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dem heutigen Flußbette finden und teilweise zu
festem Konglomerat verkittet sind. Daß sich die
Küste Südwestafrikas hebt, wird durch v. Stapff
bei Walfischbai und Sandfischhafen, von mir bei
Swakopmund und Lüderitzbucht beobachtete
Terrassen, bewiesen; auch aus dem britischen
Südafrika liegen Beobachtungen darüber vor,
cbenso zeigt es die zunehmende Versandung von
Walfischbai und Sandfischhafen. Bemerkens-
wert sind ferner als Gebilde einer noch heute
wirkenden geologischen Kraft die ausgezeichneten
Winderosionserscheinungen, welche die ganze
Namib zeigt. Besonders bequem lassen sie sich
in der näheren Umgebung von Lüderitzbucht und
an der Bahn nach Aus beobachten. Zu er-
wähnen wären zuletzt als Ablagerungen der
Jetztzeit die Guanolager an der Küste und be-
sonders auf den vorgelagerten englischen Inseln,
deren Ausbentung hauptsächlich bei Ichabo und
Kap Croß vorgenommen wird.
So wird das Bild des Landes bedingt
auf der einen Seite durch die Schichten der
beiden großen Formationen der Primär= und der
Tafelbergformation, auf der anderen durch die
langandauernde Tätigkeit mechanischer Verwitte-
rung und Ablagerung jüngerer Sedimente, die
die weiten Ebenen des Ostens schuf, ebenso wie
die geneigten Kies= und Sandflächen des Abfalls
zum Atlantischen Ozean. Der mittlere Streifen
zeigt mehr die festen Gesteine der beiden Forma-
tionen, mannigfach durchfurcht und gegliedert
durch die zahlreichen Reviere. Die Westküste und
besonders der flache Osten ist zumeist von losen
Bildungen bedeckt.
Über das Vorkommen von Mineral=
schätzen und ihre Verteilung auf die Forma-
tionen herrschen noch viele Unklarheiten und Un-
sicherheiten, auch hat nur eine geringe Anzahl
der bekannten Erzfunde eine gründliche und er-
schöpfende wissenschaftliche Untersuchung und Be-
arbeitung gefunden.
Gold findet sich mit Wismut am Kuiseb
und am Gogos, mit Kupfererzen bei Hussab, in
der Potmine und ihrer Umgebung, im Geiassib-
gebirge, bei Nabachab und Mobib, bei Otji=
kango und in verschiedenen Orten im Rehoboth-
distrikte. Entweder ist das Gold in der
Zementationszone als Freigold ausgeschieden oder
es findet sich in größerer Tiefe meist mit sul-
sidischen Erzen. Alle bisher bekannt gewordenen
Vorkommnisse haben sich nicht als abbauwürdig
erwiesen, einige Aussicht versprechen nur der
kleine und große Spitzkopf im Rehobothdistrikt.
Waschgold in ausbentungswürdiger Konzentration
ist bisher nicht gefunden.
Kupfererze sind von vielen Punkten aus
dem Süden des Schutzgebietes bekannt; gering-
wertige Funde hat man bei Lüderitzbucht, Aus,
Tsaus, Khakhaus, bei der Sinclairmine im Matjes-
revier, an mehreren Punkten am Oranje, bei
Pomoma und an der Küste südlich Possessioninsel
gemacht. Im mittleren Teile finden sich am
Kuiseb eine ganze Reihe von Kupfererzvorkommen,
Gorup= und Hope-Mine sind die bekanntesten.
Westlich Windhnuk liegt die Matchleßmine. Ferner
ist zu nennen die Ebonymine. Bei Karibib und
am Khanrevier sind gleichfalls Kupfererze gefunden.
Alle diese Vorkommnisse und noch mehrere andere
unbedentende sind entweder nie in Betrieb ge-
nommen oder momentan zum Erliegen gekommen,
während sie früher zeitweilig abgebaut wurden.
Das einzige zur Zeit in Betrieb befindliche Kupfer-
bergwerk ist die Tsumebmine im Otawibezirk.
Bleiglanz und Kupferglanz in der Tiefe, am
Ausgehenden opxydische Erze sind die hauptsäch-
lichen Fördergüter. Vermutlich gehört auch diese
reiche Lagerstätte der Primärformation an und
dürfte wohl auf Metasomatose zurückzuführen sein.
Hartmann hat aus dem Kaokofelde
mehrere Kupfererzvorkommnisse namhaft gemacht,
die vielleicht auf weitere Verbreitung der Lager-
stätten des Otawitypus schlioßen lassen. Vielver-
sprechend scheint auch das Kupfererzvorkommen
von Otjisongati zu sein. Während bisher die
größte Anzahl der genannten Kupferfundpunkte
keinen Ertrag geliefert hat, ist bei der Ver-
besserung der Transportverhältnisse durch die
Bahnen wohl zu hoffen, daß auch manche der
altbekannten Fundstellen ihre Verwertung finden
werden.
Bleierze werden, wie erwähnt, mit Kupfer
zusammen bei Otawi abgebaut, sonst sind nur
noch kleinere Funde bei Pomoma und Lüderitz-
bucht bekannt; auch südöstlich von Windhuk ist
Bleiglanz gefunden.
Eisenerze sind vielfach beobachtet; es sind
aber meist linsenartige Vorkommnisse oder schwache
Gänge, größere Lager sind nicht bekannt geworden.
Dr. Schinz erwähnt Manganit vom Siapfluß.
Die Anzahl der Ergzfunde ist also recht be-
deutend, und die Hoffnung, daß bei genauerer
Erforschung des Landes noch wertvolle Funde
gemacht werden, durchaus berechtigt.
Wie schon erwähnt, finden sich die Erze alle
in der Primärformation. In den Tafelberg=
schichten sind bisher keine Funde gemacht worden:
dagegen setzen die Bluegroundschlöte von Gibeon
anscheinend durch dieselben hindurch. Die Frage
nach dem Vorkommen von Kohle in dieser For-
mation ist vorläufig noch ungelöst. Man sieht
aus diesen Tatsachen, wie wichtig die geologische
Kenutnis des Landes ist. Sollte sie einmal
so weit vorgeschritten sein, daß sie ein übersicht-
liches Bild gestattet, dann wird man schon aus