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auf den Anteil von 50 000 “ an dem Süd-
westafrikanischen Minen-Syndikat.
Die Erträgnisse der Bergwerksgerechtsame
sind infolge der großen Schürftätigkeit, die im
ganzen Schutzgebiete herrschte, gestiegen.
Die Entwicklung größerer Bergwerksunter-
nehmungen bedarf aber geraumer Zeit, und
wenn die Aussichten hierfür auch keine ganz
ungünstigen sind, so darf mit bedeutenderen Er-
trägen aus diesem Geschäftszweige doch erst all-
mählich gerechnet werden.
Was die Diamantenfunde an der Bahntrace
nahe bei Lüderitzbucht anbelangt, so fällt ein Teil
des Fundgebietes in das Gesellschaftsgelände, der
andere in die Blocks, welche aus Anlaß des
Bahnbaus Lüderitzbucht — Keetmanshoop von
unserer Gesellschaft an die Regierung abgetreten
wurden. ÜUber die Entwicklung der sich hieran
eventuell knüpfenden Unternehmungen ist heute
noch nichts zu sagen, da dieses abhängig ist von
dem Erfolge weiterer Aussuchungsarbeiten.
Das Gewinn= und Verlustkonto enthält u. a.
auf der Kreditseite das Landverkaufkonto mit
481 382 ¼4, das Landpachtkonto mit 21746 ¼,
das Bergwerkskonto mit 39 884 /7, das Zinsen-
konto mit 103 130 /, Hypotheken= und Rest-
kaufgelder-Reserve mit 32 166 /4 und die Zweig-
niederlassung Swakopmund mit 83 455 T; auf
der Debetseite das Unkosten usw.-Konto mit zu-
sammen 153 992 , das Effektenkonto mit
12 195 J/7 und den Gewinnsaldo mit 609 410 74.
Die hauptsächlichsten Posten der Vermögensbilanz
sind auf der Passivseite Kapitalkonto mit 2000000,
die Kapital= und Dispositionsreserve mit 600 000.7,
Hypotheken= und Restkaufgelder-Reserve mit
146 758 ¼¼, die Sparkasse Swakopmund mit
171 918 , auf der Aktivseite Guthaben mit
2:069 231 J, die Zweigniederlassung Swakop-
mund mit 469 330 , das Beteiligungskonto
mit 305 002 , das Hypotheken= und Rest-
kaufgelder-Konto mit 293 517./, das Landbesitz-
und Grundrechte-Konto mit 136 158 ./4, das
Efenont mit 308 390 M.
Das Erträgnis des Geschäftsjahres
1907/08 beläuft sich, wie bereits erwähnt, auf
609 410,96 .7.
Hiervon gelangen zur Ver-
teilung 4 v. H. als Dividende 80 000, „
529 410,96 “.
dann 10 v. H. Tantieme an den
Verwaltungsrat
476 469,87 .¼.
ferner 16 v. H. Superdividende 320 000, „
der Rest von
ist auf neue Rechnung vorgetragen.
52 941,09 „
156 469,87 M.
Aus dem „Kropenpflanzer“.
Das soeben erschienene Dezemberheft des
„Tropenpflanzer“ enthält an erster Stelle ein
Preisausschreiben des Kolonial-Wirtschaftlichen
Komitees. Dasselbe hat folgenden Wortlaut:
„Ein Geldpreis von 3000 “ (dreitausend
Mark) ist von Herrn Hermann Schubert in
Zittau i. Sa. ausgesetzt für denjenigen, der aus
dem Saft irgend einer Euphorbienart der
deutschen Kolonien ein neues industrielles
Erzeugnis herstellt, das eine praktische Ver-
wertung gestattet.
Die Einlieferung diesbezüglicher Arbeiten und
der aus dem Saft hergestellten Erzeugnisse,
soweit letztere ungefährlich sind, soll bis zum
30. Juni 1909 an den Ausschreiber des Preises
in der Weise geschehen, daß die Arbeit und die
wohlverpackten Erzeugnisse mit je einem Kenn-
wort versehen sind. Dieses Kennwort soll auf
einem Briefumschlag wiederholt sein und der Brief
selbst Name und Adresse des Einsenders enthalten.
Die Beurteilung der eingegangenen Arbeiten
findet durch ein Preisrichterkollegium statt, das
je nach Art der eingegangenen Arbeit aus
Männern der betreffenden technischen Industrie
gebildet wird. Berufung gegen deren Beurteilung
ist unzulässig.
Das Eigentum der betreffenden Erfindungen
bleibt den Erfindern; letztere wollen den Schutz
ihrer Erfindung rechtzeitig selbst nachsuchen. Die
Auszahlung des Preises erfolgt durch das
Kolonial-Wirtschaftliche Komitee, das als letzte
Instanz das preisrichterliche Gutachten bestätigt;
es ist den Preisrichtern überlassen, den Preis
eventuell zu teilen oder ganz zu versagen. Im
letzteren Fall soll das Preisausschreiben wieder-
holt und auf andere bis jetzt noch nicht ver-
wertete Kolonialpflanzen ausgedehnt werden.
Proben des Euphorbiensaftes werden von
der Firma C. H. Noack in Zittau zum Preise
von 1,50 .“ pro kg, ausschließlich Verpackung
ab zittau, abgegeben. “
Des weiteren enthält die Nummer einen
interessanten Reisebericht aus den Malaiischen
Staaten und Niederländisch-Indien von
Dr. H. Winkler. Winkler macht besonders über
die Rotangkultur in Borneo ausführliche Angaben.
Ferner berichtet Dr. Schlechter über eine
Erkundungstour, die er gemeinsam mit Gou-
verneur Dr. Hahl zur Feststellung des Vor-
kommens von Guttaperchabäumen nach dem
Herkulesfluß (Neuguinea) unternommen hat.
Th. F. Koschny gibt in einer Abhandlung über
die Verwaltung landwirtschaftlicher Unter-
nehmungen in den Tropen beachtenswerte
Ratschläge.