Sandrock einen Rekognoszierungsritt am linken Logone-
Ufer unternommen, ohne jedoch etwas Näheres in Er-
fahrung bringen zu können. Das Land ist dort auch
keemlich stark besiedelt. Sowelt mit den Eingeborenen
in Verbindung getreten werden konnte, hatte niemand
sunes an den keie Baee gehört, was bei der
e gegenseltigen Feindseligkeiten bedin
Abgeschlossenheit schon möglich ue *:
Am 26. Februar setzten wir unsern Marsch an
der Landschaft Katulu entlang, Ebresso, “m—
* Gura, Galobege links liegen lassend, weiter
" 8 die Tageszeit schon ziemlich vorgerückt,
aulT em rechten User zur Zeit merkwürdiger-
1 se kein Dorf zu erblicken war und die Führer
ungaben, hier nicht mehr Bescheid zu wissen, so
n urde in Erwägung gezogen, ob es nicht ratsam sel,
p, das linke User überzugehen, auf dem wir mehrere
kure liegen sahen, zumal wir dort auf die Spuren
* Kapitäns Lenfant stoßen mußten. Ich hielt
bemgegenüber die Tatsache, daß wir den auf den
biherigen Karten verzeichneten Ba-Ili noch nicht
bugetroffen hatten und von ihm nichts in Erfahrung
auungen konnten, gleichfalls für sehr wichtig und für
ur edingt notwendig, die Existenz oder Nichtexistenz
Srrt. Flusses zu konstatieren. Deswegen wurde be-
Wwüossen, auf dem rechten Logone-Ufer zu bleiben
das linke Ufer in den Nachmittagsstunden durch
24 Fulllenriite zu rekognoszieren. Einstweilen lagerte
die er hohen Temperatur und Tageszeit die Expe-
aen am Ufer des Logone, während die Europäer
6q4 einzelnen Reitern sich nach Ortschaften umsahen.
Erür bald wurde denn auch Gabass in geringer
fernung festgestellt und dorthin abgebogen.
Die Gabass-Leute gehören dem Stamme der Wulgi
lgia
rie sich hier vom linken Ufer her auf dem nchten
Ger in den Stamm der Gumel-Leute emschieben.
uen "s ist ein lleines Dorf von etwa 50 bis 60 Hütten,
". Jer für unsere Verpflegung vollkommen ausreichte.
80 nartig waren die als Fetischplätze hergerichteten
2 Präbnisstatten, die bunt bemalt und mit allem
betawl ichn, vor allem mit elner großen Anzahl Töpfe
win sind. Im Laufe des Nachmittags fanden
die quch Fühlung mit den Eingeborenen, die uns
-an zosten Auskünfte über die beiden Weißen, die
auan ern Ufer entlang gezogen waren, geben konnten.
8 F#emä warfen sie die Expeditionen von Dominik
gaben enfant etwas durcheinander, aber die An-
meh waren doch so bestimmt, daß ein Zweifel nicht
versrrauftommen konnte. Die am nächsten Morgen
Eeine ochenen Führer erschienen nicht, und erst durch
im à Hinterhalt nach dem Abmarsch der Expeditlon
Gobt orse selbst gelang es, in den Besitz zweier
berl ss-Leute zu kommen, was nötig war, da die bis-
rchen Führer schon am Tage vorher versogt hatten.
eb em diese neuen Führer nun sehr scharf ange-
vtr awurden und man ihnen die härtesten Strafen
ver. ussicht stellte, führten sie uns dennoch nicht zu
unmittelbar beim Dorf befindlichen Furt, vor
87
der wir am Tage vorher gelagert hatten, sondern
wir konnten erst nach elwa zwei Stunden bei Ngul-
munda den Logone an einer recht ungünstigen Stelle
passieren. Für die allgemeinen Absichten der Expe-
dition war jedes weitere Kennenlernen des Gebietes
nur von Vorteil, aber wir hätten doch bei einiger
sicherer Führung uns manchen Weg ersparen können.
Während die Expedition selber am 27. Februar nur
einen kurzen Marsch nach Ngulmunda machte, setzten
Oberleutmant Sandreck und ich mit den Reitern so-
fort auf dos linke Ufer über und ritten dort in der
uns angewiesenen Richtung vor. Wir hatten uns
in unseren Erwartungen nicht getäuscht. Nur der
allgemeinen Himmelsrichtung gen Wuda-Wuda folgend,
unterwegs zweimal ahnungslose Wanderer zum Führen
veranlassend, erreichten wir endlich das Wuda-Wuda-
dorf Daana, in dem es uns endlich nach vieler Mühe
gelang, einige Einwohner heranzulocken. Durch die
Zeitdifferenz der beiden Expeditlonen gelang es uns
dann auch sestzustellen, daß Oberleutnant Dominik
die Wuda-Wuda-Landschoft in einem Tagemarsch
Entfernung nach Süden berührt hatte, während
Kapitän Lenfant direkt bei Daana vorübergekommen
zu sein scheint und von hier auf Tsebe marschiert
sein soll. Die Tsebe-Leute sollen hierüber genau Be-
scheid wissen, da dieselben bel dem Transport des
Kanus und der Lasten Hilfe geleistet hätten. Es
läßt sich hier in Kürze gar nicht wiedergeben, wie
schwierig es bei der starken Scheu, Zurückhaltung
und vor allem bei der geradezu verblüffenden Ver-
logenheit ist, nur einigermaßen zutreffende Nachrichten
zu erhalten. Ein Weiterreiten nach Süden schien
uns zwecklos, da es schon Mittag geworden war
und wir einen vollen Tagesmarsch hätten reiten
müssen. Ein Ritt hingegen nach Tsebe, das einen
kurzen Tagesmarsch nördlich liegen sollte, schien un-
bedingt notwendig und wurde auch für den nächsten
Tag beschlossen.
Am 28. Februar wurde die Rekognoszlerung nach
Tsebe unternommen, während die Expedition in
Ngulmunda verblieb. In Tsebe fanden wir dann
auch bald Anschluß an die Eingeborenen, besonders
einen alten Mann mit lahmem Fuß, der uns die
genauesten Angaben machen konnte. Danach hat
Kapitän Lenfant selnerzeit nach Tsebe gesandt und
sich von dort Hilfe für den Transport seiner Sachen
holen lassen. Fünf Tage lang haben die Tsebe-Leute
das Kanu sowie sämtliche Lasten getragen und erst
bel Tsebe — Kapitän Lensant nennt ihn „Djogoldi“,
glaube ich, es ist dies die Fortsetzung von Tsebe;
an diesem Ngaldjam") ziehen sich etwa sechs bis acht
Dörfer nebeneinander hin — hat Kapitän Lenfant
sein Kanu in den Ngaldjam seten können. Auf
diesem Ngaldjam ist dann Kapitän Lenfant in den
Logone eingefahren. Man zeigte uns den Baum,
unter dem er sein Zelt vor der Logone-Fahrt ausge-
schlagen hatte; sicherlich war diese letzte Nachtruhe
damals eine freudige gewesen, da er sein Ziel so
vor Augen sah und seiner Fahrt bis zum Tschadsee