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Togo.
Die Ausreise bzw. Wiederausreise nach Togo
haben am 9. September angetreten: kommiss.
Sekretär Schäfer, Forstgehilfe Grünbauer,
Lehrer Schönhärl und Zimmermann Conradi.
Der kommiss. Sekretär Sauerwein, der Po-
lizeimeister Schulz, der Bauassistent Wagner
und der Stationsassistent Perl sind im Schutz-
gebiet Togo wieder eingetroffen.
Aus Togo ist mit Heimatsurlaub eingetroffen
der Stationsassistent Mucke.
Deutsch-Südwestafrika.
Der Königlich Preußische Hauptzollamtsassistent
Walter Schmolck ist als Gouvernementssekretär
und der Königlich Preußische Gerichtssekretär de
Roos als Bezirksamtssekretär etatsmäßig ange-
stellt worden.
Eingetroffen im Schutzgebiet sind: am 20. März
d. Is.: die Schlosser Haase, Beyer, Eckert,
Syllwaschy, Runds, Manschewsky, Drzisga,
Schatz, Ciepluch, Paeg, Allers, Ohm, Fah-
renkrug, Langguth und Reschke sowie die
Kesselschmiede Knodel, Schmids, Sowinsky,
Orschulko, Hübner, Fisch und Tschepe; am
1. Mai d. Is. der Schlosser Zepmeisel;
am 2. Juni d. Is.: der Regierungsarzt, Stabsarzt
a. D. Dr. Schlüter, der Königlich Bayerische Re-
gierungspraktikant Ludwig Kastl und der Schlosser
Herbst; am 24. Juni der Schlosser Sommerfeld;
am 14. Juli der Landmesser Willi Hoffmann.
Mit Erholungsurlaub nach Deutschland gereist
ist der Hilfsgerichtsschreiber Müller beim Be-
zirksgericht in Windhuk.
Auf Heimatsurlaub in Deutschland ist einge-
troffen der Lokomotivführer Leitermann.
Angenommen im Schutzgebiet ist
Gouvernement der Sattler Zacher.
für' das
Ausgeschieden nach erfüllter Dienstverpflichtung
ist der Lokomotivführer (Königlich Preußische Lo-
komotivheizer) Reppin.
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestanet.)
Deutsch-Ostafrika.
Aus dem Sübwesten des bezirhe Moschi.
Bericht des Bezirk gsrats Methner.
(Hierzu 4 Abbildungen.)
Vom Sitze des Militärpostens in Umbulu aus
begab ich mich am 6. April südwärts und er-
reichte am selben Tage das südlich vor dem eigent-
lichen Umbulu gelegene, von Watuturu bewohnte
Land des Mangis Manssa, Dungobesh. Diese
Landschaft liegt im Durchschnitt höher als Umbulu
(etwa 1800 m); das Klima ist infolgedessen rauher.
In der Nacht wird es empfindlich kalt. Auch
hier ist wie in Umbulu das Aussehen des
Landes wenig freundlich, — weite Hochflächen,
die von felsigen Rücken unterbrochen werden.
Nur diese Rücken tragen kümmerlichen Baumwuchs,
die Talmulden sind baum= und strauchlos. An
den Wasserläufen sind, noch dichter als in Umbulu,
die Mtama= und Maisfelder der Bewohner an-
gelegt. Diese letzteren zeigen sich weniger schen
als die Wambulu, waren auch im Aufstand durch-
aus loyal. Ob die Schätzung meines Vorgängers
(20 000 bis 25 000 Seelen) zutrifft, kann ich
noch nicht mit Sicherheit sagen, jedenfalls liegt
eine wesentliche Uberschätzung nicht vor.
Südlich von Dungobesh erstreckt sich ein kahles,
grasiges, unbewohntes Plateau bis an den Graben-
rand, der hier nach Westen einbiegt, um dann
wieder in südlicher Richtung nach dem Gurui hin
zu verlaufen. Dieses Gebiet ist von Oberleutnant
Abel seinerzeit als „Burenansiedlungsgebiet“
bezeichnet worden. Es kennzeichnet sich als das
bei den Buren beliebte Grasland. Wild be-
herbergt es nicht in nennenswertem Maße. Ich
sah nur wenige Kongonis, Zebras und Strauße.
Der Boden, verwitterter Granit oder Gneiß schien
weder sehr tiefgründig noch besonders fruchtbar
zu sein. Ich glaube daher, daß das Land weniger
für Ackerbau als für Viehzucht in Betracht kommt.
(Die Küstenfieberzecke „soll“ über 1600 m nicht
mehr vorkommen.) An eine Besiedlung durch
Deutsche ist vor der Schaffung besserer Verkehrs-
verhältnisse kaum zu denken. Ungleich günstiger
sind die unterhalb des Grabenrandes in Mpapua-
Bezirk gelegenen Landschaften Ufiome und Man-
gati, die ich beim Rückmarsch streifte. Auch das
noch im Moschi-Bezirk gelegene Gebiet südlich
vom Manjara-See, dessen spärliche, noch sehr
scheue Bevölkerung Isara gehorcht, ist fruchtbar
und weist stärkere Waldbestände auf. Stechmücken
habe ich daselbst allerdings nicht wahrgenommen,