29 Orten des übrigen Archlpels. 57 Schulen er-
teilten ausgedehnteren Unterricht. In der gemischten
Schule in Bondowoso ist französischer Unterricht
eingeführt, während er in Ongaran und Djombang
abgeschafft worden ist. Es unterrichteten an den
öffentlichen Schulen 149 Hauptlehrer, 31 Haupt-
lehrerinnen, 242 Lehrer und 20 Lehrerinnen. Unter-
richtet wurden am Ende des Schuljahres 1908/04
18 602 europkische Kinder, darunter 9486 Mädchen.
Ferner besuchten die Schule 975 eingeborene Christen,
2210 eingeborene Nichtchristen und 485 sonstige
Orlentalen.
Private Schulen gibt es 29, von denen 28 auf
Jaba liegen. An diesen unterrichten 10 Haupt-
lehrer, 19 Hauptlehrerinnen, 21 Lehrer und 152
Lehrerinnen. Der Unterricht liegt zum großen Teil
mim den Händen der Ursulinen= und Franziskanessen-
Ordensschwestern. Staatliche Unterstützung erhalten
19 der 29 Schulen.
Derschiedene Witlteilungen.
Rolonial-Wirtschaftliches.
Das Januarheft des neuen Jahrgangs vom
„Tropenpfkanzer“, Organ des Kolonial-Wirtschaft-
lüchen Komitees, enthält u. a. einen allgemein inter-
Nanten Artikel von Prof. Dr. O. Warburg über die
Ergebnisse und Aussichten der kolonialen
Landwirkschaft Eingangs seiner Ausführungen
etont Verfasser die dringende Notwendigkeit des
weiteren Ausbaues von Elsenbahnen in den Kolonien
als Vorbedingung ihrer landwirtschaftlichen Entwick-
lung. Sowohl die Volkskulturen der Eingeborenen
wie die Gewinnung und der Export der Urprodukte
als auch die Ausbreitung des Plantagenbaues hängen
von dem Ausbau der Verkehrswege ab. Der Plan-
agenbau dürfe sich nicht mehr ausschließlich auf die
te beschränken, da die Konzentration der ver-
Giedenen Pflanzungen in einer örtlich eng begrenzten
wichend ernste Gefahren in sich birgt: Elnerseits
w#rd sich der Arbeitermangel immer fühlbar machen,
esonders mit dem Beginn des Eisenbahnbaues,
#derselts ist die Verbreitungsmöglichkeit von Pflanzen=
ekankhelten und -Schädlingen eine größere als bei
slernt voneinander liegenden Plantagen. Was nun
uochiell die einzelnen Kulturpflanzen anbetrifft, so
sezweist Verfasser auf die gegen das Jahr 1903
und verdoppelte Ausfuhr von Kakao aus Kamerun
Sh auf die erhöhte Produktion von Baumwolle und
Staalhanf in Togo bzw. Ostafrika. Die Kultur des
lesa hanfes, der schon im dritten Jahre Erträge
auert, breitet sich in Ostafrikoa außerordentlich schnell
* und liefert schon jetzt vorzügliche Ergebnisse.
onderen Wert legt Verfasser auf die Ausdehnung
B. Kautschulpflanzungen in den deutschen Kolonien;
0# verweist auf das Beispiel der Engländer ouf
hlon und der malalischen Halbinsel, wo schon
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31 000 ha Kautschukpflanzungen angelegt sind. Hier-
gegen kommen doch die etwa 300 ha Kautschuk in
Kamerun, die 500 ha in Deutsch-Ostafrika und die
etwa 1000 ha in Neu-Guinea kaum in Betracht.
Warburg geht ausführlich auf die Rentabilität der
einzelnen Kautschulpflanzen ein und stellt fest, doß
jedes unserer Schutzgebiete geeignete Arten der
Kautschukpflanzen besitze. So hätte man schon in
Deutsch-Ostafrika gute Erfolge mit dem Ceara-
Kautschuk (Manihot Glaziovü), auf Neu-Guinea mit
Ficus elastica, Hevea brasiliensis und Castilloa,
in Kamerun mit Hevea brasiliensis und in erster
Linie mit Kickxia elastica, die dort im wilden
Zustande vorkommt, erreicht. Auf Samoa seten die
Aussichten für die Kautschukkultur ebenfalls sehr
aussichtsreich. Die ersten Anfänge sind dort von
der vor kurzem gegründeten Samoa-Kautschuk-
Kompagnie damit gemacht worden, die sich durch die
gut gelungene Überführung von Heveasamen und
Pflänzlingen verdient gemacht hat. Warburg geht
noch mit einigen Worten auf die Aussichten der
Einführung der in Venezuela neu entdeckten Kaut-
schukmistel in die deutschen Kolonien ein, bespricht
im einzelnen die kleineren Kulturen der Kolonien
und weist schließlich auf die Bedeutung der Olpalmen,
insbesondere der Kokospalme, in der Südsee hin.
In bezug auf die Kulturen der Emgeborenen
ist Verfasser der Ansicht, daß es schwierig sei, allen
Wünschen unserer Industrie, in bezug auf die Er-
zeugung von Rohstoffen in den Schutzgebieten gerecht
zu werden. Man müsse sich mit weiser Beschränkung
vorläufig auf einzelne Kulturen, die das Mutterland
mit Massenprodukten versehen können, verlegen. Nach
dieser Richtung hin seien die Bemühungen des
Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, die Baumwoll-
kultur in unseren Kolonien heimisch zu machen, ganz
besonders hervorzuheben. Uber die Entwicklung der
Baumwollkultur und des Baumwollgeschäftes sel in
den Berichten „Deutsch-koloniale Baumwoll-Unter-
nehmungen“ ausführlich berichtet. Eine größere
Steigerung der Baumwollproduktion in den deutschen
Kolonien verspricht sich Verfasser namentlich bei Ein-
führnng der Pflugkultur in den Betrieb der Einge-
borenen an Stelle der jetzigen Hackkultur.
Sflowestafrikanische Schäferei-Gesellschaft.
Am 28. Dezember 1905 fand die dritte ordent-
liche Hauptversammlung der Gesellschaft statt, in
der u. a. die im Laufe des Geschäftsjahres von dem
Aussichtsrat zugewählten Mitglieder des Aussichts-
rates, Geheimrat Schwabach, Dr. Hartmann und
Dr. Schulte im Hofe, einstimmig als Mitglieder des
Aufsichtsrates von der Versammlung bestätigt wurden.