dem
Häuschen kommen wollte, so konnte sich der Senior
der Schüler, der schier überschlanke Elias, erheben
und mit größter Ruhe sagen: „Sango, bedenke, daß
unsere Köpfe arg schwer sind, und habe nochmals
Geduld mit uns.“ Nicht minder schwierig war's
mit der Geographie. Im Mongogebiet, von Ku-
windi bis Duala, wußte schließlich jeder etwas Be-
scheid, was aber weiter weg lag, das ging über ihre
Begriffe, und bei der Repetition von Afrika hatten
manche ein schönes Kunterbunt von den Namen der
Städte, Flüsse, Seen und Berge.. Die Schüler
zeigten im ganzen ein ordentliches, auch schon vom
christlichen Geiste beeinflußtes Betragen; jedoch fehlte
es auch nicht an Fällen, wo unter Zank und Streit
die alte, böse Natur hervorbrach. Das zum Wohnen
und Schlafen bestimmte Hüttlein war auch gar zu
klein für die 21 zum Teil ziemlich großen Burschen.
Kam dann so ein dem Leibe nach Starker, aber
geistig Armer verstimmt aus der Schule und rempelte
etwas unsanft einen der Kleinen an, die im Lernen
gewöhnlich voraus waren, so gab es gleich Streit
und böse Worte. So begegnete ich einst Zweien,
die sehr zornig dreinschauten und schnurstracks nach
dem Flusse liefen. „Wohin so eilig?"“ fragte ich.
„Sango,“ hieß es, „wir gehen zum Kampf auf
Leben und Tod.“ „Und warum denn?" „Ja,“
sagte der Altere, „der Ekombi hat mir an den Koyf
geworfen, er könne mehr Duala als ich.“ JIch
brachte die aufgeregten Köpfe bald zur Ruhe und
nach Hause, sagte ihnen auch, daß sie beide keine
Helden seien und mit ihrer Kenntnis der Duala-
sprache nicht prahlen dürften. — Lieber ist mir die
Erinnerung an die Stunden, in denen die Schüler
fröhlich waren, an freien Sonntagnachmittagen in
oder vor ihrer Hütte zusammensaßen und eine Weise
nach der andern hören ließen, bis ihr Vorrat an
Liedern erschöpft war. Und wie schnell war der
Sonntag vorüber und nahten wieder die Sorgen
der Woche! Mit welcher Spannung wurden am