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Ein Blick
am Swakop, auf die ehemalige Forststation Ukulb
südlich von Kubas, die seit Ausbruch
do Mussandes ohne jede Pflege gewesen war, würde
fühin Zweäsler an der Zukunft und der Ertrag-
* .— des Bodens unserer Kolonte vom Gegen-
* ergen. Die Schwemmlandfläche ist hier wie
Ger elen Stellen stromab= und aufwärts an beiden
rnl en des Reviers gegen 500 m breit, zum Teil
4r oder mit wenig wucherndem Unkraut besetzt,
zum größten Teil aber lückig bis dicht mit uralten
mahlumen bestanden. Der Boden ist sehr tlef-
9 ndig und besteht an den kahleren Stellen zumelst
us Schlick, der reichlich mit Lehm und Humus
gemischt ist, unter den Anabäumen desgleichen,
aort aber mit einer dicken Humusschicht bedeckt,
uf der eine Streudecke von Laub und Zweigen
ötert. Im Semmer bilde. sich unter den schattigen
n ein dichter Überzug hoher saftiger Gräser
und Keuein ch zug hoher saftiger Gräf
G In der Nähe der Forststation hatte eln kleiner
arten gelegen, in dem Dattelpflanzen aus Saat
gcogen werden sollten, dazwischen waren einige an-
erte Obst= und Nutzbäume gepflanzt. Alles glich jetzt
ner Urwalddickung. Vor dem Hause hatte eine
einrebe gestanden. Sie hatte sich mit der Zelt,
auf der Erde liegend, zu einem größeren Busch
entwickelt und trug große, süße Trauben, und das
nach 2 Jahren ohne Pflege und Bewässerung. Im
* p von aufgeschlagenem Anaholz stand eine
Kehe von Feigenbäumen, die sich krästig mit den
onen durch das wuchernde Wildholz durchgearbeitet
bauten. Sie hatten in der Regenzeit gegen 1 m
ange Triebe gemacht und saßen voller Früchte.
Voch Entsernung des Unkrautes auf den ehemaligen
eeten erschien eine Anzahl etwa ein Fuß hoher
Dattelpflanzen, mit kräftig entwickelten Blättern.
dr itten auf dem Wege stand ein dichter Forft junger,
Dsähriger Dattelpflänzchen, daneben lagen mehrere
attelberne. Es mußte hier ein Kasten mit Kernen
Seschüttet und die Kerne trotz der Härte des
eges gekeimt sein und Wurzeln geschlagen haben,
W Pflege und Bewässerung. Mehrere Eukalypten
eien prächtige Bäume geworden und trugen Samen,
en Port Jackson (Acacia cenophylla) war zu einem
wa 7 m hohen Baume mit gewaitiger Krone heran-
gewachsen. Neben dem Garten lag eine mehrere
Kltar große Kulturfliche, auf der in eiwo 5. m
3 stand Dattelkerne gepflanzt waren. Etwa ¾ der
Hälanzen hatten sich erhalten und waren bis 1 m hoch.
* e lönnte hier erst bel sorglicher Pflege gedeihen,
as schon ohne eine solche geeignele Lebensbedin-
wuhen findet! Die geringe Menge der Niederschläge
as abber duch das hochanstehende Grundwasser
trr gliche Qualität des jungfräulichen Bo-
DOeie Forststation Ukulb wird schon in der aller-
düchsten Zelt vom Gouvernement 40 besetzt werden,
ers im Februar beginnt die Herrichtung des teil-
eise zerstörten Hauses. Dattel-, Weln-, Obst= und
Gartenbau sollen nur in dem Maßstabe betrieben
werden, als zur Selbsternährung der Station und
zur Abgabe von Pflanzen an Private erforderlich ist,
und in der Art, daß jeder Ansiedler sehen kann, was
der Boden zu leisten vermag. ·
In erster Linie werden aber vom Gouvernement
Forstkulturen vorgenommen werden, um später einmal
in der Lage zu sein, einen Teil des Holzbedarfs der
Kolonte von hier aus zu decken. Holzkulturen im
großen zu betreiben, ist in anderen Ländern stets
vorwiegend Sache des Staates, großer Gesellschaften,
Gemeinden und sehr reicher Privater gewesen. Es
wird also auch hier im Interesse der Kolonie liegen,
durch Gartenbau und Landwirtschaft nur belehrend
zu wirken, kostspielige Versuche in dieser Hinsicht
nicht zu scheuen, im großen es aber zu unterlassen,
als Konkurrent später in der Kolonie entstehender
Privatunternehmungen aufzutreten, Holzkulturen aber
im großen Umfange selbst vorzunehmen und sich
geeignete Stellen nach Möglichkeit zu reservieren, da
dies im landeskulturellen Interesse liegt.
Zum Schlusse möge noch ein Einwand von seiten
der Gegner der Ausnutzung des fruchtbaren Geländes
an den Revieren im kleinen beleuchtet werden. Es
wird da gesagt, wenn man in dieser Weise sozusagen
die Rosinen aus dem Kuchen nähme, so würden die
Großfarmer, die bis jetzt doch allein als maßgebendes
Kulturelement im Schutzgeblet zu betrachten wären,
sich hüten, Farmen anzukaufen, von denen die frucht-
baren Teile an den Revieren schon vergeben wären.
Wenn man unsere Großfarmen betrachtet, so
sieht man aber, daß dort selten das Reviergelände
wirtschaftlich ausgenutzt ist, das nicht einmal als
Weldeland in Betracht kommt, da die Weide im
umliegenden Hügellande viel wertvollere Futter-
pflanzen enthält. Unbebaute Stellen, um mit dem
Vieh ans Revier zu gelangen, werden immer noch
genügend vorhanden sein.
RAus dem PBrreiche der Wissiunen und
der Antiskhlaverei-Bewegung.
Dem für das Jahr 1905 vorliegenden Bericht
über die von den PP Oblaten der Unbefleckten
Jungfrau Marla im Jahre 1908 gegründeten
Kolonial-Missionsschule zu Maria-Engelport bei
Treis (Mosel) (s. Kol-Bl. 1904 S. 416) ent-
nehmen wir folgendes:
Mit der Aussicht auf noch viele anstrengende
Arbeit haben wir unsern letztjährigen Bericht ge-
schlossen. Ohne Unterbrechung wurde je nach
Möglichkeit der Jahreszeit das unternommene
Werk weitergeführt und nach Kräften gefördert.
Mit Schutt und Trümmern wurde endgültig auf-
geräumt und aus den alten wertlosen, ja nur
hindernden Rulnen ist ein neues kräftiges Leben
entstanden. Das neue Wohngebäude wurde unter
Dach gebracht und bis auf die Kellergewölbe und