Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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„weißen Fleckes“ südlich von Mpararo zwischen 
Kagera und Kakitumbe-Bach, sowie des Vulkan- 
gebietes zwischen der Nordspitze des Kiwu-Sees 
und dem Bolero-See. Damit soll die Fülle der 
botanischen, zoologischen und anthropologisch- 
ethnographischen Ergebnisse, die zunächst nicht so 
ins Auge springen, keineswegs herabgesetzt oder 
unterschätzt werden. Die wissenschaftlichen Einzel- 
ergebnisse werden übrigens in sechs Bänden 
niedergelegt werden, die von den einzelnen Mit- 
gliedern der Expedition herausgegeben werden. 
Mit deutschem Gebiet beschäftigen sich nicht 
weniger als fünf von den elf Kapiteln des Buches, 
der Seitenzahl nach mehr als die Hälfte des 
Ganzen, zwei kommen auf Hin= und Rückreise, 
eins gibt eine Zusammenfassung der wissenschaft- 
lichen Resultate, der Rest ist dem Kongostaat 
gewidmet. Schon daraus ist zu sehen, daß man 
das Werk mit Recht zur deutschen Kolonialliteratur 
zählen muß, und daß es gerade für Deutschland 
von besonderer Bedenutung ist, wie ja auch die 
genannten Kartenaufnahmen vorwiegend auf 
deutschem Gebiet liegen. Mit besonderer Freude 
müssen wir es begrüßen, daß diese genauere 
Erforschung ergeben hat, wie fruchtbar und 
wertvoll für uns das deutsch-ostafrikanische Gebiet 
ist, soweit es unter das Arbeitsgebiet der Ex- 
pedition fiel. Das durch die Höhenlage Ruandas 
und seiner Grenzgebiete bedingte vorzügliche 
Klima wird von dem herrschenden Stamm der 
Bewohner, den Watussi, zur Viehzucht im größten 
Umfange ausgenutzt. Malaria und Schlafkrankheit 
fehlen fast vollständig, ebenso die gefürchteten 
afrikanischen Viehkrankheiten. Wasser ist in reicher 
  
Menge vorhanden. Der Antor schreibt: Aus 
allem diesen ergibt sich, daß Ruanda in seinem 
weitaus größten Teile in hervorragender Weise 
zur Besiedlung durch Weiße geeignet erscheint, 
daß hier Viehzucht in großem Stile und auch 
Ackerbau lohnend getrieben werden könnte; denn 
die Qualität des Viehes ist ebenso vorzüglich wie 
seine Milch. Und da auch die Beschaffenheit des 
Erdbodens nichts zu wünschen übrig läßt, so steht 
es fest, daß hier ein ganz neues, großes Absatz- 
gebiet geschaffen werden könnte. 
Es finden sich mancherlei beachtenswerte Urteile 
und Anregungen in dem Buche, die zugleich für 
den praktischen Blick des Verfassers zeugen. Das 
Werk ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Er- 
scheinungen der Kolonialliteratur der letzten Jahre. 
„ 
Rohrbach: Aus Südwestafrikas schweren 
Tagen. Blätter von Arbeit und Abschied. 
Berlin 1909. Verlag von Wilhelm Weicher. 
Preis geh. “ 4,—, geb. 5,—. 
Archiv für Militärrecht. Herausgegeben vom 
Kriegsgerichtsrat Heinrich Dietz in Rastatt. 
Mannheim und Leipzig 1909. Verlag von 
J. Bensheimer. Erster Band, erstes Heft. 
Jährlich 6 Hefte. Preis des Jahrgangs "7 12. 
Dr. O. Stillich, Dozent an der Humboldt- 
Akademie in Berlin: Die Börse und ihre 
Geschäfte. Berlin 1909. Verlag von Karl 
Curtius. Preis “¾ 4, 80. 
Schiffsbewegungen. 
(Die Zeit vor dem Orte bedentet die Ankunft, hinter dem Orte die Abfahrt des Schiffes.) 
S. M. S. „Bussard“ 25/7. Majunga (Madagaskar) 30/7. — 6/8. Durban 17/8. — 18/8. 
East London 79. — 10//9. Kapstadt. 
S. M. S. „Condor“ 18/8. Townsville (Queensland) 19/8. — 24/8. Brisbane 30/8. — 
8/9. Suva 10/9. — Anpia. 
S. M. S. „Panther“ 20/9. Old Calabar (Süd-Nigeria) 25/9. — 27/9. St. Thomé 30/9. — 
Bata (Spanisch-Guinea). 
S. M. S. „Planet“. 13/8. Jap 19/8. — Palau 27/8. — 1/9. Hermit--Inseln 419. — 6/9. 
Friedrich-Wilhelmshafen. 
S. M. S. „Seeadler“ 14/8. Daressalam 1199. — 3/9. Kilwa Kisiwani 8/9. — 8/9. Lindi 
13/9. — 14/9. Zanzibar 16/9. — 16/9. Daressalam. 
S. M. S. „Sperber“ 10/9. Sierra Leone 17/9. — 18/9. Monrovia — 21/9. Grand Bassa 
— 23/9. Cap Palmas — 29/9. Duala.
	        
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