wird die Verbesserung der Dampferverbindungen
und die Verbilligung der Schiffsfrachten für weniger
wertvolle Massengüter bezeichnet.
- (Colonial Reports-Annual Nr. 456.)
Die Rakaokuliur und der Rakaohandel Liederländisch=
Indiens.
Die Erfolge der niederländisch-indischen Kakao-
kultur sind nicht derartig, um zu einer bedeutenden
Ausbreitung des Anbaus dleser Frucht einen Anreiz
zu geben. Genaue statistlsche Angaben über ihre
Ausdehnung fehlen und würden auch schwer zu er-
halten sein, da die Kultur des Kakoostrauches von
der Mehrzahl der Unternehmungen nur nebenbel in
Verbindung mit anderen Kulturen betrieben wird.
In dem Handbuch für Kultur= und Handelsunter-
nehmungen für das Jahr 1905 sind im ganzen
162 Kakaounternehmungen (gegen 159 im vorigen
Jahre) aufgeführt. Aber nur bei zehn von ihnen
ist Kakao als Hauptprodukt bezeichnet. Von sach-
verständiger Seite wird angenommen, daß die Anzahl
der Kakaobäume ouf Java seit dem letzten Jahre
kaum eline Vermehrung erfahren hat.
Die vorjährige Ernte ließ ebenso wie die dies-
jährige infolge schlechten Fruchtansatzes viel zu wün-
schen übrig. Der schlechte Fruchtansatz des vorigen
Jahres war vielleicht eine Folge des nassen Wetters
während der Morate des Ostmonsuns, die eigentlich
die trockene Jahreszeit darstellen. ·
Für die Beurteilung des Umfangs der Ernte
stehen nur die Angaben des Koloniaalverslag und
die Ausweise der Zollstatistik über die Ausfuhr zur
Verfügung.
Nach dem neuesien Kolonioalverslag hätten sich
im Jahre 1908 83 Unternehmungen in acht Resi-
dentschaften auf Erbpachtland mit Kakaokultur be-
schäftigt und 63 von ihnen 749 119 kg geerntet.
Auf Privatländereien seien in drei Residentschaften
in demselben Jahre 6094 kg und auf Pachtland in
der Residentschaft Soerakarta 346 622 kg Kakao
geerntet worden. Das würde einen Gesamtertrag
von 1 101 830 kg ergeben.
Nach den Ausfuhrziffern muß die Ernte jedoch
nicht unbeträchtlich höher gewesen seln. Ausweislich
der amtlichen Zollstatistik wurden im Jahre 1903
von Java und Madoera 1 380 424 kg und aus
ganz Niederländisch-Indien 1 469 679 kg ausgeführt.
Jedenfalls war dieses Jahr ein gutes Erntejahr,
ebenso wie die Jahre 1900 und 1901, während im
Jahre 1902 viele Unternehmungen nur ein Drittel,
manche nur ein Viertel der Ernte von 1901 auf-
brachten.
Als Grund gilt minder günstiges Wetter während
des Westmonsuns 1901/02. Der Fruchtansotz war
1902 ebenso wie im vorigen und im laufenden Jahre
gering. Auch waren viele Unternehmungen durch die
Eruption des Vulkans „Kloet“ vom 23. Mai 1901
sehr stark geschädigt worden.
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Im laufenden Jahre wird in Niederländisch-
Indien schwerlich auf eine Ernte von mehr als
1 000 000 kg gerechnet werden dürfen.
Die niederländisch-indische Kakaoausfuhr bewegte
sich in den letzten 12 Jahren nach der angegebenen
amtlichen Quelle, wie folgt: «
1904.10180061kg.!1899.1089712kg.
1903.-1469679-!1898.974778i
1902.889988-!1897.882545-
1901.1276-689-s1895.960291-
1900.1842248--1898.548104·
Davon kamen von Java:
1904 977 417 kg.1899 1060 354 kg.
1903. 1 380 44 1898. 9663 800
1902 8227 761 = 1897. 349 945
1901. 1200 5568. 1n68 9290 431.R
1900. 1 266 066 = 1899 508 002
Die javanische Ausfuhr der ersten sechs Monate
des laufenden Jahres betrug 419 072 kg gegen
323 510 kg im vorigen Jahre und 315 761 kg in
dem guten Erntejahr 1903. .
Von den Außenbesitzungen partizipieren an der
Kalaoausfuhr nur Celebes (Makassar und Menado),
ferner die Molukken mit den Ausfuhrplätzen Ternate
und Amboina und in neuerer Zeit auch BWest-
Sumatra. Die Daten für 1904 liegen noch nicht
vor. Für die Jahre 1902 bis 1908 gestaltete sich
die Ausfuhr von dort, wie folgt:
1902 1903
Von kg Wert in fl. Kg Wert in sl.
Makassar n s
noch Singapore . 3500 2100 6665 3999
enado
nach Singapore 50 573 30844 632101 37 261
:Manila 1210 726 1
* Holland — — 12282 7369
Ternate
nach Singapore 444 266 1736 1042
Amboina
nach Singapore 6355 3813 4500 2700
Westsumatra
nach Penag— — 60 36
Singapore 95 57 218 131
Zusammen 62 177 37306 89205 53524
Hauptausfuhrplatz auf Java für Kakoo ist immer
noch Samarang mit etwa 60 v. H., während sich
Batavia und Soerabaja im wesentlichen in den Rest
teilen.
Die Ausfuhr des vorigen Jahres betrug nach
der amtlichen Statistik
aus Batavia 179740 kg.
* Samarang 515 969 .
Soerabaja 150 567
Die Hauptmärkte für niederländisch-indischen
Kakao sind nach wie vor Amsterdam und Rotterdam.
Etwa der sechste Teil der Ausfuhr nlmmt seinen
Weg nach Singapore. Seine weitere Bestimmung
ist nicht zu kontrollieren. Angeblich geht er von
dort zum großen Teil nach Manila, wo man die
Bohne kaut. «